# taz.de -- „Hooligans gegen Salafisten“ in Köln: „Demo mit Gewaltansage… | |
> Die Polizei stellt sich bei der Kundgebung der Rechten auf | |
> Ausschreitungen ein. Einen Marsch durch Köln gibt es nicht, das hatte ein | |
> Gericht untersagt. | |
Bild: Ein trostloser Ort: am Barmer Platz sollen sich die Hogesa-Anhänger vers… | |
Köln taz | Die Kölner Polizei bereitet sich auf einen der größten Einsätze | |
der vergangenen Jahre vor – die Neuauflage von „Hogesa 2014“ (Hooligans | |
gegen Salafisten) am kommenden Sonntag. „Wir stellen uns auf | |
Ausschreitungen ein“, so ein Polizeisprecher am Donnerstag. Es würden | |
deutlich mehr Kräfte zum Einsatz kommen als im vergangenen Jahr. Eine | |
genaue Zahl nannte der Sprecher nicht. | |
Am 26. Oktober 2014 hatten sich etwa 4.000 Rechtsextreme eine | |
Straßenschlacht mit 1.300 Polizisten geliefert. Rund 50 Beamte wurden | |
verletzt. Dieses Jahr untersagte das Oberverwaltungsgericht Münster den | |
Hooligans zwar einen erneuten Marsch durch die Kölner Innenstadt, erlaubt | |
aber eine Kundgebung an einem festen Ort. Das Argument der Richter: | |
Versammlungen dieser Art in Hannover und Essen seien weitgehend friedlich | |
verlaufen. | |
NRW-Linken finden das Urteil unverantwortlich. Selbst wenn sich der | |
Aufmarsch kontrollieren ließe, bliebe das Problem der An- und Abreise der | |
Hooligans. „Es ist eine Demo mit Gewaltansage“, stellt Linken-Sprecherin | |
Özlem Demirel klar. In einem YouTube-Video rufen Hogesa-Anhänger dazu auf, | |
dieses Mal das Vorjahr noch zu toppen. | |
Von einer „absoluten Fehleinschätzung“ spricht auch Max Adelmann vom | |
Bündnis „Essen stellt sich quer“. Dort hatten sich zuletzt am 20. September | |
mehrere hundert Neonazis versammelt und Stühle auf Gegendemonstranten | |
geworfen. Als diese in eine Bar flüchteten, schlugen sie die Tür ein. Die | |
Ermittlungen laufen noch, nicht nur wegen gefährlicher Körperverletzung, | |
auch wegen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Wie gewaltbereit die Szene | |
ist, zeigt sich auch daran, dass im Januar trotz Kundgebungs-Verbots | |
Neonazis anreisten – es gab zahlreiche Festnahmen. | |
Ausschreitungen versucht die Kölner Polizei im Vorfeld durch Platzverweise | |
und Aufenthaltsverbote zu verhindern. 48 Hooligans, die im Zusammenhang mit | |
der letztjährigen Demo wegen ihrer Straftaten verurteilt oder durch die | |
Staatsanwaltschaft angeklagt wurden, dürfen die Innenstadt nicht betreten. | |
Diese Maßnahmen könnte Pro NRW durchkreuzen, die rechtsextreme Organisation | |
hat nämlich für den gleichen Tag, allerdings am Nachmittag in der | |
Innenstadt eine „Kögida“-Demo angemeldet. Sollte sie genehmigt werden, | |
steht zu befürchten, dass Rechtsextreme von einem zum anderen | |
Kundgebungsort durch Köln laufen. | |
Am Sonntag gibt es zwei Gegen-Demos, zu denen Tausende erwartet werden. Zum | |
einen will das Bündnis „Köln gegen Rechts” die Hogesa-Kundgebung | |
blockieren. Zum anderen rufen die Veranstalter „Köln stellt sich quer“ und | |
„Arsch Huh“ – ein breites Bündnis aus rund 50 Organisationen, Vereinen u… | |
Initiativen – zum Protest auf. | |
23 Oct 2015 | |
## AUTOREN | |
Claudia Hennen | |
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