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# taz.de -- Republikaner suchen Präsidentengegner: Nur das Obama-Bashing eint …
> "No-bama!" Acht potenzielle Kandidaten eröffnen den
> Präsidentschaftswahlkampf der Republikaner. Einer der aussichtsreichsten
> Anwärter fehlt.
Bild: War schon beliebter: US-Präsident Barack Obama.
AMES taz | Sieben Männer und eine Frau wetteifern am Donnerstagabend in der
Provinzstadt Ames in Iowa. Wer Präsident Obamas Wirtschafts- und Job-Bilanz
am schärfsten attackiert und am ehesten dazu taugt, 2012 für die
Republikaner ins Präsidentschaftsrennen zu gehen. Doch schon bald könnte
ein Abwesender ihnen die Schau stehlen: Rick Perry, gegenwärtig Gouverneur
von Texas, will am Samstag in South Carolina seine Kandidatur bekannt
geben.
Bei dem Treffen in Iowa, das den republikanischen Präsidentschaftswahlkampf
eröffnet, ist traditionell der rechte Parteiflügel stark - dieses Mal
verstärkt durch die Tea Party. Perry hingegen will versuchen, sich mit
seiner positiven Arbeitsmarkt-Bilanz aus dem Öl- und Rüstungsstaat Texas
als der Macher zu präsentieren, der auch WählerInnen in der Mitte
anspricht. "Nichts erreicht und unqualifiziert", sagt in Iowa der Kandidat
Tim Pawlenty über die Kandidatin Michele Bachmann. Die kontert: "Er macht
eine Politik, die mich an Obama erinnert."
Das ist die härtest-mögliche Kritik an einem republikanischen
Präsidentschaftskandidaten. Obama - so sehen es die KandidatInnen in Iowa -
hat alles falsch gemacht: von der Gesundheitsreform bis zur
Arbeitsmarktpolitik. Doch hinter der Einigkeit im Obama-Bashing verbergen
sich viele Differenzen zwischen den republikanischen KandidatInnen:
Kandidat Rick Santorum hält es für falsch, die US-Truppen "schon" ab diesem
Sommer und gegen den Rat der Spitzenmilitärs aus Afghanistan abzuziehen.
Hingegen will der rechte Libertäre Ron Paul die US-Truppen aus Afghanistan
und Libyen abziehen und verteidigt auch das Recht des Iran auf Atomwaffen.
Paul bei der Debatte in Iowa: "Schließlich haben auch China, Pakistan,
Russland, Israel und wir Atombomben." Für sein Plädoyer gegen jede Art von
US-Interventionismus bekommt er viel Beifall aus dem Publikum.
In der Frage der Schuldendecke, in der der US-Kongress Anfang August
zutiefst gespalten war, erklären die meisten Kandidaten, dass es richtig
war, die Zahlungsunfähigkeit der USA abzuwenden. Zwar wollen alle gemeinsam
Steuererhöhungen verhindern, doch Bachmann ist die einzige Kandidatin, die
im Repräsentantenhaus in Washington gegen jede Erhöhung der Schuldendecke
gestimmt hat. "Ich kämpfe hart gegen Obama", sagt sie in Ames.
## "Zivile Union" für Schwule und Lesben
Uneinig sind die KandidatInnen auch über das Privatleben ihrer Landsleute:
Die meisten wollen gleichgeschlechtliche Ehen und Abtreibungen verbieten.
Hingegen verteidigt Kandidat Jon Huntsman das Recht auf die "Zivile Union"
für Schwule und Lesben. Sicherheitshalber betont der praktizierende
Mormone, wie wichtig ihm persönlich die traditionelle Ehe sei und verweist
auf seine "glückliche Ehe" und seine sieben Kinder.
Familie, Kinder und Religion spielen eine zentrale Rolle in der
zweistündigen Debatte. Auf die Frage, ob sie sich - wie dereinst von ihr
selbst als Bibel-Pflicht beschrieben - auch als Präsidentin ihrem Ehemann
"unterwerfen" würde, antwortet Bachmann, nach 32 Jahren Ehe und fünf
Kindern liebe sie ihren Mann weiterhin. Die Unterwerfung in ihrer Beziehung
nennt sie "Respekt". Beim Publikum bekommt sie dafür tosenden Beifall. In
Iowa sind auch viele religiöse FundamentalistInnen und LebensschützerInnen
dabei.
Am heutigen Samstag, wenn Tausende von RepublikanerInnen zum "Straw Poll"
nach Ames kommen, findet dort auch eine parteiinterne Meinungsumfrage
statt. Diese Umfrage an der rechten Basis in Iowa - 15 Monate vor der
Präsidentschaftswahl - gibt eine momentane Tendenz an. Doch die Sieger
werden ein halbes Jahr später nicht zwangsläufig zu offiziellen
Präsidentschaftskandidaten der Partei. Die neue Gemengelage bei den
RepublikanerInnen, mit einem durch die Tea Party erstarkten rechten Flügel,
macht die Dynamik noch unberechenbarer.
Deutlich ist vorerst nur, dass der Kandidat Mitt Romney zwar an der Debatte
teilgenommen hat, aber das Bad in der rechten Menge beim Straw Poll meidet.
Und dass Rick Perry sowohl Debatte als auch Straw Poll aus der sicheren
Ferne beobachtet. Die beiden gelten als aussichtsreiche Kandidaten in der
politischen Mitte. Bei der rechten Basis heißen sie: "RINOS"
-"RepublicanInNameOnly" (Republikaner dem Namen nach).
12 Aug 2011
## AUTOREN
Dorothea Hahn
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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