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# taz.de -- Abgasbetrug bei VW: USA und EU für verschärfte Kontrollen
> Nach dem Skandal um die frisierten Abgaswerte wollen USA und EU strengere
> Emissionstests durchführen. Diese sollen auch unter normalen
> Fahrbedingungen erfolgen.
Bild: Zum Transport bereit: VW-Kleintransporter auf Zügen in einem Rangierbahn…
Washington/Brüssel rtr | In Reaktion auf den [1][VW-Abgasskandal] wollen
die Behörden in den USA und Europa die Emissionstests für Autos
verschärfen. Die US-Umweltbehörde EPA wies in einem Schreiben an die
Hersteller darauf hin, dass sie zusätzliche Prüfungen verlangen könne. In
diesen würde dann untersucht, ob die Abgasnormen unter normalen
Fahrbedingungen auf der Straße erfüllt werden – und nicht nur in
Testlaboren. „Wir werden ihnen nicht erzählen, was für Tests dies sind. Das
brauchen sie nicht zu wissen“, sagte EPA-Vertreter Chris Grundler am
Freitag vor Journalisten.
Auch EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska kündigte ein konsequentes
Vorgehen an. „Unsere Botschaft ist klar: strenge Befolgung der EU-Regeln
und null Toleranz bei Betrug.“ Die EU hat Emissionstests entwickelt, die
Autos im Straßenverkehr überprüfen. Sie sollen ab Januar eingeführt werden.
Eine Sprecherin der EU-Kommission betonte allerdings, die Brüsseler Behörde
gebe nur den regulatorischen Rahmen vor, für die Umsetzung seien die
Mitgliedsländer zuständig.
Vor einer Woche hatte die EPA bekanntgegeben, dass VW in Diesel-Modellen
eine Software zur Umgehung von Emissionskontrollsystemen verbaut habe. Das
Programm erkennt, ob das Auto auf einem Teststand läuft, und reguliert dann
den Motor so, dass Grenzwerte eingehalten werden. Im Normalbetrieb liegen
die Werte jedoch bis zu 40 Mal höher als vorgegeben.
## Viel Arbeit für neuen Konzernchef
Die Aufarbeitung des Skandal soll nun der frühere Porsche-Chef Müller
stemmen. Der Volkswagen-Aufsichtsrat bestellte den 62-jährigen Manager am
Freitag zum Nachfolger von Martin Winterkorn, der am Mittwoch
zurückgetreten war.
SPD-Fraktionsvize Sören Bartol fortert vom neuen Konzernchef Müller
umgehend eine großangelegte Rückrufaktion. „VW muss die manipulierten
Fahrzeuge in Deutschland sofort und freiwillig in die Werkstätten rufen und
die Manipulation beheben“, sagte Bartol der Bild-Zeitung. Nach Angaben von
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sind hierzulande mindestens
2,8 Millionen Autos mit manipulierten Abgassystemen unterwegs.
Die Inhaber dieser Wagen haben nach Ansicht der Grünen-Politikerin Renate
Künast auch in Deutschland ein Recht auf Schadenersatz. „Tatsache ist, dass
Kunden ein Auto gekauft haben, das die zugesicherten Eigenschaften nicht
hat“, sagte die Vorsitzende des Bundestags-Rechtsausschusses den Zeitungen
der Funke Mediengruppe. Justiz- und Verbraucherschutzminister Heiko Maas
(SPD) solle nun klären, ob die Autos nachgebessert werden, der Verbraucher
eine Kaufpreisermäßigung erhalte oder den Kaufpreis erstattet bekomme.
„Darüber hinaus sollte mit Volkswagen geklärt werden, welche
Entschädigungsangebote der Konzern den Kunden freiwillig anbieten möchte“,
sagte Künast.
26 Sep 2015
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