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# taz.de -- Ausbreitung der IS-Miliz: Sorge um Palmyra
> Die syrische Stadt ist unter Kontrolle des IS. Offenbar hat sich die
> Miliz in einem Museum verschanzt und führt Enthauptungen durch. Der Irak
> startet Gegenoffensiven.
Bild: Historische Ruinen in Palmyra (Archivbild, 2007)
BAGDAD/BEIRUT/NEW YORK ap/dpa | Der Irak hat seine Gegenoffensive auf die
Terrormiliz Islamischer Staat offenbar begonnen: Regierungskräfte und
schiitische Kämpfer hätten am Samstag die am Vortag verlorene Kleinstadt
Husseiba in der Provinz Anbar zurückerobert, teilte ein irakischer
Sicherheitsbeamter mit. Dabei seien einige IS-Kämpfer getötet worden.
Husseiba liegt rund sieben Kilometer östlich von der seit gut einer Woche
vom IS eroberten Provinzhauptstadt Ramadi.
Die irakische Regierung hatte mitgeteilt, man bereite zusammen mit den vom
Iran unterstützten schiitischen Kämpfern eine große Gegenoffensive in der
Provinz Anbar vor. Die schiitischen Kämpfer hatten bereits zuvor bei
Auseinandersetzungen gegen die Terrormiliz eine große Rolle gespielt.
Allerdings könnte die Präsenz der Schiiten in der vorwiegend sunnitischen
Provinz Anbar Spannungen schüren.
In der [1][vor wenigen Tagen eroberten historischen syrischen Wüstenstadt
Palmyra] brachen IS-Kämpfer nach Angaben von Behörden in das Museum ein.
Der für Antiquitäten und Museen zuständige syrische Generaldirektor Maamun
Abdulkarim sagte der Nachrichtenagentur AP am Samstag, die Extremisten
hätten die Türen verriegelt und eigene Wächter postiert. Die Artefakte
seien aber bereits zuvor in Sicherheit gebracht worden. In den letzten vier
Jahren seien rund 6300 Kunstgegenstände aus Syrien heraus geschmuggelt
worden.
Experten befürchten, der IS könne die 2000 Jahre alten Ruinen aus der
Römerzeit in der Nähe von Palmyra verwüsten. Der IS hatte bereits im Irak
und Syrien archäologische Stätten nach ihrer Eroberung zerstört. Die
Terrormiliz hatte die Stadt Palmyra, die im Zentrum Syriens in der Provinz
Homs liegt, am Mittwoch erobert. Ein von ihren Unterstützern auf Twitter
veröffentlichtes Bild zeigte, dass die schwarze Flagge der Gruppe auf der
oberhalb der Stadt gelegenen Burg gehisst war.
Am Freitag hatten Aktivisten berichtet, dass der IS nach der Einnahme von
Palmyra Rache an Regierungssoldaten genommen habe. Bis zu 280
regierungstreue Kräfte seien gefangen genommen und getötet worden, teilten
der Aktivist Bebars al-Talawy und eine Oppositionsgruppe mit. Es soll zu
Erschießungen und Enthauptungen in aller Öffentlichkeit gekommen sein.
Nach Eroberungen in der Vergangenheit hatte die Terrormiliz Hunderte
syrische und irakische Soldaten hingerichtet – und häufig online damit
geprahlt. Zu einem ähnlichen Massaker wie in Palmyra war es vor gut einer
Woche in der irakischen Provinzhauptstadt Ramadi gekommen.
Der UN-Sicherheitsrat zeigte sich besorgt über die Tausenden Bewohner
Palmyras. Zivilisten müssten in Sicherheit aus der historischen
Karawanenstadt fliehen können, forderten die 15 Mitglieder des Rates in
einer am Freitag von den Vereinten Nationen in New York verbreiteten
Mitteilung. Auch um das Unesco-Weltkulturerbe zeigte sich das Gremium
zutiefst besorgt.
23 May 2015
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