Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- „Zwischentag“ bei Burschenschaft: Rechtsextreme Gäste
> Bei der Erlanger Burschenschaft Frankonia treffen sich rechte Verlage.
> Die Grenzen zu offen Rechtsextremen sind fließend.
Bild: Besucher des Zwischentages, mit einschlägigen Tatoos (ganz rechts das SS…
Erlangen taz | Der Schmiss an der linken Wange des Besuchers beim
neurechten „Zwischentag“ war frisch vernäht. Mit zügigem Schritt betrat d…
Burschenschafter das Haus der Burschenschaft Frankonia. Im Garten der
Erlanger Burschenschaft mussten die Besucher der „Büchermesse für
nonkonforme Verlage und Initiativen“ ihre Messekarte vorzeigen.
Unerwünschte Gäste sollten draußen bleiben bei den „IV. Zwischentagen“. …
Gäste hatten die Veranstalter erwartet, an die 120 Aussteller und Besucher
kamen.
Währenddessen richteten Initiativen in der fränkischen Stadt verschiedene
Aktionen aus – gegen das vom „Verein Journalismus und Jugendkultur Chemnitz
e. V.“ um Felix Menzel verantwortete Treffen. Den Veranstaltern sollte
gezeigt werden, dass diese Messe in der Universitätsstadt „nicht erwünscht�…
ist, sagte Oberbürgermeister Florian Janik (SPD). An die 300 Demonstranten
gingen gegen das Event des neurechten Vereins auf die Straße.
Im Garten der Burschenschaft bestätigten Aussteller auch gleich die
Befürchtungen. Das Magazin Umwelt und Aktiv aus Landshut präsentierte sich
breit. Einzelne Redakteure und Autoren sind oder waren in der NPD. Etwas
kleiner stellte sich der Verein „Gedächtnisstätte“ aus Guthmannshausen vo…
der eng mit dem Netzwerk der Holocaustleugner-Szene verwoben ist. Auch
Flyer der rechten Wochenzeitung Junge Freiheit (JF) und der rechtsextremen
„Gemeinschaft Deutscher Frauen“ lagen aus.
Einzelne Burschenschafter der Frankonia haben laut dem bayrischen
Verfassungsschutz Kontakt zur rechtsextremen Szene. Per Liveticker der JF
konnte, wer wollte, nebenbei die Entwicklungen auf dem AfD-Parteitag
verfolgen. Einige aus der neurechten Szene brachten sich auch bei der AfD
ein – darunter Götz Kubitschek, der Gründer des „Zwischentags“. Bei der
diesjährigen Messe allerdings fehlte er. Unter den Gästen waren aber der
Bundesvorsitzende „Der Freiheit“, Michael Stürzenberger, und der Gründer
der verbotenen Wehrsportgruppe Hoffmann, Karl-Heinz Hoffmann.
## Konservative Revolution
Im Großen Saal führte Menzel, der das Internetportal Blaue Narzisse
verantwortet, durch das Begleitprogramm. Die Szene will im Rückgriff auf
die konservative Revolution im vorpolitischen Raum den Kampf um die
Meinungen führen.
Der Vorsitzende der „Identitären“ Deutschlands, Nils Altmieks, hatte in
seinen Vortrag Videos gegen den vermeintlich „großen Austausch“ der
deutschen Bevölkerung eingebaut. Darin zeigte er auch die Besetzung der
Balkone der SPD-Zentralen in Berlin und Hamburg. Nachfragen zu den
juristischen Konsequenzen für die erwischten Mitstreiter ließ er offen.
Zwei Referenten versicherten, der Verlust einzelner Burschenschaften sei
nicht so dramatisch. Jetzt seien „die Störenfriede“ weg. Diese über 70
„Störenfriede“ gingen, weil nur Burschenschafter werden sollte, wer
deutscher Abstammung ist. Menzel selbst legt in seinem Buch „Die Ausländer
– warum es immer mehr werden“ dar, dass es „unsere Pflicht“ sei, das
„Überleben des deutschen Volkes zu sichern“.
6 Jul 2015
## AUTOREN
Andreas Speit
## TAGS
Burschenschaft
Rechtsextremismus
Neue Rechte
Verfassungsschutz
Schwerpunkt AfD
Akif Pirinçci
Schwerpunkt AfD
Gordian Meyer-Plath
SPD
## ARTIKEL ZUM THEMA
Karlsruhe zu Verfassungsschutzberichten: Stigmatisierung erlaubt
Eine Burschenschaft und ein Frauenverband tauchten in Berichten des
Verfassungsschutzes auf. Das war rechtens, sagen die Richter in Karlsruhe.
ZDFinfo-Doku „Radikale von Links“: Nur ein Experte?
In einer ZDF-Doku durfte ein Politologe über eine Gefahr von Links
sprechen. Was die Zuschauer nicht erfuhren: Der Mann sitzt für die AfD im
Kreistag.
Rechter Kongress in Thüringen: Patriotentreffen ohne Pirinçci
Beim Kongress der „Gesellschaft für freie Publizistik“ kommen Rechte und
andere „aufrechte Patrioten“ in Thüringen zusammen. Ein angekündigter
Stargast fehlt.
Kandidat der Hamburger AfD: Fest verwurzelt in der Burschenschaft
Der AfD-Bürgerschaftskandidat Alexander Wolf ist Alter Herr der
Burschenschaft „Danubia“. In Bayern gilt die Verbindung als rechtsextrem.
Burschenschaften und VS in Sachsen: Auffällige Verbindungen
In Sachsen steht das Landesamt für Verfassungsschutz wegen seiner Haltung
zu Burschenschaften in der Kritik. Grüne und Linke lassen nicht locker.
Kommentar Burschenschaften und Parteien: Burschis müssen draußen bleiben
Der SPD-Vorstand schließt Doppelmitgliedschaft in Partei und Burschenschaft
rigoros aus. Gilt aber nicht im Nachhinein.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.