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# taz.de -- Planlose Verwaltung: Betten und Duschen fehlen
> Die Situation in der provisorischen Flüchtlingsunterkunft in einem
> ehemaligen Baumarkt in Hamburg-Eidelstedt hat sich noch immer nicht
> entspannt.
Bild: Hamburg-Eidelstedt: Schlafen im ehemaligen „Praktiker“
HAMBURG taz | Die Situation in dem ehemaligen Baumarkt in Eidelstedt hat
sich noch nicht merklich entspannt. „Noch immer tobt hier das totale
Chaos“, sagt Zaklin Nastic von der Linksfraktion im Bezirk Eimsbüttel. Sie
kümmert sich seit Wochenbeginn um die Flüchtlinge, die in der Nacht auf
Montag in dem Ex-Baumarkt vorläufig untergebracht worden sind.
Für Flüchtlinge gab es zunächst keinerlei Betreuung, private
Sicherheitsdienste und Bundeswehrsoldaten verwehrten Besuchern den Zutritt,
es fehlten Betten und Schutzwände. Seit Dienstagfrüh um sieben Uhr hat der
städtische Betreiber Fördern und Wohnen, der fast alle Unterkünfte in
Hamburg betreibt, aber die Trägerschaft für die provisorisch eingerichtet
Erstaufnahme-Halle in Eidelstedt übernommen.
## „Die Leute haben Hunger“
Nur geändert hat sich seitdem erst wenig: „Es gibt noch immer keine Duschen
und keine Betten“, sagt Nastic. „Zudem reichen die Essensrationen noch
immer nicht aus, die Leute haben Hunger.“ Und sie berichtet von mindestens
drei Fällen der ansteckenden Hautkrankheit Krätze. Sie habe selbst einen
jungen Afghanen in der Unterkunft gesehen, „der sich am ganzen Körper
kratzen musste“ und das Problem habe sie auch bei Fördern & Wohnen bekannt
gemacht.
Die Sprecherin des Betreibers, Susanne Schwendtke, hingegen bestreitet,
dass es Krätze-Fälle gibt und dass welche gemeldet wurden. „Aber Betten und
Duschen sind seit Dienstag vor Ort“, sagte sie, räumt dann aber ein:
„Leider ist vorher niemandem aufgefallen, dass es vor Ort keine
Wasseranschlüsse gibt.“
Da es für die rund 750 Flüchtlinge, die derzeit in der Eidelstedter Halle
untergebracht sind, aber nur 300 Betten gebe, werden diese lieber gar nicht
eingesetzt, um „keinen Unfrieden und keinen Neid zu schüren“, sagte
Schwendtke.
Bis zum heutigen Donnerstag aber sollten Klempner für fließendes Wasser
sorgen, dann könnten auch die Duschen installiert werden. Außerdem sollten
im Laufe des Tages auch ausreichend Betten für alle Flüchtlinge vor Ort
sein, so Schwendtke. Damit sollte sich die Situation für die Flüchtlinge in
Eidelstedt dann entspannen.
7 Oct 2015
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Unterbringung von Geflüchteten
Flüchtlinge
Lager
Lübeck
Asylrecht
Schwerpunkt Angela Merkel
Hamburg
Schwerpunkt Flucht
Flüchtlinge
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