# taz.de -- Sturmgewehr der Bundeswehr: G36 endgültig entsorgt | |
> Bisher hieß es beim G36: ausmustern oder überarbeiten? Nun steht die | |
> Entscheidung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen fest. | |
Bild: S wie Schluss: Das war‘s fürs G36 bei der Bundeswehr. | |
Berlin rtr | Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will ein neues | |
Sturmgewehr für die Bundeswehr beschaffen und die bisherige Standardwaffe | |
G36 ausmustern. „Wir haben uns im Einvernehmen mit der militärischen | |
Führung für einen klaren Schnitt entschieden“, erklärte die Ministerin am | |
Dienstag. | |
„Nach fast 20 Jahren G36 wollen wir eine neue Generation Sturmgewehr für | |
die Bundeswehr beschaffen.“ Die neue Waffe solle höhere Anforderungen | |
erfüllen als ein punktuell verbessertes G36. | |
Eine Untersuchung hatte im Frühjahr starke Beeinträchtigungen der | |
Treffgenauigkeit des G36 bei hoher Außentemperatur und im heißgeschossenen | |
Zustand bestätigt. Die Ministerin verkündete daraufhin das Aus für die | |
Waffe in ihrer bisherigen Bauart. | |
Unklar war, ob das seit 1996 verwendete Gewehr, das ursprünglich 20 Jahre | |
lang genutzt werden sollte, nachgebessert oder ausgemustert und ersetzt | |
werden soll. | |
Voraussichtlich ab 2019 solle die neue Waffe das G36 nach und nach ablösen, | |
heißt es in einer Unterrichtung der Obleute des Verteidigungsausschusses, | |
die Reuters am Dienstag vorlag. Die aktuellen Anforderungen der Truppe an | |
ein modernes Sturmgewehr gingen weit über die Fähigkeiten des G36 hinaus, | |
heißt es darin. | |
Unklar ist, wie viele neue Gewehre beschafft werden sollen und wie teuer | |
dies wird. Der Auftrag solle mit dem Ziel ausgeschrieben werden, ein | |
breites Anbieterspektrum zu erreichen. Dies deutet auf eine europaweite | |
Ausschreibung hin. | |
Die Bundeswehr nutzt das G36 von Heckler & Koch bisher als Standardwaffe | |
und hat seit den 90er Jahren 180.000 dieser Waffen gekauft. | |
8 Sep 2015 | |
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