# taz.de -- Maßnahmen in der Flüchtlingspolitik: Österreich jetzt noch härt… | |
> Österreich hat wieder Kontrollen in der Grenzregion zu Ungarn eingeführt. | |
> Die Innenministerin will Flüchtlingsverteilung in der EU erzwingen. | |
Bild: Die österreichische Innenministerin Mikl-Leitner (Mitte) beim Besuch ein… | |
Wien/Berlin afp | Nach dem Tod von 71 Flüchtlingen in einem abgestellten | |
Lastwagen hat Österreich wieder Kontrollen in der Grenzregion zu Ungarn | |
eingeführt. Die am Sonntagabend gestartete „Schwerpunktaktion“ im | |
Burgenland richte sich gegen Menschenschmuggler, sagte Polizeisprecher | |
Helmut Marban am Montag. Jeder Lkw oder Kleinbus werde von Polizisten | |
angehalten, um die zu finden, die mit den Kriegsflüchtlingen Geld verdienen | |
wollten. | |
Nach ungarischen Medienberichten führten die Kontrollen in der Nacht zu | |
massiven Staus an der Grenze. Auf der Autobahn M1 von Budapest nach Wien | |
hätten sich die Wagen auf 30 Kilometern gestaut. Ungarn liegt an der | |
sogenannten Westbalkanroute, über die Flüchtlinge von Griechenland aus in | |
die EU gelangen wollen. Da Ungarn im Schengenraum ist, gibt es an der | |
ungarisch-österreichischen Grenze keine regulären Kontrollen. | |
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) begrüßte die Maßnahme. „Das sind | |
gute Nachrichten aus Österreich. Denn die Maßnahmen zeigen ja schon nach | |
wenigen Stunden, nachdem sie angelaufen sind: Wenn man hinschaut, findet | |
man auch etwas“, sagte Gewerkschaftschef Rainer Wendt im Sender n-tv. Die | |
Bundespolizei kontrolliere schon seit vielen Monaten, weshalb in | |
Deutschland schon fast 1800 Schlepper festgesetzt worden seien. | |
„Jetzt wird es darauf ankommen, diese Maßnahmen länderübergreifend zu | |
verstärken und auch die Justiz mit Informationen und Personal vernünftig | |
auszustatten, damit die nicht nur von der Straße weggefangen, sondern auch | |
bestraft werden können“, sagte der DpolG-Chef weiter. | |
## Mikl-Leitner will Flüchtlingsverteilung erzwingen | |
Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner will EU-Mitgliedsländern, | |
die sich gegen eine Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Union wehren, | |
Gelder aus dem EU-Haushalt streichen. Der Druck auf die Regierungen müsse | |
erhöht werden, sagte die konservative Politikerin am Montag im | |
ZDF-„Morgenmagazin“. Eine Möglichkeit sei, dass „Förderungen reduziert | |
werden, wenn eben keine solidarische Verantwortung übernommen wird“. | |
In der EU wird intensiv um Lösungen in der Flüchtlingskrise gerungen. | |
Deutschland und andere Länder, die besonders viele Einwanderer aus den | |
Krisenregionen aufnehmen, wollen eine Aufteilung unter allen EU-Mitgliedern | |
erreichen. Insbesondere in vielen osteuropäischen Ländern gibt es dagegen | |
erbitterten Widerstand. | |
„Man kann sich in einer europäischen Gemeinschaft nicht nur die Rosinen | |
herauspicken“, sagte Mikl-Leitner mit Blick auf diese Länder. In einer | |
schwierigen Situation wie derzeit „heißt es auch, Verantwortung zu | |
übernehmen“. Druck auf die Staaten „kann man durch finanzielle | |
Unterstützung, die gestrichen oder gekürzt wird, aufbauen“. | |
Die hohe Zahl der Einwanderer stelle die EU vor eine existenzielle | |
Herausforderung, sagte die Österreicherin weiter: „Entweder Europa | |
scheitert an der Flüchtlingsfrage“, oder die Union gehe gestärkt daraus | |
hervor – insbesondere durch eine „faire“ Verteilung der Flüchtlinge. Eine | |
Sperranlage wie in Ungarn an der Grenze zu Serbien sei keine Lösung. Zu | |
glauben, der Zaun werde Flüchtlinge abhalten, sei eine „Illusion“. | |
31 Aug 2015 | |
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