# taz.de -- Soldaten für UN-Friedensmissionen: Zusagen aus über 50 Ländern | |
> Die UN haben Zusagen für 40.000 neue Blauhelmsoldaten. China verspricht | |
> 8.000 Polizisten. Die Zusagen aus Europa sind bescheiden. | |
Bild: Soldaten der UNIFIL-Mission beobachten schon seit 1978 die Grenze zwische… | |
New York afp | Mehr als 50 Staaten haben den Vereinten Nationen 40.000 | |
zusätzlichen Blauhelmsoldaten und Polizisten zugesagt. Der größte Beitrag | |
kam bei einem von den USA organisierten Friedenseinsatzgipfel am Rande der | |
UN-Generaldebatte von China: Peking kündigte am Montag an, eine 8.000 Mann | |
starke Polizeitruppe aufzustellen. Erstmals engagiert sich auch Kolumbien | |
und bot dafür 5.000 Blauhelme an. | |
Der Sondergipfel wurde von US-Präsident Barack Obama geleitet. „Wir wissen, | |
dass Friedenseinsätze nicht die Lösung jeden Problems sind“, sagte er. | |
„Aber sie bleiben eines der weltweit wichtigsten Instrumente zum Umgang mit | |
bewaffneten Konflikten.“ | |
An den derzeit 16 Friedenseinsätzen weltweit nehmen mehr als 125.000 | |
Soldaten, Polizisten und Zivilisten aus 120 Ländern teil. Für die USA | |
kündigte Obama an, die Zahl der derzeit 78 US-Bürger in | |
UN-Friedensmissionen zu verdoppeln. Bei der Finanzierung sind die USA mit | |
28 Prozent des Gesamtbudgets von umgerechnet 7,4 Milliarden Euro größter | |
Anteilszahler. | |
Zu den neuen Beiträgen gehören Hubschrauber, Pioniereinheiten, | |
Feldkrankenhäuser und Bombenexperten, die zur Stärkung der UN-Einsätze | |
dringend benötigt werden. Ruanda, das bei den Missionen in Afrika eine | |
Schlüsselrolle einnimmt, sagte zwei Kampfhubschrauber, zwei | |
Feldkrankenhäuser, eine rein weibliche Polizeieinheit sowie 1.600 | |
Blauhelmsoldaten zu. Indonesien sagte 2.700 zusätzliche Friedenssoldaten | |
zu, Indien 850. | |
## Europa hält sich zurück | |
Die USA hatten auf ein stärkeres Engagement der Europäer gehofft, doch | |
blieben deren Zusagen bescheiden. So kündigte etwa der britische | |
Premierminister David Cameron bis zu 300 Blauhelme für den Einsatz im | |
Südsudan an. | |
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erklärte, angesichts der | |
vielen Krisen und Konflikte in der Welt sei ein Krisenmanagement ohne die | |
Friedensmissionen der Vereinten Nationen „undenkbar“. | |
Bei der Debatte über die Zukunft der Einsätze stünden eine verbesserte | |
Konfliktprävention und Mediation, verstärkte Zusammenarbeit mit | |
Regionalorganisationen und schnellere Reaktion auf Krisen im Mittelpunkt. | |
Die Vereinten Nationen könnten bei der Umsetzung dieser Ziele „auf unsere | |
volle Unterstützung zählen.“ | |
29 Sep 2015 | |
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