# taz.de -- Mai-Ticker - Erster Teil bis 17 Uhr: Polizei schickt Nazis zurück | |
> Gewerkschaften, Rechtsextreme, Antifas und bürgerliche Protestgruppen | |
> ziehen am 1. Mai auf die Straßen. Die taz berichtet live aus Berlin, | |
> Hamburg und Rostock. | |
Bild: Tausende blockieren die Wisbyer Straße in Prenzlauer Berg | |
Der aktuelle LIVE-TICKER wird hier im [1][Zweiten Teil] fortgesetzt. | |
+++ | |
17:00 Berlin-Prenzlauer Berg Der Nazi-Demozug steht weiter auf der | |
Bornholmer Straße. Vorne im Block ist ein bengalisches Feuer gezündet | |
worden. Auf Anordnung der Polizei wurde es auf den Boden geworfen, wo es | |
jetzt weiterkokelt. Am Rand lässt sich ein Polizist von Journalisten die | |
Zwischenstände der Bundesliga durchgeben: Schalke liegt zurück. "Oh nein, | |
schon wieder die Bayern Meister!" | |
16:47, Berlin-Prenzlauer Berg: Ein Polizeisprecher vor Ort bestätigt, es | |
sei beabsichtigt, die rechtsextremen Demonstranten zurück zum S-Bahnhof | |
Bornholmer Straße zu schicken. Ein Teilerfolg scheint erzielt: die Nazis | |
kamen nicht bis zur Schönhauser Allee vor. Dort waren die Routen blockiert. | |
Die Wasserwerfer haben kehrt gemacht und sind in die entgegengesetzte | |
Richtung abgezogen. Die Situation ist ruhig aber unübersichtlich, die Nazis | |
sind mittlerweile umringt von Gegendemonstranten. Es geht weder vor noch | |
zurück. | |
16:41 Berlin-Wedding Die Blockierer von der Weddinger Seite der Bornholmer | |
Straße hatten ihre Position bereits verlassen und waren am S-Bahnhof | |
Gesundbrunnen angekommen. Dort erreicht sie aus Prenzlauer Berg die | |
Nachricht, dass die Nazis zur Bösebrücke zurücklaufen werden. Alle sprinten | |
zurück, so schnell sie können. | |
16:40, Berlin-Prenzlauer Berg, Bornholmer Straße: Die Nazi-Demo dreht ab. | |
Der Lautsprecherwagen hat schon umgedreht. Noch verhandelt der | |
Polizeieinsatzleiter mit dem Demoanmelder. Die Demonstranten haben bisher | |
maximal 800 Meter der Wegstrecke absolviert. | |
16.31 Berlin-Prenzlauer Berg Wisbyer Straße: Die Polizei steht in zwei | |
Reihen vor den friedlichen Demonstranten, die hinter Absperrgitter fröhlich | |
feiern. In der ersten Reihe stehen behelmte Polizisten, in der zweiten | |
Reihe stehen Beamte mit Polizeihunden, die Maulkörbe sind ab. Journalisten, | |
die zu den Demonstranten wollen, werden zurückgewiesen. | |
16:25 Berlin-Prenzlauer Berg Die Polizei verhandelt gerade nach eigenen | |
Angaben mit dem Nazidemo-Anmelder Sebastian Schmidtke über den weiteren | |
Verlauf der Demo: Der Durchgang zu Wisbyer Straße ist von Demonstranten | |
blockiert. Die Polizei fordert diese auf, die "nicht angemeldete | |
Demonstration" zu beenden und die Kreuzung zu räumen. | |
16:21, Berlin-Prenzlauer Berg Während die Nazidemo nur langsam vorwärts | |
kommt und sich der Schönhauser aller nähert, stehen tausende Demonstranten | |
in der Wisbyer Straße hinter Polizeiblockaden. Die Polizei hat mit einigem | |
Abstand zur Schönhauser Allee Absperrgitter aufgebaut, die Menschen allen | |
Alters sind laut, bunt, munter. Sie stehen den Nazis entgegen. Allerdings | |
mit der Distanz, die die Staatsmacht ihnen verordnet hat. In der | |
Schönhauser Allee hat die Polizei mehrere Dächer geräumt, auf denen sich | |
Gegendemonstranten befanden. | |
16:15, Rostock Das Rostocker Bündnis "1. Mai nazifrei" ist zu frieden. Über | |
700 Personen beteiligten sie an den Blockaden. "Unser Konzept der | |
friedlichen Massenblockaden ging auf. Die NPD konnte nicht wie geplant | |
durch Lütten Klein marschieren", erklärt Christine Lehnert vom Bündnis. Sie | |
betont "Aber wir haben neben den lachenden Auge auch ein weinendes Auge. | |
Wir waren zu wenig um auch in Groß Klein die neue Route zu blockieren". | |
Zudem hat die Polizei aber auch genau dort versucht keinen Gegenprotest | |
hinkommen zu lassen. | |
16:10, Berlin- Prenzlauer Berg Frage an Wolfgang Thierse (SPD): War seine | |
Sitzblockade das richtige Mittel? Antwort: "Ich weiß es nicht, aber es war | |
in jedem Fall ein Zeichen gegen die Rechtsextremen. Es richtete sich ja | |
nicht gegen die Polizei, sondern gegen die Neonazis. Es ist unsere Pflicht, | |
Gesicht zu zeigen, und es ist traurig, dass viele andere nicht die | |
Möglichkeit dazu hatten, weil ihre Gegenkundgebung verboten wurde." Ob er | |
sich noch mal hinsetzen wird? "Für heute reicht's dann wohl. Ich bin ja | |
auch schon ein älterer Mann." | |
16:07, Berlin- Prenzlauer Berg Bornholmer Der Demozug auf der Bornholmer | |
Straße gerät immer wieder ins Stocken und ist erst an der Ecke Seelower | |
Straße angekommen. Auf den Balkonen machen Anwohner Rabatz, schlagen mit | |
Stöcken gegen die Balkongeländer und trommeln auf Töpfe. Es herrscht ein | |
Riesenlärm. | |
16:05 Hamburg Die Euro-Mayday-Parade ist inzwischen im Portugiesenviertel | |
am Hafen angekommen und auf rund 2.500 Menschen angewachsen. Die Stimmung | |
ist gut, allerdings fängt es jetzt an zu regnen. Die Forderungen der | |
Demonstranten: Schulreform, 1.500 Euro Grundeinkommen und bezahlbare Mieten | |
für alle. | |
16:05, Berlin, Gefangenensammelstelle Kruppstraße "Das sind hier | |
katastrophale Zustände", sagt Dietmar Sasse vom Anwaltsnotdienst an der | |
Gefangenensammelstelle Kruppstraße. Der Anwaltsnotdienst hat vor dem | |
Gebäude einen Tisch errichtet. "Uns wurde verwehrt, unter anderen | |
Bedingungen zu arbeiten." Sasse berichtet, dass die Festgenommenen nicht | |
ihr recht in Anspruch nehmen dürften, einen Anwalt zu kontaktieren. Die | |
Festgenommenen haben nur Aussicht auf anwaltliche Hilfe, wenn wir zufällig | |
