# taz.de -- Flüchtlinge auf dem Westbalkan: Von Behörden misshandelt | |
> In Mazedonien, Serbien und Ungarn werden Flüchtlinge Opfer behördlicher | |
> Willkür, sagt Amnesty International. Merkel müsse das auf ihrer | |
> Balkanreise thematisieren. | |
Bild: Ein Flüchtlingslager im ungarischen Debrecen, 230 Kilometer entfernt von… | |
LONDON/BERLIN dpa/afp | Asylsuchende, die auf dem Weg in die EU auf dem | |
Westbalkan festsitzen, würden dort häufig von Behörden und kriminellen | |
Banden misshandelt und erpresst. Das geht aus einem am Dienstag in London | |
[1][veröffentlichten Bericht] von Amnesty International hervor. Ihnen | |
drohten willkürliche Festnahmen und Haft. Die Not von Flüchtlingen in | |
Mazedonien, Serbien und Ungarn muss aus Sicht der | |
Menschenrechtsorganisation Thema der Balkanreise von Bundeskanzlerin Angela | |
Merkel (CDU) sein. | |
„Sie haben keine Chance auf ein faires Asylverfahren, das ihnen nach | |
internationalem Recht zusteht“, erklärte Selmin Çaliskan, Generalsekretärin | |
von Amnesty International in Deutschland. Diesen Missstand müsse die | |
Kanzlerin auf ihrer Balkan-Reise ansprechen, die sie auch nach Serbien | |
führt. Zudem dürfe die Europäische Union sich nicht weiter abschotten und | |
Verantwortung auf ihre Nachbarstaaten abschieben, sondern müsse sichere | |
Zugangswege für Flüchtlinge schaffen. | |
Amnesty zufolge wollen die meisten Flüchtlinge derzeit von Griechenland | |
über Mazedonien und Serbien nach Ungarn in die EU reisen, um den Weg von | |
Libyen über das Mittelmeer nach Italien zu vermeiden. „Wenn die Flüchtlinge | |
es schaffen, nach Ungarn zu kommen, droht ihnen [2][weitere Gewalt und | |
Abschiebung]“, hieß es in der Mitteilung. | |
Die EU dürfe sich nicht abschotten und die Verantwortung für den Schutz von | |
Flüchtlingen auf die Nachbarstaaten abschieben, sagte Çaliskan. Vielmehr | |
solle die EU „Zugangswege für Flüchtlinge schaffen und ihnen einen | |
effektiven Zugang zum EU-Asylsystem ermöglichen“. Merkel besucht am | |
Mittwoch und Donnerstag Albanien, Serbien und Bosnien-Herzegowina. | |
7 Jul 2015 | |
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[1] http://www.amnesty.org/en/documents/eur70/1579/2015/en/ | |
[2] /!5010563/ | |
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