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# taz.de -- Grenzposten zwischen Irak und Syrien: IS-Miliz erobert Al-Walid
> Der Islamische Staat hat in Palmyra mindestens 400 Menschen getötet – und
> einen strategisch wichtigen Grenzposten unter seine Kontrolle gebracht.
Bild: Weltkulturerbe voller Opfer: die syrische Stadt Palmyra.
BEIRUT/BAGDAD rtr/dpa | Die Extremistenmiliz IS hat in der syrischen Stadt
Palmyra nach Darstellung des staatlichen Fernsehens mindestens 400 Menschen
getötet. Die meisten der Opfer in der am Mittwoch vom IS eroberten
Weltkulturerbestadt seien Frauen und Kinder, hieß es am Sonntag unter
Berufung auf Einwohner. Vertreter der Opposition erklärten, Hunderte
Leichen lägen in den Straßen. Bei ihnen handele es sich mutmaßlich um
Anhänger der Regierung von Präsident Baschar al-Assad.
Außerdem hat der IS einen strategisch wichtigen Grenzübergang zwischen dem
Irak und Syrien vollständig unter seine Kontrolle gebracht. Die irakischen
Sicherheitskräfte zogen sich vom Grenzübergang Al-Walid komplett zurück.
Das erklärte das irakische Militär am Sonntag in Bagdad.
„Sie haben die irakische Flagge runtergenommen und ihre eigene gehisst“,
sagte der Sprecher unter Bezug auf die schwarze Fahne des IS mit dem weißen
Schriftzug, der das islamische Glaubensbekenntnis ausdrückt. Den Übergang
Al-Tanf auf der syrischen Seite der Grenze hatte der IS vor drei Tagen
erobert, nachdem er die antike Wüstenstadt Palmyra und andere Gebiete der
Provinz Homs unter seine Kontrolle gebracht hatte.
Die vollständige Kontrolle über die irakisch-syrische Grenze an dieser
Stelle ist von enormer strategischer Bedeutung. In Friedenszeiten war
Al-Walid/Al-Tanf der Grenzübergang für Reisende auf der direkten Strecke
zwischen Bagdad und Damaskus.
Nun kann der IS über diese Strecke beliebig Soldaten und Waffen zwischen
der westirakischen Provinz Anbar und der syrischen Provinz Homs
verschieben. Die jüngsten IS-Eroberungen um Palmyra ließen wiederum die
Terrormiliz näher an Damaskus heranrücken.
24 May 2015
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„Islamischer Staat“ (IS)
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