von ihnen wissen, dass sie hier sind." Auch seien die zuständigen Richter | |
nicht verbindlich zu erreichen. Eingereichte Beschwerdeanträge der Anwälte | |
seien teils gar nicht bei den Richtern angekommen. | |
15:38, Berlin-Prenzlauer Berg Bornholmer, Schönfließer Die Polizei beginnt | |
die Prominentenblockade abzuräumen. Als erstes wird Bundestagsvizepräsident | |
zur Seite gebracht. Er geht erst, als ihn die Polizei hochzerrt. "Thierse | |
blockier se!", ruft die applaudierende Menge. Der Rest der Blockade wird | |
nach und nach geräumt. Die Nazis stehen ein paar hundert Meter weiter fest. | |
15:25, Berlin-Prenzlauer Berg Bornholmer, Schönfließer | |
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse, Wieland und Köhne und andere | |
sitzen auf der Straße. Sie werden persönlich per Polizeilautsprecher | |
aufgefordert, die Straße frei zu machen. Blieben aber sitzen. | |
15:18 Berlin-Prenzlauer Berg Auf der Bornholmer Straße Ecke Driesener | |
Straße hat es einen Zwischenfall gegeben: 30 Leute befinden sich in einem | |
Hinterhof, die Polizei hat sich mit zwei Hunden ohne Maulkorb davor | |
postiert. Als die Leute den Hof verlassen, beißt einer der Hund eine Frau | |
ins Gesicht. | |
15:15 Berlin-Wedding Auf der Weddinger Seite der Bornholmer Straße hat es | |
eine Auseinandersetzung zwischen Antifas und einem Rechten gegeben, der | |
offenbar von dieser Seite aus zur Nazidemo wollte. Behelmte Polizisten | |
haben die Hälfte der Demo abgeriegelt, manche sprechen von einer Räumung. | |
Die Stimmung beginnt kurz zu kippen, beruhigt sich dann aber wieder. | |
15:13 Rostock-Lütten Klein Der Neonazi-Aufmarsch ist offiziell beendet. Die | |
landesweit Opferberatung hat genau gezählt: über 600 Neonazis waren da. | |
15:12, Berlin-Prenzlauer Berg, Bornholmer Straße Die Demospitze der Nazis | |
kommt nur sehr langsam voran. An der Ecke Malmöer Straße fliegt ein rohes | |
Ei aus einem Haus auf die Marschierer, trifft aber nicht. Auf einem Balkon | |
stehen Menschen, die in Trillerpfeifen blasen und auf Töpfe trommeln. Die | |
Nazis skandieren derweil "Nationaler Sozialismus, jetzt, jetzt, jetzt". Es | |
sind rund 600, die zwischen behelmten Polizisten in Richtung Schönhauser | |
Allee marschieren. Gegendemonstranten dürfen nur hinter Absperrgitter | |
einige hundert Meter entfernt ihren Unmut kundtun. Dennoch sind sie | |
deutlich zu hören. | |
15:03, Berlin-Prenzlauer Berg Bornholmer Ecke Malmöer: Die Nazis passieren | |
die Kreuzung, die heute morgen noch blockiert war. Die Polizei hatte sie | |
geräumt. Aus den Seitenstraßen ertönt Protest gegen die Wirren, die sich | |
selbst als "die nationale Elite der Straße" bezeichnen. | |
14:59, Berlin-Prenzlauer Berg Bornholmer Straße Skurriler Demo-Beginn bei | |
den Nazis: vor dem Protestzug stehen zwei Wasserwerfer, die im Zweifel den | |
Weg frei räumen sollen. Alle warten darauf, dass es losgeht. Doch es bewegt | |
sich nichts. "Die Wasserwerfer sind weder per Funk noch per Telefon zu | |
erreichen", sagt ein Polizist. Deshalb gibt die Polizei ihre Order an die | |
Kollegen nun per Lautsprecherdurchsage. Auch zunächst ohne Erfolg. Ein | |
Polizist witzelt: "Jetzt geht's karrieretechnisch für den Kollegen im | |
Wasserwerfer wohl bergab". Oder sitzt da ein sehr effektiver Blockierer am | |
Steuer? | |
14:50 Berlin-Prenzlauer Berg, S-Bhf. Bornholmer Straße Die Demonstration | |
der Nazis hat nun begonnen. Ein Redner warnt die Teilnehmer davor, dass die | |
Demonstranten mit Wurfgeschossen zu rechnen hätten. Außerdem könnten auch | |
Dinge von den Dächern geworfen werden. Die Teilnehmer skandierten Parolen | |
wie "1. Mai - seit ,33 arbeitsfrei" und "nationaler Sozialismus jetzt". | |
14:40 Hamburg-St. Pauli Die Demonstranten auf dem Euro-Mayday sammeln sich | |
am Park Fiction. Gut 300 Leute mögen es sein, als sich der Zug in Richtung | |
Zentrum in Bewegung setzt. Auf den Wagen stehen Sprüche wie "Das Grrrinsen | |
der Prekarität lauert überall", "Reiche Eltern für alle" und "The only good | |
system is the sound system" - hier wird sehr laute Musik aufgelegt. Es | |
werden Grinsekatzen-Masken verteilt. | |
14:38 Berlin-Wedding Auf der Weddinger Seite der Bornholmer Straße gibt es | |
jetzt Livemusik. Gespielt wird der "antifaschistische Bommerlunder", in | |
einer Pause wendet sich der Sänger an die BlockiererInnen: "Es ist doch | |
eine Schande", sagt er, "dass ein sogenannter rot-roter Senat nicht in der | |
Lage ist, diesen Spuk dahinten zu beenden." | |
14:30, Berlin-Prenzlauer Berg, S-Bhf. Bornholmer Straße Die stellen sich in | |
Formation zum Abmarsch auf. Die Polizei öffnet das Gitter vom Sammelplatz | |
zur Bornholmer Straße. Der Start der Demonstration steht offenbar | |
unmittelbar bevor. Es werden kaum mehr als 600 Teilnehmer gezählt. | |
14:26 Berlin-Pankow Auf der Berliner Straße/Ecke Thulestraße steht ein | |
Wagen, an dem zu lesen ist "Der Rechtsweg ist ausgeschlossen". Darauf | |
spielt die Folkband "Der singende Tresen". | |
14:26, Berlin-Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee, Bornholmer Straße Zwei | |
Wasserwerfer werden in Stellung gebracht. Redner fordern auf, die Blockaden | |
in der Thulastraße und Berliner Straße zu unterstützen. Die umliegenden | |
Dächer sind voller Menschen | |
14:25, Berlin, Kurfüstendamm Laut Polizei wurden einzelne Personen und | |
kleine Grüppchen aus dem rechtsextremen Spektrum auf dem Ku'damm | |
angetroffen. Einen geschlossenen Demonstrationszug der Nazis gebe es dort | |
nicht, sagte ein Polizeisprecher. Was die Rechtsextremen dort wollen oder | |
machen, sei unklar. "Wir beschäftigen uns mit denen gerade". | |
