Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Petition gegen Tierexporte: Die Kuh, die leidet
> Tierschutzorganisationen touren mit einer Gipskuh durch Europa. Sie
> fordern ein Verbot des Exports lebender Tiere in Drittstaaten.
Bild: Diese echte Kuh soll nicht leiden, deshalb fährt eine nachgemachte durch…
Berlin taz | Es steht sogar im Lissabonner Grundlagenvertrag der EU: Weil
Tiere fühlende Wesen seien, stehe ihr Wohlergehen an erster Stelle. Und
dennoch werden Nutztiere wie Kühe, Schafe und Schweine in der EU oft über
lange Strecken hinweg transportiert. Auf engem Raum, bei schlechter
Belüftung, oft tagelang.
Dagegen protestiert jetzt – wer sonst – eine etwa lebensgroße Kuh. Keine
echte Kuh, sondern eine aus Gips, die derzeit durch ganz Europa tourt. Sie
steht für die drei Millionen Tiere, die laut Tierschützern jährlich über
EU-Grenzen ins Ausland gebracht werden. Am Dienstag machte sie Station in
Berlin. Die Protestkuh begleitet eine Petition der britischen
Tierschutzorganisation Compassion für ein Verbot des Exports lebender Tiere
in Drittstaaten.
Innerhalb der EU ist geregelt, dass Tiere maximal acht Stunden am Stück in
einem Laster verbringen dürfen. Das ist nicht besonders großzügig, aber
immerhin eine Richtlinie. „Wir dürfen die Verantwortung nicht an der Grenze
abgeben“, sagt Carsten Halmanseder von der Tierschutzorganisation
Albert-Schweitzer-Stiftung, die in Berlin die Station der Kuh organisierte.
Da niemand kontrollieren könne, was außerhalb des Rechtsraums der EU – in
Osteuropa oder im Nahen Osten – mit den Tieren passiere, müsse folglich ein
Verbot her.
„Eigentlich müsste man Tiere überhaupt nicht herumfahren“, sagt
Halmanseder. Der Transport von Fleisch, kontrolliert und nach strengen
Regeln geschlachtet, sei hingegen ethisch unproblematischer – und auch
billiger.
Allerdings sind nicht alle Tiere für den Schlachter bestimmt. Auf Nachfrage
heißt es beim Deutschen Vieh- und Fleischhandelsbund, Tiere würden auch
transportiert, um woanders gezüchtet oder erst gemästet zu werden.
Die Protestkuh jedenfalls wird weiterziehen. Von Berlin geht es für sie
nach Warschau und Prag. Auf jeder Station können Menschen auf ihrem Rücken
unterschreiben. Im November ist ihr Leidensweg beendet – dann wird sie
zusammen mit der Petition bei der Europäischen Kommission in Brüssel
übergeben.
15 Oct 2015
## AUTOREN
Peter Weissenburger
## TAGS
Tierschutz
Europäische Kommission
Export
Landwirtschaft
Fleisch
Vegetarismus
Schwerpunkt Frankreich
Buddhismus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Vegetarische Ersatzprodukte: Die dunkle Seite des Schinken Spickers
Lord of Tofu und Veggyfriends sind Pioniere veganer Lebensmittel. Doch die
großen Fleischkonzerne machen ihnen Konkurrenz.
Bauernprotest in Frankreich: 1.000 Traktoren rollen nach Paris
Die bisherige Nothilfe hat die Bauern nicht besänftigen können. Aus Protest
gegen den Preisverfall bei Milch und Fleisch zogen sie am Donnerstag in die
Hauptstadt.
Praktiken der Fleischindustrie: Buddhist gegen Tierleid
ETHIK Der Molekularbiologe und buddhistische Mönch Matthieu Ricard
offenbart in seinem neuen Buch die vielfältigen Manipulationen der
Fleischindustrie.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.