Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Flüchtlinge in Slowenien: Soldaten an der Grenze
> Das slowenische Parlament stimmt für einen Einsatz der Armee. Soldaten
> sollen Flüchtlinge auch festhalten dürfen. Den Nachbarn Kroatien
> kritisiert die Regierung.
Bild: Neben ihnen können künftig auch Soldaten stehen: slowenische Polizisten…
Ljubljana afp/rtr | Angesichts der wachsenden Flüchtlingszahlen auf der
Balkan-Route erhält die Armee in Slowenien mehr Macht. Im Parlament in
Ljubljana stimmten am frühen Mittwochmorgen bei fünf Gegenstimmen 66
Abgeordnete für eine Notverordnung zum Einsatz der Armee, die die Polizei
an der Grenze unterstützen soll.
Zu den neuen Kompetenzen zählen unter anderem Patrouillen an der Grenze.
Außerdem sollen die Soldaten die Flüchtlinge im Grenzbereich steuern und
festhalten können. Bereits seit Montag unterstützen Streitkräfte die
Polizisten. Bisher durften die Streitkräfte nur logistische Hilfe leisten.
Der slowenische Ministerpräsident Miro Cerar warf Kroatien fehlende
Kooperationsbereitschaft in der Flüchtlingskrise vor. „Leider reagieren die
kroatischen Behörden nicht auf unsere Anfragen, in denen wir um
Informationen und Zusammenarbeit bei der Bewältigung des Flüchtlingsstroms
bitten“, sagte Cerar der Zeitung Die Welt. Kroatien halte sich auch nicht
an Vereinbarungen, was die Grenzübergänge und die Zahl der nach Slowenien
kommenden Flüchtlinge angehe.
Allein in den vergangenen zwei Tagen waren mehr als 13.000 Flüchtlinge über
die kroatische Grenze nach Slowenien eingereist, nachdem Kroatien damit
begonnen hatte, die aus Serbien kommenden Menschen mit Zügen und Bussen zur
slowenischen Grenze zu transportieren. Der Großteil will nach Österreich.
Mindestens 6000 Menschen verbrachten die Nacht zu Mittwoch in
Notunterkünften in Slowenien.
Cerar sagte, sein Land könne einen solchen Ansturm allein nicht bewältigen
und fühle sich überfordert. Er verlangte deshalb mehr Solidarität von
Europa. „Ich rufe alle EU-Mitgliedstaaten und Institutionen dazu auf, sich
an einer gerechteren Verteilung der Lasten zu beteiligen“, sagte er in dem
Interview. Derzeit trage Slowenien „einen unverhältnismäßig großen Teil d…
Bürde“. Niemand könne von einem Zwei-Millionen-Land erwarten, woran bereits
die großen EU-Staaten gescheitert seien. „Hier steht die europäische
Solidarität auf dem Spiel“, sagte der Regierungschef. Wegen der Abriegelung
der ungarischen Grenze ist Slowenien zur Engstelle auf der Route nach
Österreich und Deutschland geworden.
21 Oct 2015
## TAGS
Flüchtlinge
Schwerpunkt Flucht
Slowenien
Kroatien
Grenzkontrollen
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Kroatien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kommentar zum EU-Sondergipfel: Keiner hat die Absicht, Lager zu bauen
Auf dem Balkan sollen Flüchtlinge in sogenannten Hotspots aussortiert
werden. Die Balkanstaaten sollen Merkels Drecksarbeit erledigen.
Flüchtlinge auf der Westbalkanroute: Slowenien meldet Rekordzahlen
Die Situation an den Grenzen zwischen Kroatien, Serbien und Slowenien ist
angespannt. In wenigen Tagen sind Zehntausende durch die Balkanstaaten
gekommen.
Flüchtlinge in Europa: Juncker lädt kurzfristig zum Treffen ein
Die Situation im Südosten Europas verschärft sich. Jetzt hat
EU-Kommissionschef Juncker rasch ein Spitzentreffen angesetzt.
Kommentar Flüchtlinge in Slowenien: Unsere Grenze
Slowenien verhängt den faktischen Ausnahmezustand. Die Ursachen dafür
liegen auch im Versagen der Europäischen Union.
Flüchtlinge in Serbien und Kroatien: Der Kälte entkommen
Tausende Menschen drängen täglich von Serbien nach Kroatien. Dort werden
sie mit dem Nötigsten versorgt und zügig nach Slowenien weitergeschickt.
Flüchtlinge auf der Westbalkanroute: Militäreinsatz und Pläne für Zäune
Zuspitzung auf der Flüchtlingsroute: Slowenien will die Armee an die Grenze
schicken. Kroatien überlegt, den Weg aus Serbien zu sperren.
Stau auf der Westbalkanroute: Flüchtlinge im Regen stehen gelassen
Deutschland und Österreich versuchen, die Zahl der Grenzübertritte zu
verringern. Das sorgt für Chaos bei den südlichen Nachbarn.
Grenze zu Kroatien: Slowenische Polizei stoppt Flüchtlinge
Dramatische Szenen an der Grenze: Rund 2.000 Menschen versuchten, von
Kroatien nach Slowenien zu gelangen. Die Polizei hinderte sie daran.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.