14:20, Berlin-Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee, Schonensche Straße Der | |
Imbiss Forum Allee Bistro hat seinen Laden in einem von der Polizei | |
gesperrten Bereich. Das Geschäft lässt er sich dennoch nicht vermiesen. Er | |
hat einen Bestell- und Bringservice für die mehreren Hundert | |
Gegendemonstranten eingerichtet und bringt Pizza oder Döner an die hinter | |
der Absperrung Demonstrierenden. | |
14:10 Rostock Lutz Gießen, Freier Nationalist, ist bei der NPD-Demo als | |
Redner auftreten. In Berlin sucht die Polizei ihn, weil er auf einem | |
Neonazimarsch im Oktober Adressen von "politischen Gegner" verkündete, mit | |
dem Zusatz: "Wir kriegen euch alle". Anzeigen liegen vor. Die Polizei fand | |
ihn aber nicht. Auf dem Marsch durch den Stadtteil erhielten Redebeiträge | |
Beifall von den Balkonen. Aber auch Widerspruch: Am Straßenrand schimpfen | |
vereinzelt Jugendliche "Nazis haut ab". Am Bahnhof Lichtenhagen trennte die | |
Demonstranten nur eine Fußgängerbrücke von jenem Haus, das 1992 tagelang | |
von Neonazis und Anwohner belagert worden war, um Asylsuchende zu | |
vertreiben. | |
14:08, Berlin-Prenzlauer Berg, S-Bhf. Bornholmer Straße Auf dem | |
Aufmarschplatz der Nazis singt ein Barde "Deutsches Volk steh auf". | |
Holländische Nazis entrollen ein Transparent. Nichts deutet auf einen | |
baldigen Beginn der Demonstration hin. | |
14:05, Berlin-Kreuzberg, Oranienstraße Der CDU-Abgeordnete Kurt Wansner | |
verteilt Flugblätter gegen Linksextremismus. "Die Erfahrung der letzten | |
Jahre hat gezeigt, dass die Gefahr in Kreuzberg von Linksextremen ausgeht", | |
sagt Wanser. Er will etwa eine Stunde lang auf dem MyFest Präsenz zeigen. | |
Die Reaktionen der Passanten seien bisher überwiegend positiv. Auf dem | |
MyFest-Gelände flanieren bereits zahlreiche Menschen. Touristen | |
fotografieren sich gegenseitig. | |
13:57 Hamburg Auf der DGB-Kundgebung spricht DGB-Landeschef Uwe Grund über | |
die Wirtschaftskrise in Griechenland: "Der Zusammenbruch ganzer Staaten | |
würde im Exportland Deutschland hundert tausende Arbeitsplätze kosten. | |
Deshalb müssen endlich die Banken und Geldinstitute für ihre | |
Risikobereitschaft und Machtgier zur Verantwortung gezogen werden." | |
13:54 Berlin-Prenzlauer Berg Offenbar sind 250 Nazis auf dem Ku'damm | |
eingekesselt worden und werden gerade abgeführt. Grünen-Fraktionschef | |
Volker Ratzmann, der an der Bornholmer Straße steht, sagt: "Als | |
Innensenator würde ich diese Gelegenheit dazu nutzen, den Aufmarsch hier zu | |
verbieten - weil die Anmelder an anderer Stelle illegal demonstrieren | |
lassen." | |
13:50, Berlin-Kreuzberg, Oranienplatz Die revolutionäre 1. | |
Mai-Demonstration setzt sich mit gerade mal 50 Teilnehmern in Bewegung. Die | |
ursprünglich geplante Wegstrecke soll deutlich abgekürzt werden. Man werde | |
über die Manteuffelstraße direkt zum Kottbusser Tor laufen und sich | |
anschließend den Protesten in Prenzlauer Berg anschließen, sagt ein | |
Sprecher. | |
13:46, Berlin, Brandenburger Tor Auf seiner Berliner Mai-Kundgebung hat der | |
Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Samstag vor allem bessere | |
Einkommensbedingungen gefordert. Jeder habe "das Recht, von seiner Arbeit | |
leben zu können", sagte DGB-Landeschefin Doro Zinke. Gebraucht würden | |
Mindestlöhne, die lebenstauglich seien. Allein in 69 Branchen der Berliner | |
Wirtschaft würden weniger als 7,50 Euro pro Stunde bezahlt, sagte Zinke. | |
Wer europäisch denke, müsse endlich den Mindestlohn einführen - wie es | |
bereits 21 EU-Staaten vorgemacht hätten. Nach Gewerkschafterangaben nahmen | |
an der Kundgebung am Brandenburger Tor über 10 000 Menschen teil. | |
Anschließend sollte bis zum Abend ein Kinder- und Familienfest gefeiert | |
werden. | |
13:46 Berlin-Prenzlauer Berg, Wichertstraße In der Wicherstraße sind | |
inzwischen rund 1.500 Blockierer versammelt. Der erste Live-Act spielt vom | |
Lautsprecherwagen, an die 30 Leute fangen an zu tanzen. Andere spielen | |
Karten, es herrscht Volksfeststimmung. Regelmäßig wird durchgesagt, wie | |
viele Nazis sich an der Bornholmer Straße gesammelt haben - und dass doch | |
bitte noch niemand nach Hause gehen soll. | |
13:45, Berlin-Prenzlauer Berg, Bornholmer Straße Eine Kette aus rund 80 | |
Polizisten zieht quer über die immens breite Straße Richtung Schönhauser | |
Allee und scheucht die wenigen Passanten von dannen. Vor der Kette radelt | |
Christian Ströbele (Grüne) lässig vorbei. | |
13:40, Berlin-Prenzlauer Berg, Bornholmer Straße Als erster Redner der | |
Nazis fordert Christian Worch eine "Reconquista unserer Städte für die | |
Deutschen". Auf den umliegenden Balkonen trommeln protestierende Anwohner | |
lautstark auf Kochtöpfe. | |
13:30 Berlin, Prenzlauer Berg Es geht das Gerücht um, dass sich 300 Nazis | |
auf dem Ku'damm versammelt haben sollen. An der Bornholmer Straße sind es | |
jetzt an die 600 Nazis, es scheint hier langsam loszugehen. Der Polizei ist | |
die Meldung bekannt. "Wir prüfen gerade, ob das stimmt", sagt ein | |
Polizeisprecher der taz. | |
13:20 Berlin-Kreuzberg, Oranienplatz Eine Handvoll Maoisten hat sich auf | |
dem Oranienplatz versammelt. "Sonst war hier viel mehr los", sagt eine | |
Anwohnerin, die im Bioladen an der Ecke arbeitet, "heute ist es höchstens | |
ein Bruchteil. Nicht einmal die Wiese ist voll." Die Maoisten wollen | |
anschließend zum Kottbusser Tor laufen. | |
13.30, Rostock. Auf dem Schiffbauerring findet die NPD-Zwischenkundgebung | |
statt. Udo Pastörs wettert: "Die Demokraten bringen den Volkstod!".Die | |
