Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Greenpeace-Schiff „Arctic Sunrise“: Russland fürs Entern verur…
> Das Haager Schiedsgericht hat entschieden: Wegen der Kaperung der „Arctic
> Sunrise“ und der Inhaftierung der Crew muss Russland Schadensersatz
> leisten.
Bild: Crew-Mitglied Sini Saarela im Oktober 2013 in einem Gerichtssaal im russi…
Berlin taz | Rund sieben Millionen Euro muss Russland als Schadensersatz
für das Entern des Greenpeace-Schiffes „Arctic Sunrise“ im September 2013
bezahlen. Dies hat das in Den Haag ansässige Internationale Schiedsgericht
in einem Urteil am Montag dieser Woche bekannt gegeben. Mit dem Aufbringen
des Schiffes und der Inhaftierung von Besatzung und Passagieren, so das
Gericht, habe Russland internationales Gesetz verletzt.
Die Niederlande, unter deren Flagge das Greenpeace-Schiff im September 2013
in der Arktis unterwegs war, um gegen eine Ölplattform von Gazprom zu
protestieren, bezifferten den durch die Verhaftung der Mannschaft und die
Beschlagnahme des Greenpeace-Schiffes entstanden Schaden auf 7,3 Millionen
Euro. Die genaue Höhe des Schadenersatzes muss vom Gericht in einer
weiteren Entscheidung festgelegt werden. Russland bestreitet die
Zuständigkeit des Gerichts.
In einer ersten Stellungnahme begrüßte der Programmdirektor von Greenpeace
Russland, Ivan Blokow, gegenüber der taz das jüngste Urteil in Den Haag.
Mit diesem Urteil sei nun endgültig geklärt, dass Greenpeace mit seiner
Protest-Aktion in der Arktis nicht gegen geltendes Recht verstossen habe.
„Wir hoffen sehr, dass Russland in Zukunft keine Aktionen von Greenpeace
mehr auf diese Weise beenden wird“ so der russische Umwelt-Aktivist. Er
gehe davon aus, dass sich Russland als zivilisiertes Land verstehe und das
Urteil des über hundert Jahre alten Gerichtes von Den Haag akzeptiere.
## Protest gegen Ölplattform von Gazprom
„Auch Russland hat dieses Gericht in den vergangenen Jahren angerufen, um
seine Interessen durchzusetzen“ so Blokow. Sollte Russland dieses Urteil
nicht akzeptieren, könnten dies andere Länder in Zukunft zum Anlass nehmen,
Entscheidungen dieses Gerichtes, die in russischem Interesse seien, nicht
umzusetzen.
Bereits im November 2013 hatte der internationale Seegerichtshof in Hamburg
das Entern des Greenpeace-Schiffes durch den russischen Grenzschutz
verurteilt und die sofortige Freilassung der damals noch in der russischen
Hafenstadt Murmansk inhaftierten Greenpeace-Crew gefordert.
Am 18. September 2013 waren Mitglieder von Greenpeace, die von der „Arctic
Sunrise“ aus eine Ölplattform von Gazprom in der Arktis betraten, um auf
die Gefahren der Ausbeutung von Öl in der Meeresregion in der Nähe des
Nordpols zu demonstrieren, von der russischen Marine festgesetzt worden.
25 Aug 2015
## AUTOREN
Bernhard Clasen
## TAGS
Greenpeace
Gazprom
Arktis
Ölförderung
Arctic Sunrise
Arktis
Greenpeace
Arktis
Gazprom
Gedöns
Gas
## ARTIKEL ZUM THEMA
Protest gegen Shell in der Arktis: Putzen auf dem Packeis
Eisberge, Stürme – und mittendrin sucht Shell nach Öl. Die Unfallgefahren
sind hoch. Greenpeace demonstriert mit einem Riesenwischlappen.
Greenpeace-Schiff „Arctic Sunrise“: Moskau muss blechen
Die russische Küstenwache brachte 2013 das Greenpeace-Schiff „Arctic
Sunrise“ auf. Nun soll Russland Schadensersatz zahlen.
Begehrte Bodenschätze am Nordpol: Shell darf Arktis ausbeuten
Die Obama-Regierung erlaubt dem Energiekonzern, in der Tschuktschensee nach
Öl zu suchen. Klimaschützer halten das für heuchlerisch.
Guter Wille, falscher Weg?: Die Rückkehr der Castoren
Das Bremer Verwaltungsgericht hält die Sperrung der Bremer Häfen für
Atom-Transporte für verfassungswidrig. Nun landet der Präzedenzfall in
Karlsruhe.
Aus „Le Monde diplomatique“: Der Fall Gazprom
Der russische Energiekonzern sucht nach neuen Absatzmärkten. Und er möchte
nicht als verlängerter Arm des Staates fungieren.
Plädoyer für politischen Konsum: Boykott für den Klimaschutz
Die abstrakte Kapitalismuskritik muss zur politischen Kampagne werden. Eine
Weltbürgerbewegung sollte den Konzernen auf die Pelle rücken.
EU-Kommission erhöht den Druck: Formelle Beschwerde gegen Gazprom
Zu hohe Preise und abgeschottete Märkte – das wirft die EU-Kommission dem
russischen Gaskonzern vor. Nun droht Brüssel Gazprom mit einer
Milliarden-Geldbuße.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.