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# taz.de -- Kommentar Abgasgrenzwerte: Unterm Strich erfolgreich
> Der Vorschlag von EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard zu Grenzwerten für
> den CO2-Ausstoß für Autos ist wenig ambitioniert. Trotzdem beweist sie
> damit Mut.
Es stimmt: Der Vorschlag zu den künftigen Grenzwerten für den CO2-Ausstoß
von Autos, den die Europäische Kommission nun vorgelegt hat, ist nicht sehr
ambitioniert. Er bleibt hinter den Forderungen von Umwelt- und
Klimaschutzverbänden zurück und vermutlich auch hinter dem, was die
Autohersteller technisch sowieso schon leisten könnten.
Aber auch dieser softe Vorschlag ist durchaus mutig von der
EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard. Sie musste sich nicht nur gegen die
Lobbyarbeit der Autohersteller – vor allem aus Deutschland – durchsetzen.
Sie musste auch die Skeptiker im eigenen Haus überzeugen. Mit einem
strengeren Ziel und weniger Ausnahmen wäre die ehemalige dänische
Umweltministerin vermutlich schon gescheitert, bevor die Öffentlichkeit den
Vorschlag zu Gesicht bekommen hätte. Hedegaard hat aus den traumatischen
UN-Klimaverhandlungen in Kopenhagen 2009 gelernt: Zu hohe Forderungen
scheitern oft.
Diesmal ist sie auf dem Teppich geblieben – durchaus mit Erfolg: Der
italienische Verkehrskommissar etwa wollte die Reduzierung der Abgase gerne
um mindestens zwei Jahre verschieben. Das hat Hedegaard abgewehrt. Genauso
ist sie bei ihrer Prämisse geblieben, dass bei größeren und schwereren
Autos mehr eingespart werden muss als bei kleineren. Der neue Vorschlag hat
nun eine Chance, von den EU-Abgeordneten und den Regierungen abgesegnet zu
werden. Dann müssen die Hersteller langfristig den Spritverbrauch und damit
den CO2-Ausstoß senken.
Die Europäische Kommission sollte unterdessen rasch an den Regeln für die
Zeit nach 2020 arbeiten. Dann wäre es nämlich Zeit für den nächsten großen
Schritt hin zu umweltfreundlicheren Autos und Nutzfahrzeugen.
11 Jul 2012
## AUTOREN
Ruth Reichstein
## TAGS
CO2-Emissionen
CO2-Emissionen
PKW
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