gesamte Landtagsfraktion ist beim Marsch. Die Polizei meint es seien an die | |
400 Rechte auf der Straße. Das darf bezweifelt werden. "Granaten auf | |
Demokraten" wird skandiert. Viele Anwohner scheinen von den Balkonen und | |
Fenster interessiert zu zuhören. Derweil versuchen Teilnehmer der Blockaden | |
sich erneut den Neonazis entgegen zu stellen. | |
13:20, Berlin-Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee Auf der Kreuzung zur | |
Bornholmer Straße setzen sich rund 20 Anwohner nieder. "Setzt euch her", | |
rufen sie den Zuschauern zu. Die Polizei fordert sie auf die Straße zu | |
verlassen. Buhrufe. | |
13:20, Berlin-Prenzlauer Berg S-Bhf. Bornholmer Rund 100 aus dem Bahnhof | |
kommende halten sich nicht an den von der Polizei vorgegebene Weg zum | |
Sammelplatz. Stattdessen rufen sie "Straße frei für die deutsche Jugend" | |
und stürmen auf die Bösebrücke, die sie besetzt halten. Schließlich lassen | |
sie sich von einer riesigen Polizeikette doch zum Sammelplatz führen. | |
13:18, Berlin-Prenzlauer Berg, Bornholmer Straße Aus einem Polizeifunkgerät | |
ist zu hören, dass in Kürze nochmal 360 Nazis mit der S-Bahn eintreffen | |
sollen. | |
13:10 Berlin-Wedding, Bornholmer Straße Unter den Blockierern sind zwei | |
Nazis aufgetaucht, die auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen | |
waren. Als sich ihre Anwesenheit herumgesprochen hat, springen viele aus | |
der Menge auf, schreien "Nazis raus" und rennen den beiden hinterher. Die | |
werden von Polizisten an der S-Bahn-Linie entlang in Richtung Gesundbrunnen | |
eskortiert. | |
13:03 Berlin-Prenzlauer Berg, Bornholmer Straße Auf den Nazi-Sammelplatz | |
ziehen jetzt 30 bis 40 Brandenburger Rechte mit schwarzen Fahnen in | |
Dreierreihen ein. "Uckermark" steht darauf, "Erkner", "Frankfurt (Oder)". | |
Auch rotweiße Fahnen mit dem Brandenburg-Adler sind zu sehen. Auf den | |
T-Shirts der Nazis stehen Dinge wie "Müritzer Patrioten" oder "Kraft für | |
Deutschland". Eine Polizeisprecherin bestätigt die Information, dass sich | |
noch mehrere hundert Nazis auf der Anreise befinden. Bislang sind erst | |
knapp hundert versammelt. Von einem Balkon in der Nähe schallt Bob Marley | |
herüber. | |
12:48 Berlin-Prenzlauer Berg, Bornholmer Straße Gerade hat ein Mitarbeiter | |
der Polizeiseelsorge den Nazi-Sammelplatz betreten. An seiner leuchtend | |
gelben Weste ist er gut erkennbar. Will er dem immer noch sehr kleinen | |
Grüppchen von Rechten Mut zusprechen? Nein: Er stellt sich am Klo an. | |
12:45, Rostock Trotz aller Blockaden ist der Neonazimarsch nicht gestoppt. | |
Nach Lütten Klein konnte die NPD zwar nicht. Stattdessen marschiert sie | |
jetzt durch Groß Klein - der Stadtteil liegt direkt gegenüber, getrennt | |
durch die Stadtautobahn. Mit Fahnen und Trommel an der Spitze hat sich der | |
Neonazimarsch in Bewegung gesetzt. In den ersten Reihen: Udo Pastörs, | |
NPD-Fraktionschef in Schwerin. Ein kleiner schwarzer Block in der braunen | |
Truppe skandiert: "Nationaler Sozialismus jetzt!". | |
12:42 Berlin-Wedding, Bösebrücke Westseite Ein Blockierer steht der | |
Polizeikette gegenüber und sagt: "Früher hat man sich auf einer Brücke | |
getroffen, um zu schauen, wer der Stärkere ist. Heute riegelt die Polizei | |
die Brücke ab." Auf der Weddinger Seite des S-Bahnhofs Bornholmer Straße | |
fluktuiert die Zahl der Blockierer ein wenig, tendenziell werden es mehr. | |
Die Stimmung ist fröhlich bis ausgelassen, vielleicht ein bisschen zu | |
ausgelassen: Aus dem Lautsprecherwagen kommt die Bitte, den Alkohol- und | |
Drogenkonsum einzuschränken. | |
12:40, Berlin, Schöneberg In der Nähe des S-Bahnhofs Priesterweg wurden | |
laut Polizei Reifen in Brand gesetzt. Dadurch ist derzeit der | |
S-Bahn-Verkehr auf der Nord-Süd-Strecke auch Richtung Bornholmer Straße | |
unterbrochen. | |
12:30 Berlin. S-Bahnhof Bornholmer Straße Auch eine halbe Stunde nach dem | |
offiziellen Beginn herrscht immer noch gähnende Langeweile beim | |
Aufmarschpunkt der Neonazis. Gerade mal 50 Demonstranten lehnen an den | |
Gittern, die den Platz absperren. Sonst ist nur Polizei da. Offenbar sind | |
aber noch weitere potenzielle Teilnehmer auf dem Weg. Immerhin ist gerade | |
ein Lautsprecherwagen eingetroffen. Auf den Balkonen der Nachbarhäuser | |
hängen viele Transparente. "National ist asozial" steht auf einem, von | |
einem anderen erklingt Klezmer-Musik. | |
12:15, Hamburg, Mühlendamm Gelassen spazieren Sozialdemokraten und Linke | |
hintereinander her. Einer trägt etwas verlassen eine Transnet-Flagge. "Die | |
SPD wollen wir hier nicht haben", sagte ein am Rande stehende Passantin und | |
richtet ihre Kamera auf den internationalen Block, der vom Banner "Klasse | |
gegen Klasse - enjoy the revolution" angeführt wird. | |
12:13 Berlin-Wedding, Bornholmer Straße Auf der Weddinger Seite des | |
S-Bahnhofs Bornholmer Straße sind rund 500 Menschen versammelt. Zu wenig, | |
finden die Veranstalter und sagen wiederholt durch, es solle bitte niemand | |
weggehen. Es geht das Gerücht um, dass die Nazis auf der Weddinger Seite | |
laufen könnten, weil die Polizei dort weniger Aufwand hätte, die Blockierer | |
aus dem Weg zu räumen. | |
12:35 Berlin-Prenzlauer Berg, Bornholmer Straße Auf dem Sammelplatz der | |
Rechten knarzt eine erste Nachricht aus dem Lautsprecherwagen: "Wir bitten | |
um Geduld, es sind noch Kameraden auf der Anreise." Von den Nazis, die an | |
den Absperrgittern lehnen, kommt ein lascher Applaus. Hinten am | |
Lautsprecherwagen hängt ein Transparent mit der Aufschrift "Unserem Volk | |
eine Zukunft". | |
