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# taz.de -- Plädoyer für „Green Economy“ vor Rio+20: Die grüne Jobmaschi…
> Vor allem in den Entwicklungsländern könnten durch „Green Economy“ bis …
> 60 Millionen neue Jobs entstehen, sagen UN-Experten. Sie plädieren für
> Milliarden-Investitionen.
Bild: Im Sektor der erneuerbaren Energien, arbeiten heute weltweit fast fünf M…
GENF dpa | Mit einer konsequenten Ausrichtung der Wirtschaft an
Umweltbedürfnissen könnten nach Ansicht von UN-Experten vor allem in
Entwicklungsländern Millionen von neuen Arbeitsplätzen entstehen. Knapp
drei Wochen vor dem UN-Nachhaltigkeitsgipfel "Rio+20" plädieren sie deshalb
in einer am Donnerstag in Genf vorgelegten Studie für einen umfassenden
Übergang zur "Green Economy".
Weltweit könnten dadurch innerhalb von zwei Jahrzehnten mindestens 15
Millionen, möglicherweise sogar bis zu 60 Millionen zusätzliche Jobs
geschaffen werden, heißt es in der Untersuchung. Sie wurde in Auftrag
gegeben von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und dem
Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP).
„Das bisherige Modell der Entwicklung hat sich als ineffizient und nicht
nachhaltig erwiesen, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die
Volkswirtschaften und die Gesellschaften“, erklärte ILO-Generaldirektor
Juan Somavia. „Wir müssen den Weg nachhaltiger Entwicklung einschlagen,
wobei im Mittelpunkt politischer Maßnahmen die Menschen und die Erde
stehen.“
## Herausragend sind die erneuerbaren Energien
Laut UNEP-Direktor Achim Steiner bietet die Studie für „Rio+20“ eine
„positive Botschaft von Möglichkeiten in einer Welt voller
Herausforderungen“. Vier Jahre nach einer ersten Studie zu den Chancen
umweltgerechten Wirtschaftens stellen die Autoren fest, dass dadurch
nachweislich bereits Millionen von Jobs geschaffen wurden, vor allem in der
Land-, Wald- und Fischwirtschaft, im Energiesektor, beim Recycling sowie im
Bau- und Transportwesen.
Herausragend sei der Sektor der erneuerbaren Energien, wo heute weltweit
fast fünf Millionen Menschen beschäftigt seien. Dies entspreche einer
Verdoppelung der Arbeitsplatzzahl gegenüber dem Jahr 2006. Die Studie führt
zahlreiche konkrete Beispiele aus vielen Wirtschaftszweigen und Ländern an,
die zeigen würden, wie „Green Economy“ Wachstum und die Schaffung von
Arbeitsplätzen ermögliche.
ILO und UNEP plädieren für zielgerichtete „grüne“ Milliarden-Investition…
Als eines der Vorbilder nennt die Studie Förderprogramme für
energie-effiziente Gebäude in Deutschland. Dadurch seien auch große
Investitionssummen der Wirtschaft mobilisiert worden, die schließlich nicht
nur zur Reduzierung von Energiekosten und Schadstoff-Emissionen, sondern
auch zur Schaffung von rund 300 000 Arbeitsplätzen geführt hätten.
## Größerer Wohlstand weltweit
Neben den beiden UN-Organisationen befürworten auch Internationale
Organisation von Arbeitgebern (IOE) und der Internationale
Gewerkschaftskongress (ITUC), die an der Studie beteiligt waren, den
Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise als Antwort auf
Krisen und knapper werdende Ressourcen.
Angetrieben durch öffentliche und private Investitionen in nachhaltige
Produktionsweisen könnte „Green Economy“ – so die Studie – weltweit zu
größerem Wohlstand für die Menschen führen, soziale Gerechtigkeit erhöhen
sowie Umweltrisiken und Ressourcenknappheit verringern helfen.
31 May 2012
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Konferenz
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