| # taz.de -- Erweiterung des Rettungsschirms: Frankreich Vorreiter bei Euro-Rett… | |
| > Frankreich macht Tempo: Nicolas Sarkozy hat als erster Staats- und | |
| > Regierungschef parlamentarische Rückendeckung für die neuen | |
| > Griechenland-Hilfen. Tempo macht auch Italien - beim Sparen. | |
| Bild: Ist Kanzlerin Merkel einen guten Schritt voraus: Nicolas Sarkozy. | |
| PARIS/BERLIN afp/dpa/reuters | Als erstes nationales Parlament hat die | |
| französische Nationalversammlung die Erweiterung des Euro-Rettungsschirms | |
| (EFSF) bewilligt. Die Abgeordneten stimmten am Mittwoch mit der Mehrheit | |
| des konservativ-rechten Regierungsbündnisses von Präsident Nicolas Sarkozy | |
| für die Umsetzung des Programms. Es ermöglicht auch die geplanten neuen | |
| Griechenland-Hilfen. Die Nationalversammlung verabschiedete außerdem die | |
| ersten Punkte eines milliardenschweren Programms, mit dem das Staatsdefizit | |
| gesenkt werden soll. | |
| Gegen die Erweiterung des Euro-Rettungsschirms gab es in Frankreich im | |
| Gegensatz zu Deutschland kaum Widerstand. Die Sozialisten enthielten sich | |
| bei der Abstimmung. Sie kritisieren das Projekt als nicht weitreichend | |
| genug. Sie wünschen sich die Einführung gemeinsamer Staatsanleihen aller | |
| Euro-Länder - sogenannter Eurobonds. | |
| Nach Angaben der Regierung wird allein der durch den EFSF-Fonds finanzierte | |
| Hilfsplan für Griechenland die Verschuldung Frankreichs bis 2014 um rund 15 | |
| Milliarden Euro erhöhen. Bereits Ende dieser Woche soll das Projekt auch in | |
| der zweiten Parlamentskammer, dem Senat, bewilligt werden. "Frankreich ist | |
| das erste Eurozonen-Land, das die Verabschiedung umsetzt", sagte | |
| Wirtschaftsminister François Baroin. | |
| Im Gegensatz zu Frankreichs Präsident Sarkozy haben einige andere | |
| europäische Staats- und Regierungschefs Probleme damit, die am 21. Juli | |
| vorgestellten Pläne zur Rettung des Euro durchs Parlament zu bringen. Die | |
| Slowakei gilt unter anderem als Wackelkandidatin. | |
| Das neue Paket für Griechenland soll außer einem Beitrag der privaten | |
| Finanzwirtschaft 109 Milliarden Euro umfassen. Parallel ist geplant, die | |
| Befugnisse des Rettungsschirms zu erweitern. Der EFSF-Fonds soll künftig | |
| unter strikten Bedingungen zum Ankauf von Staatsanleihen genutzt werden. | |
| ## Schäuble: Griechenland muss Sparzusagen umsetzen | |
| Unterdessen hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble Griechenland | |
| nachdrücklich zu Einhaltung der Sparzusagen aufgefordert. Zwar seien die | |
| anderen Staaten der Euro-Zone bereit zu helfen, sagte Schäuble am | |
| Donnerstag im Deutschlandfunk. "Aber es ist am Ende an Griechenland selber, | |
| ob es die Bedingungen erfüllen kann, die eine Mitgliedschaft in der | |
| gemeinsamen Währung nun einmal voraussetzen." Solange Griechenland die | |
| Vereinbarungen mit den Geldgebern von EU/EZB und Internationalem | |
| Währungsfonds (IWF) nicht erfülle, könne die Hilfe nicht ausgezahlt werden. | |
| "Da können wir keinen Rabatt geben." | |
| Von Italien forderte der Minister eine Korrektur des Haushaltsdefizits und | |
| der zu hohen Staatsverschuldung. Bei der Abstimmung im Bundestag über das | |
| Euro-Rettungspaket gehe er trotz der Kritiker in den eigenen Reihen davon | |
| aus, dass die Kanzler-Mehrheit zustande komme, sagte Schäuble weiter. | |
| Der Bundestag sollte im Laufe des Tages erstmals über die geplante | |
| Ausweitung des Euro-Rettungsschirms EFSF debattieren. Die Abgeordneten | |
| sollen dann am 29. September über den deutschen Beitrag abstimmen. SPD und | |
| Grüne haben bereits ihre Zustimmung angekündigt. Unklar ist aber, ob die | |
| Koalition auf die Mehrheit der Sitze im Bundestag - die sogenannte | |
| Kanzlermehrheit - bauen kann. | |
| ## Senat in Rom billigt Sparpläne der italienischen Regierung | |
| Am Mittwoch hat der italienische Senat die verschärften Sparpläne der | |
| Regierung von Ministerpräsident Berlusconi gebilligt. In der zweiten Kammer | |
| des Parlaments stimmten 165 Senatoren für den Entwurf, während 141 | |
| Senatoren mit Nein votierten. Der zweite Sparplan dieses Jahres sieht bis | |
| zum Jahr 2013 im Haushalt Einsparungen in Höhe von 54,2 Milliarden Euro | |
| vor. Berlusconi hatte die Abstimmung mit einer Vertrauensfrage verknüpft, | |
| um das erst am Dienstag noch einmal verschärfte Sparpaket schnell | |
| durchzubringen. Das Abgeordnetenhaus muss dem Plan, der eine Erhöhung der | |
| Mehrwertsteuer und eine Reichensteuer enthält, ebenfalls noch zustimmen. | |
| Mit der Abstimmung wird bis Ende der Woche gerechnet. | |
| 8 Sep 2011 | |
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