12:26 Berlin-Prenzlauer Berg Wolfgang Thierse sitzt unweit der Bösebrücke | |
an der Malmöer Straße auf einem Mäuerchen in der Sonne. Er vermutet, dass | |
mehr taz-Journalisten anwesend seien als Nazis. "Möglich, dass wir hier | |
noch Stunden sitzen und es passiert nichts", sagt er, "aber das ist dann | |
auch in Ordnung." | |
12:23, Berlin, S-Bhf. Gesundbrunnen: Auf Berlins nördlichem Knotenbahnhof | |
Gesundbrunnen herrscht Normalbetrieb. Ein paar Polizisten, keine | |
Demonstranten irgendeiner Art. Das verwundert: von hier geht es in einer | |
Station zur S-Bahn Bornholmer, wo die Neonazis ihre Demo angemeldet haben. | |
12:10, Berlin, Brandenburger Tor Der DGB-Vorsitzende ruft zunächst zum | |
Widerstand gegen die Rechtsextremen auf. Später sagt sie, sie hoffe, dass | |
doch ein paar Gewerkschafter am Brandenburger Tor blieben, um den Tag der | |
Arbeit zu feiern. | |
12:05, Rostock Über dem Stadtteil steht eine große Rauchwolke. Eine Wiese | |
an der Stadtautobahn zwischen einen Toom-Markt und eine Schnellrestaurant | |
soll brennen. Die Ursache ist unbekannt, so de Polizei. Der Rauch weht auch | |
über die Autobahn auf jene Seite wo die Neonazis sich versammeln. A n die | |
300 Neonazis sind bereits angekommen. Zwischen den Blockaden auf der | |
Brücken und der Kreuzung wird hin und her flaniert. Ein paar Jugendlichen | |
kicken einen Ball über die blockierte Neonaziroute. Ein Pärchen kuschelt | |
auf der Straße. Neonazimusik dröhnt am Parkplatz des S-Bahnhofes. Hier | |
kommen die Rechten mehr und mehr zusammen. | |
12:04 Berlin-Prenzlauer Berg, Bornholmer/Ecke Malmöer Straße Matthias | |
Köhne, der SPD-Bezirksbürgermeister von Pankow, verfolgt das | |
Demonstrations-Geschehen live vom taz-Ticker. "Ich freue mich", sagt er, | |
"dass an der Bornholmer Straße so viele Transparente hängen. Es sind so | |
viele Leute auf der Straße und so wenig Nazis da, dass es wohl nicht zur | |
Nazidemo kommen wird." | |
11.57, Berlin-Prenzlauer Berg, Björnsonstraße In der Björnsonstraße wird | |
ein dunkelhäutiger Mann festgenommen. Er ruft: "Ich möchte einfach nur | |
gegen Nazis demonstrieren". Die Polizei geht rigide gegen ihn vor, drückt | |
ihn mit dem Gesicht auf die Straße, legt ihm Handschellen ab. Umherstehende | |
fragen: "Hat der Mann die falsche Hautfarbe?" | |
11:51 Berlin-Prenzlauer Berg, Wichert-/Ecke Greifenhagener Straße Rund | |
1.000 Menschen haben sich inzwischen auf der Wichertstraße zur Blockade | |
eingefunden - mit Luftballons, Seifenblasen und Housemusik. Die Stimmung | |
ist weiterhin friedlich. | |
11.50, Berlin, Brandenburg Tor Die Berliner DGB-Vorsitzende Doro Zinke | |
fordert ein NPD-Verbot. "Es kann nicht angehen, dass diese Nazis das | |
Parteienprivileg für sich in Anspruch nehmen und dann auch noch aus | |
Steuergeldern finanziert werden", sagt sie zu Beginn ihrer Rede am | |
Brandenburger Tor. Sie ruft zum Protest gegen die geplante Nazi-Kundgebung | |
im Prenzlauer Berg auf. "Es ist an uns, zu zeigen, dass Nazis unerwünscht | |
sind." | |
11.50, Rostock, Blockaden mit Volksfeststimmung Der Stadtteil Klein Lütten | |
ist seit spätestens seit 11.30 für die Neonazis nicht mehr zugänglich. Nur | |
wenn die Polizei die Blockaden räumt wäre die angemeldete Neonaziroute | |
zugänglich. "Nein, dazu kann ich ihnen noch nichts sagen", erklärt eine | |
Sprecherin der Polizei. Die NPD betont per Pressemitteilung vor Beginn | |
ihres Marsches: "Auch friedliche Blockaden stellen ein Bruch geltendes | |
Rechts dar". Die Partei fordert, das die Polizei "also guten Gewissens | |
durchgreifen". Auf der Warnowalle, Höhe St. Petersburger Straße, ist die | |
Kreuzung durch Gegendemonstranten blockiert. Musik schallt von einem | |
Lautsprecherwagen. Etwa 500 Meter hoch ist die Brücke, wo auch schon | |
Menschen weiterhin eine Blockade halten | |
11.47, Berlin, Bornholmer Straße Am Straßenrand sitzen zwei Männer auf | |
einer Mauer und trinken Kaffee. Auf der Mauer haben sie das Schild | |
"Antifaschistischer Schutzwall" angebracht. | |
11.45, Berlin, S-Bahnhof Bornholmer Straße Auf dem Aufmarschplatz der | |
Rechtsextremen stehen exakt 42 Nazis. Auf die Frage, warum das so wenig | |
seien, orakelt Sebastian Schmidtke, Anmelder der Demo: "Weil wir das | |
demonstrationstaktisch genau so geplant haben". Mehr will er nicht sagen. | |
11:40, Berlin, Brandenburger Tor Der DGB kündigt an, dass ab 12 Uhr Busse | |
bereitstünden, um die Teilnehmer des Gewerkschaftszuges zur Bornholmer | |
Straße zu fahren, damit sie dort den Protest gegen die Nazis unterstützen | |
können. | |
11:37 Berlin-Prenzlauer Berg An der Bornholmer-/Ecke Björnsonstraße wird | |
die Blockade von der Polizei in Richtung Ibsenstraße geräumt, weg von der | |
Bornholmer Straße. Einsatzkräfte tragen zu viert einzelne Demonstranten | |
weg, manche werden über den Bürgersteig geschleift. Die Stimmung ist | |
gereizt. Es wird skandiert: "Wir sind friedlich, was seid ihr?" Der | |
Einsatzleiter sagt zum Ansprechpartner der Blockierer: "Sie sind zu dicht | |
dran. Wenn die anderen vorbeiziehen, wäre das unverantwortlich." | |
11.35 Berlin-Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee Auch die CDU ist präsent. | |
Vor der Shoppingmall Allee Arcaden läuft ein halbes Dutzend | |
Christdemokraten mit orangenen T-Shirts rum. "Gegen Gewalt von links und | |
rechts", steht da drauf. Ansonsten ist hier bei einer der offiziellen | |
Gegenkundgebungen außer ein paar Infoständen wenig los. | |
11:30 Berlin Brandenburger Tor Die DGB-Demonstration ist am Ziel | |
angekommen. Auch 20 Skater sind dabei. Thomas Diessler vom | |
