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# taz.de -- Dialogforum zur Y-Trasse: Wackeliger Konsens
> Der Konsens über die Bahntrasse zwischen Hamburg, Bremen und Hannover
> wackelt. Die Bahn hält sich die Option auf einen weiteren Neubau offen.
Bild: Ein X gegen die Y-Trasse: Protest bei Uelzen gegen ein neues Schienenproj…
HAMBURG taz | Der Konsens über eines der großen Schienenprojekte in
Norddeutschland steht auf wackeligen Füßen. Das Dialogforum zur
Y-Bahntrasse am Donnerstag in Celle stimmte einer Ausbaulösung zu, die die
Möglichkeit einer späteren Neubaustrecke offenhält.
Aufgenommen wurde eine Öffnungsklausel der Deutschen Bahn, die angesichts
des erwarteten Verkehrszuwachses die künftige Möglichkeit weiterer
Baumaßnahmen offenlässt, darunter auch die von Hamburg ins Gespräch
gebrachte Neubaustrecke entlang der Autobahn 7.
Damit ist der wesentliche Konfliktpunkt für das Bahnprojekt zwischen
Hannover, Hamburg und Bremen auf das Abschlusstreffen Ende November
vertagt. Bei der seit mehr als 20 Jahren diskutierten Y-Trasse ging es
zunächst um eine neue ICE-Strecke durch die Lüneburger Heide. Inzwischen
liegt der Fokus auf zusätzlichen Gleisen für die wachsenden Gütermengen von
und zu den norddeutschen Seehäfen.
## Neue Trasse als Alternative
Im vorigen Jahr hatte die Bahn sechs alternative Routen untersucht.
Bevorzugt wird demnach eine Güterzug-Trasse von Europas größtem
Rangierbahnhof in Maschen nach Süden. Dafür könnte die bestehende Strecke
um ein bis zwei Gleise erweitert werden, alternativ wäre eine neue
Paralleltrasse abseits der Städte und Gemeinden denkbar.
Die Kosten liegen laut Bahn je nach Variante zwischen 1,4 und 2,7
Milliarden Euro. Hinzu käme für weitere 1,4 Milliarden Euro eine
West-Ost-Trasse von Bremen über Uelzen nach Magdeburg, um möglichst viele
Güterzüge durchs dünn besiedelte Sachsen-Anhalt leiten zu können.
Die Bahn und das Land Niedersachsen vereinbarten deshalb ein Dialogforum,
in dem die Länder Hamburg, Bremen und Niedersachsen sowie Vertreter von
Landkreisen, Bürgerinitiativen und Verbänden unter neutraler Moderation
nach dem günstigsten Verlauf für die neue Bahntrasse suchen sollen.
## Neubaustrecke ist nicht durchsetzbar
Anfang Oktober hatte das Forum mehrheitlich für die so genannte
Alpha-Variante gestimmt, die einen zweigleisigen Ausbau zwischen Verden und
Rotenburg/Wümme, ein drittes Gleis von Lüneburg nach Uelzen sowie
Verbesserungen auf anderen Abschnitten vorsieht.
Das Dialogforum habe klar gezeigt, dass eine Neubaustrecke gegen die
Bevölkerung nicht durchsetzbar ist, sagte der Norddeutschland-Chef der
Bahn, Ulrich Bischoping. „O.k., lassen wir uns auf das Alpha ein und fangen
wir an.“
Die Bahn halte es sich jedoch offen, zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf
weitere Maßnahmen zu beantragen, so Bischoping. Die Verkehrsprognosen
zeigten, dass in einigen Jahren Engpässe drohen können. „Dann müssen wir
über weitere Maßnahmen nachdenken.“
22 Oct 2015
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
## TAGS
Y-Trasse
Güterverkehr
Verkehrswende
Deutsche Bahn
Verkehr
DB
Pendler
Y-Trasse
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