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# taz.de -- Hetze gegen Flüchtlinge bei Facebook: Polizist unter Verdacht
> Unter dem Namen „Luke Skyvodka“ hetzte ein Facebook-Nutzer gegen
> Flüchtlinge. Dahinter könnte ein Polizist stecken, bestätigt die Berliner
> Polizei und ermittelt.
Bild: Hier wird immer wieder Hetze verbreitet: Facebook.
Dem linksradikalen Nachrichtenportal Indymedia waren die Facebook-Einträge
zuerst aufgefallen. Eine gewisser „Luke Skyvodka“ hetzte dort seit 2013
gegen Flüchtlinge. Er scheint ein Berliner Polizist zu sein. „Vieles
spricht dafür“, bestätigte Polizeisprecher Thomas Neuendorf am Freitag
entsprechende Vermutungen von Indymedia. Man habe ein Ermittlungsverfahren
wegen des Verdachts der Volksverhetzung eingeleitet. Zu der Frage, ob es
einen konkreten Tatverdächtigen gibt, wollte sich Neuendorf nicht äußern.
Ein Foto, dass „Skyvodka“ im Februar 2013 ins Netz stellte, lässt die
Ermittler vermuten, dass der Verdächtige Polizist sein könnte. Auf dem Bild
sollen die Schulterstücke einer Uniform und zwei Sterne zu sehen sein.
Dienst- und Hoheitsabzeichen sprächen dafür, dass es sich um einen
Polizisten handele, so Neuendorf zur taz.
Unter anderem soll „Skyvodka“ bei Facebook Stimmung gegen jene Flüchtlinge
gemacht haben, die in der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg
wohnen. Das seien „Hunde, die man aus dem Land werfen müsse“, soll er
geschrieben haben.
Anfang der Woche hatte Innensenator Frank Henkel (CDU) ein Maßnahmenpaket
zur Bekämpfung von Rechtsextremismus vorgelegt. Stärkung der
interkultuerellen Kompetenz innerhalb der Polizei gehört zu den Vorhaben.
Zu Recht: Zwischen Januar 2007 und April 2015 sind vier
Ermittlungsverfahren gegen fünf Polizisten wegen möglicher rechter Umtriebe
geführt worden, teilte die Polizeipressestelle mit. Gegen drei Beamte sei
ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden.
Per E-Mail sei die Polizei am 25. August auf den Indymedia-Beitrag über
„Skyvodka“ hingewiesen worden, teilte Neuendorf mit. Es sei sofort ein
Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet worden. Jedem
Polizisten stehe es frei, einen privaten Account bei Facebook zu haben,
aber er müsse dort Neutralität wahren.
Mittlerweile sind die Facebook-Einträge von „Skyvodka“ gelöscht. Der
Benutzername soll in „Travis Parker“ geändert worden sein.
Der Fall wäre kein Einzelfall: Unlängst waren Beamte der Bundespolizei
Hannover mit menschenverachtenden Kommentaren im Internet aufgefallen. Ein
Berliner, der allerdings kein Polizist ist, ist vor wenigen Tagen zu 4.800
Euro Strafe verurteilt worden, weil er sich im Internet fremdenfeindlich
geäußert hatte.
4 Sep 2015
## AUTOREN
Plutonia Plarre
## TAGS
Schwerpunkt Meta
Hetze
Flüchtlinge
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Islamismus
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