DGB-Bundesvorstand erklärt die mangelnde Präsenz von Jugendlichen: Die | |
DGB-Demo habe von vornherin dazu aufgerufen, sich den Nazis in Prenzlauer | |
Berg entgegenzustellen. Dann folgt das offizielle Redenprogramm. | |
11:27 Berlin-Prenzlauer Berg, Bornholmer Straße Der Bundestagsvizepräsident | |
und Prenzelberger Wolfgang Thierse (SPD) ist an der Bösebrücke | |
eingetroffen. Sein Genosse, Innensenator Ehrhart Körting, begrüßt ihn | |
scherzhaft mit den Worten: "Wehe, du setzt dich auf die Straße - dann | |
geht's rund!" Thierse wendet sich an die anwesenden Pressevertreter: Die | |
Leute seien friedlich, wenn auch aufgeregt, sagt er. Sie könnten nicht | |
verstehen, dass das eine erlaubt ist und das andere nicht. Es sei enorm | |
wichtig, so Thierse, dass man heute nicht schweige, denn Schweigen könne | |
als Zustimmung missverstanden werden. Es gelte die Losung von ,89: Keine | |
Gewalt! | |
11:22 Berlin-Prenzlauer Berg, Gotland-/Ecke Ibsenstraße Die Blockierer auf | |
der Ibsenstraße werden von der Polizei in die Gotlandstraße Richtung Norden | |
weggedrängt. Ein Polizist sagt: Hier soll alles leer geräumt werden, es | |
handelt sich um einen Gefahrenbereich. Offenbar soll verhindert werden, | |
dass die Blockierer über die Seitenstraßen wieder zur Bornholmer Straße | |
durchkommen. | |
11:20 Berlin-Prenzlauer Berg, Bornholmer Straße Zu den sechs ersten Nazis | |
auf dem Ex-Grenzübergangs-Parkplatz kommt ein frischer Schwung von 15 oder | |
20 weiteren - auch sie in schwarzen Pullovern. Sie begrüßen die ersten | |
sechs mit Handschlag, einer fragt: Hier sollen 3.000 Leute hinpassen? Zwei | |
machen sich gleich auf den Weg zum Dixiklo. Die Nazis kommen eng beschirmt | |
von Polizeibeamten. Offenbar versammelt die Polizei die nationalistischen | |
Demonstranten an einer anderen stelle und führt sie dann begleitet zur | |
Bornholmer Straße, wo die Demonstration beginnen soll. 11:20 | |
Hamburg-Gewerkschaftshaus Mit gewerkschaftlicher Pünktlichkeit hat sich die | |
traditionelle DGB-Demo in Bewegung Richtung Museum der Arbeit in Barmbek | |
gesetzt. Es sind rund 3.000 Leute da, viele Verdi-Fahnen wehen im Wind. | |
Auch der internationale Block , der die Ausländerinitiativen vereint, hat | |
sich in die Demo eingereiht. | |
11.20 Berlin, Schönhauser Allee: Polizei räumt Sofa Auf einer Verkehrsinsel | |
an der Kreuzung zur Bornholmer saßen den ganzen Morgen zwei Jungs mit einem | |
Sofa, Ghettobluster und Sonnenbrillen. Jetzt werden sei von der Polizei | |
geräumt, samt Sofa, Ghettobluster und Sonnenbrillen. | |
11.10 Rostock, Blockaden und freundliche Polizisten Am Bahnhof des | |
Stadtteil treffen die ersten Neonazis ein. Die meisten im Chic der | |
"Autonomen Nationalisten". Unter den bisher etwa 40 Neonazis sind | |
auffallend viele Mädchen und Frauen. Am Kiosk des Bahnhofs kaufen sie | |
einige Rechte ein Bier. Gleich auf der Brücke vom Bahnhof zum Stadtteil | |
sitzen an die 120 Gegendemonstranten. Völlig friedlich wird mit den Beamten | |
geredet. "Gehen sie doch bitte alle zu der zweiten Blockade, die doch nur | |
ein paar Meter die Straße runter ist", fordert eine Konfliktmanagerin der | |
Polizei die Gruppe auf. "Ach nein, hier sind wir doch gleich ganz nah an | |
dem Aufmarschpunkt", lehnt eine junge Frau höflich für die Blockadegruppe | |
ab. Auf der Brücke über die Stadtautobahn erklärt Polizeisprecherin Yvonne | |
Burand: "Bisher ist alles friedlich verlaufen. Wir rechnen das jetzt aber | |
noch mehr Gegendemonstranten anreisen werden". Zwei Polizistinnen überlegen | |
auf der Brücke schon was sie nach dem Dienst machen werden. "Geht ihr | |
essen?" "Wissen wir noch nicht, aber auf alle Fälle später in die Kneipe". | |
den. Über 300 Personen sollen auf der Route sitzen. | |
11.05 Berlin-Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee Auch die Piratenpartei | |
zeigt Flagge gegen die Nazis. An der Ecke zur Wisbyer stehen ein paar | |
Piraten und schwenken ihre Parteifahne. | |
11.05 Berlin-Prenzlauer Berg, Bornholmer Straße An der Kreuzung zur | |
Stavanger Straße greift die Polizei hart durch. Offenbar wahllos werden | |
Einzelne Gegendemonstranten aus der Menge gegriffen. Es gibt mehrere | |
Festnahmen. Sehr aggressiv mit Knüppeln gehen Beamte gegen einige Menschen | |
vor, die einen Hauseingang verlassen wollen. Eine Festnahme bringt hunderte | |
von Antifas auf die Palme. Barrikaden werden gebaut. Wenig später beruhigt | |
sich die Lage wieder. Die Menschenmenge wächst auf über 1.000. | |
11.00 Berlin-Prenzlauer Berg, S-Bahnhof Bornholmer Straße Der Innensenator | |
Ehrhart Körting (SPD) steht auf dem Betonplatz, auf dem einst die | |
DDR-Grenzer den Ost-West-Verkehr kontrollierte. Heute ist er von | |
Polizeifahrzeugen umstellt und soll als Sammelplatz für die Nazis dienen. | |
"ich bin überrascht, dass noch niemand hier ist", sagt Körting. Insgesamt | |
sei die Lage entspannt. Er hoffe, dass das so bleibe. | |
10:55 Berlin-Prenzlauer Berg , Bösebrücke Die ersten sechs | |
Nazi-Demonstranten sind mit der S-Bahn angekommen: jung, schwarz gekleidet, | |
mit Basecaps - im "national-autonomen" Style. Zuerst wollen sie irrtümlich | |
in Richtung Wedding laufen, dort sammeln sich aber die Blockierer. Sie | |
werden schließlich durch ein Polizeispalier zu einem grünen Zelt geleitet, | |
wo sie durchsucht werden, dann gelangen sie weiter auf einen großen | |
Parkplatz südlich der Bornholmer Straße. Auf der Bösebrücke über dem | |
S-Bahnhof steht, umringt von Pressefotografen, Berlins Innensenator Ehrhart | |
Körting (SPD). Gerade war er bei der Räumung einer Blockade: "Es hat von | |
