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# taz.de -- Praktiken der Fleischindustrie: Buddhist gegen Tierleid
> ETHIK Der Molekularbiologe und buddhistische Mönch Matthieu Ricard
> offenbart in seinem neuen Buch die vielfältigen Manipulationen der
> Fleischindustrie.
Bild: Oft verschleiert: Praktiken der Fleischindustrie.
Natürlich gibt es Filme über das Leid von Tieren, die wir zu Essen oder
Kleidung verarbeiten; auch die aktuelle Schau „Fast Fashion“ in Hamburgs
Museum für Kunst und Gewerbe zeigt so einen. Die großen Fernsehanstalten
zeigen Filme wie „Nie wieder Fleisch?“ oder Aufnahmen der
Tierschutzorganisation Peta allerdings selten; die Bilder seien zu
schockierend, heißt es dann.
Dabei gilt diese Rücksicht auf Sensibelchen für die Horrorfilme derselben
Sender nicht – und die wahren Gründe der Verweigerung von Öffentlichkeit
liegen ja auch tiefer: im Lobbyismus der Fleischindustrie, die ihre
Praktiken nicht publik gemacht, ihren Gewinn nicht geschmälert sehen will.
Zugleich trommelt sie weiter das Mantra, der Mensch brauche Fleisch, um zu
überleben.
Das stimmt nicht, weiß auch der französische Molekularbiologe Matthieu
Ricard, der 1967 den tibetischen Buddhismus entdeckte und kurz nach der
Promotion in Zellulargenetik seine viel versprechende Karriere an den Nagel
hängte. Seither lebt er in buddhistischen Klöstern im Himalaya, ist
Französisch-Übersetzer des Dalai Lama und Mitglied des „Mind &
Life“-Institute in den USA, das die Wirkung von Meditation auf das Gehirn
wissenschaftlich erforscht. Auch jenseits dessen sucht Matthieu Ricard den
Dialog zwischen Buddhismus und westlichen Gesellschaften.
Dessen jüngste Facette ist das Buch „Plädoyer für die Tiere“, das er jet…
in Hamburg vorstellt und in dem er die Manipulationen der Fleischindustrie
offenbart. Denn genau dieses Nicht-mehr-Manipuliertwerden sowie die
Rücksicht auf die Tiere gebietet die buddhistische Ethik. Da ist es nur
konsequent, dass Ricard, der durch das Buch „Der Mönch und der Philosoph“ …
ein Dialog mit seinem Vater, dem Philosophen Jean-François Revel – berühmt
wurde, sich jetzt gesellschaftlich engagiert.
Das ist unter Buddhisten bislang selten und Anlass auch interner Kritik.
Dabei wusste schon der Buddha: Zur Ethik gehört das Handeln. Ein Schritt
dahin ist die Information der breiten Öffentlichkeit sowie die klare
Positionierung aus dem Mund einer lobbyismus-unverdächtigen Autorität.
## ■ Lesung aus „Plädoyer für die Tiere“: Do, 7. 5., 19 Uhr, Kleine
Laieszhalle, Johannes-Brahms-Platz
3 May 2015
## AUTOREN
Petra Schellen
## TAGS
Buddhismus
Fleischkonsum
Manipulation
Fleischindustrie
Tierschutz
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