einigen den Versuch gegeben, die Straße zu blockieren", sagt er trocken. | |
Nun will er den Nazi-Treffpunkt inspizieren. Für eine politische | |
Einschätzung sei es noch zu früh. | |
10:53 Berlin-Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee An Übergang zur Berliner | |
Straße stehen junge Männer in Holzfällerhemden. Sie haben eine | |
Spielzeugmotorsäge dabei und ein Schild, auf dem steht: "Holzfäller gegen | |
Nazis". In den Hemden stecken türkische, schwedische und deutsche | |
Studenten. | |
10:50 Berlin-Schöneberg, Potsdamer Straße Der DGB-Zug ist inzwischen auf | |
rund 5.000 Menschen angewachsen. Auf der Höhe der Lützowstraße stoppt er. | |
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit bittet das Schalmeienorchester | |
nach vorn: Er möchte unterhalten werden. | |
10:45 Berlin-Wedding, Bornholmer Straße Ein kleines Kind, zirka 3 Jahre | |
alt, läuft auf einen Polizeiwagen zu und fängt an, auf das Nummernschild zu | |
trommeln. Die Umstehenden lachen und freuen sich mit dem Kleinen über das | |
lustige Geräusch. Schließlich wird es von seiner Mutter zurückgerufen. | |
10:40, Berlin, Bornholmer Straße Die Blockade ist jetzt geräumt. Die | |
Polizei ging hart und zügig gegen die Blockierer vor, dutzende wurden | |
abgeführt. Die Kreuzung wäre nun bis auf weiteres für den Nazi-Aufmarsch | |
frei. | |
10:39 Berlin - Wedding Westlich der Bornholmer Straße, auf Weddinger Seite, | |
sammeln sich immer mehr Demonstranten, die nicht dem Antifaspektrum | |
zuzurechnen sind: ältere Leute mit Nelken in der Hand, Studierende, auch | |
Familien mit Kindern. Alle sitzen auf dem Asphalt, einige schlafen auf der | |
Straße, andere picknicken. Aus dem Lautsprecher kommt die Ansage: Leute, | |
wir werden einen netten Tag in der Sonne verbringen. Viele Leute haben | |
einen Besen dabei, etwa Karl. Den brauchen ich zum Ausfegen der Nazis, wenn | |
sie denn tatsächlich hier vorbeikommen, sagt er. | |
10:36 Berlin - Prenzlauer Berg An der Ecke Wichert-/Scherenbergstraße hat | |
sich eine Blockade formiert. Ungefähr 150 bis 200 Leute sitzen auf der | |
Straße, es kommen weiterhin welche dazu. Die Idee ist, den Verlauf der | |
Ausweichroute zu blockieren. Autos kommen nicht mehr durch. | |
10:25 Berlin - Prenzlauer Berg, Bornholmer Straße Noch hält die S-Bahn auf | |
dem Bahnhof Bornholmer Straße. Die Polizisten verscheuchen alle Ankommenden | |
aber sofort von der Bornholmer Brücke über dem Bahnhof. Selbst | |
Pressevertreter dürfen sich dort nicht mehr aufhalten und werden zu den | |
Blockieren geschickt. Lediglich Anwohner, die sich mit ihrem | |
Personalausweis identifizieren können, kommen durch. Auf der östlichen | |
Seite der Bornholmer Brücke, an der Ecke Malmöer Straße, ist die Stimmung | |
unter den Blockierern noch sehr ruhig, man könnte sagen: schläfrig. Ein | |
Autonomer schläft tatsächlich am Straßenrand, den Kopf auf ein Handtuch | |
gebettet. Ein Akkordeonspieler sitzt auf dem Tramgeländer, an der | |
Shell-Tankstelle stehen Autonome und Polizisten gemeinsam an den Toiletten | |
an. | |
10:20, Rostock Seit 10 Uhr läuft das Bürgerfest gegen den Neonazimarsch in | |
Evershäger Fischerdorf. Vom Aufmarschort der NPD sind es knapp 2 Kilometer. | |
Auf der Route haben sich zur Zeit zwei Blockaden gebildet. Die Polizei | |
hatte zuvor signalisert, es würde in jedem Einzelfall entschieden, ob die | |
Blockaden geräumt würden. Die NPD-Landtagsfraktion um Udo Pastörs erwartet | |
bis zu 400 Teilnehmer für ihren Aufzug. Unter dem Motto " Freiheit statt | |
BRD" will die NPD unterstütz von den Freien Kameradschaften vom S-Bahnhof | |
Lüttem-Klein losmarschieren. | |
10:15, Berlin, Bornholmer Str., Björnsonstraße Die Polizei beginnt mit der | |
Räumung der rund 200 Blockierer auf der Kreuzung. Mindestens 12 Menschen | |
wurden bereits abgeführt. Ein Wasserwerfer steht bereit. Die Menschen | |
rufen: "wir sind friedlich! Was seid ihr?" | |
10:12 Berlin, Bornholmer Straße, westlich der Brücke Auf der Weddinger | |
Seite verteilt die Polizei Flugblätter an die Demonstranten. Darauf steht: | |
"Nehmen Sie an einer Blockade teil und verhindern dadurch den "rechten" | |
Aufzug, begehen Sie einen Rechtsverstoß, den wir als Polizei verpflichtet | |
sind, zu verfolgen." Zudem werden Demonstranten vor möglichen Folgekosten | |
gewarnt. | |
10:10, Berlin, Wittenbergplatz, DGB-Demo Rund 2.000 Menschen haben sich zur | |
DGB-Kundgebung eingefunden. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit | |
steht an der Spitze des Zuges. Ein Mann hält ihm ein Schild vor die Nase, | |
auf dem steht: "Wir gehen vor und schicken Wowereit nach hause". "Der hat | |
hier nichts zu suchen", schimpft der Metaller, "der soll erstmal Sarrazin | |
aus seiner Partei ausschließen". | |
10:00 B, Bornholmer Straße, westlich der Brücke Auf der Weddinger Seite der | |
Bösebrücke hat die Polizei die Straße abgeriegelt. Davor stehen rund 200 | |
Menschen. Auf ihren Transparenten steht: "Berlin gegen Nazis. Blockieren | |
ist unser Recht". Ein Mann spielt Akkordeon. Es sind Fahnen der Grünen und | |
vom SDS zu sehen. | |
10:00, Berlin, Berliner Straße An der Ecke zur Wisbyer Straße haben Antifas | |
Reifen in Brand gesteckt | |
9:55, Berlin, Bornholmer Str., Björnsonstraße Nur gut 200 Meter östlich der | |
Bösebrücke stürmen etwa 200 Antifas auf die dort postierten Polizeiketten | |
zu. Die reagiert mit einem Pfeffersprayeinsatz. Kurz darauf sitzen rund 100 | |
BlockiererInnen auf der Kreuzung. Sie rufen "1. Mai -nazifrei!" Etwa 100 | |
Polizisten stehen ihnen entgegen. | |
9:50, Berlin, Schönhauser Allee, Bornholmer Straße Die Kreuzung, auf der | |
das Bündnis "1.Mai-nazifrei" einen Kundgebung angemeldet hat, ist von der | |
Polizei abgesperrt. Rund 500 Antifas ziehen weiter Richtung Norden. | |
9.29 Berlin, U-Bahnhof Schönhauser Allee gesperrt Gedränge in der U2: Drei | |
Cops wollen zusteigen. Keine Chance. Der Zug ist voll. Dabei waren die | |
Demonstranten nicht einmal aggressiv. Der Bahnhof selbst ist von der | |
Polizei dicht gemacht worden. Offensichtlich sollen die Demonstranten sich | |
alle nördlich der Ringbahn aufhalten. | |
9:23 Berlin-Prenzlauer Berg: Böse-Brücke gesperrt Die Polizei hat die | |
Bösebrücke gesperrt, auf der sich heute die Neonazis versammeln wollen. | |
Passanten haben keinen Zutritt mehr. An den umliegenden Bahnhöfen | |
patrouillieren Polizisten. Am Gesundbrunnen werden einzelne dunkel | |
gekleidete Personen abgewiesen. Die Sorge: sie könnten mit öffentlichen | |
Verkehrsmitteln zur Bornholmer Straße fahren. Auf der Böse-Brücke stehen | |
auch einige schwarz gekleidete Männer herum. Ein Passant: "Man kann nicht | |
erkennen, ob es Nazis, Antifa-Leute oder sehr dunkel gekleidete Freunde von | |
der Zivilpolizei sind." | |
9:21, B-Prenzlauer Berg, Wichertstraße Geisterstimmung in der | |
Wichertstraße, durch die heute die Nazis ziehen könnten. Auf den | |
Seitenstreifen stehen kaum noch Autos, nur ein paar hartgesottene haben | |
ihre Wagen stehen lassen. Quer auf die Straße hat jemand einen Spruch | |
geschrieben: "Nazis? Gibt es da nicht was von Ratiopharm?" | |
9:13, Berlin-Alexanderplatz: U-Bahnhof überfüllt "Ob Ost ob West nieder mit | |
der Nazipest", brüllen mehrere hundert Punks. Auf dem Bahnsteig der Linie | |
U2 in Richtung Norden gibt es fast kein Durchkommen mehr. Alles ist voll | |
von Demonstranten. Die U-Bahnstation wird zum Kundgebungsort. | |
9:00, Berlin, U-Bahnlinie 8 Kreuzberger und Neuköllner zeigen sich mobil: | |
mehrere hundert Nazi-Gegner machen sich auf den Weg zum Alexanderplatz und | |
folgen dem Aufruf, sich von dort aus gemeinsam auf den Weg zu den | |
vorgesehenen Blockadepunkten zu machen. Viele haben Isomatten dabei. "Eine | |
Gelegenheit mal wieder nach Prenzlberg zu fahren", sagt eine 42jährige | |
Kreuzbergerin. | |
8.55, Rostock: Antifa steht früh auf Schon um 8.00 Uhr hat auf der | |
Helsinkier Straße die erste Kundgebung des Bündnis "1. Mai nazifrei - | |
Vielfalt statt NPD". An die 200 Personen haben den Aufruf zu den | |
friedlichen Blockaden unterzeichnet. Der Kundgebungsort ist keine 500 Meter | |
vom der Route der NPD entfernt. Bei strahlenden Sonnenschein treffen die | |
ersten Gegendemonstranten in dem Stadtteil Lütten-Klein gut gelaunt ein. | |
MITARBEIT: Gereon Asmuth, Kai von Appen, Svenja Bergt, Lena Kaiser, Martin | |
Kaul, Felix Lee, Konrad Litschko, Kristina Pezzei, Claudius Prößer, Uwe | |
Rada, Julia Seeliger, Bert Schulz, Andreas Speit, Carl Ziegner | |
1 May 2010 | |
## LINKS | |
[1] /1/leben/alltag/artikel/1/liveticker-erster-mai/ | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Neonazi verurteilt: Das Ende der Fahnenstange | |
Ein junger Neonazi hat bei der Ku'damm-Demo am 1. Mai einen Polizisten | |
verletzt. Nun muss er für 15 Monate ins Gefängnis, es sei denn, er ändert | |
in vier Monaten sein Leben. | |
1. Mai in Berlin: Überall ist Techno | |
Kleine Kinder singen "Nazis raus" neben ihren bebrillten Medieneltern, in | |
Prenzlauer Berg gibts kein Bier und in Kreuzberg wummsen die Bässe: Der 1. | |
Mai in Berlin. | |
1. MAI: Rechte in der Sackgasse | |
Neonazi-Demo in Prenzlauer Berg muss nach wenigen hundert Metern umkehren. | |
10.000 Gegendemonstranten. Rechter Auflauf auf dem Kudamm. | |
Kommentar: Politiker sind nur ein Mosaikstein | |
Breiter Protest von Zivilgesellschaft und auch Parteien kann einen großen | |
Neonazi-Aufmarsch verhindern. In Prenzlauer Berg ging es nun einen Schritt | |
weiter. | |
1. Mai: Die ausgelassene Revolution | |
Die Bilanz fällt positiv aus: weniger Gewalt und Verletzte als in den | |
Vorjahren, aber viele Demonstranten. Und jede Menge Bewegung vor den Bühnen | |
des Kreuzberger Myfests. | |
+++ Ticker 1. Mai +++: Versuchter Totschlag | |
Die Polizei ermittelt gegen einen Beamten, der einer Demonstrantin gegen | |
den Kopf getreten hat – und gegen einen Unbekannten. Dieser hatte einen | |
Feuerlöscher von einem Dach geworfen. | |
So klappt die 1.Mai-Blockade: Jeder nur ein Plakat! | |
Am Samstag wollen bis zu 3.000 Neonazis durch Prenzlauer Berg marschieren. | |
Ein breites Bündnis will das verhindern - mit Protesten und Blockaden. So | |
gelingt's. | |
Rechtsextreme Demo am 1. Mai in Berlin: Gegenprotest hinter Gleise verbannt | |
Der S-Bahn-Ring soll am 1. Mai Nazis und Gegendemonstranten in | |
Berlin-Prenzlauer Berg trennen. Gericht gestattet Verlegung von zwei | |
Protestkundgebungen. Rechtsextreme verbreiten ihre Sicht per Twitter | |
Ticker zur Walpurgisnacht: Die Situation am Boxi hat sich beruhigt | |
Die Scharmützel rund um den Boxhagener Platz haben sich beruhigt. Die | |
Polizei dominiert auch die Seitenstraßen. Benedikt Lux von den Grünen zieht | |
eine positive Bilanz des Abends. | |
Die aktuelle Lagekarte zur Nazi-Demo: Wo laufen sie denn? | |
Die Route für die rechtsextreme Demo ist bis zuletzt geheim. taz.de | |
informiert mit einer Karte über den jeweils aktuellen Stand des | |
Nazi-Aufmarsches und der Gegenproteste. | |
Walpurgisnacht in Berlin: "Unsere Botschaft ist angekommen" | |
Trotz vieler Befürchtungen verlief bis kurz vor Mitternacht die | |
Walpurgisnacht in Berlin friedlich. Zu einem Marsch gegen den rechten | |
Szenetreff "Zum Henker" kamen hunderte Demonstranten. |