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# taz.de -- Athen hat Schulden bei Merck: Keine Medikamente für Griechen
> Der Pharmakonzern Merck verkauft das Krebsmedikament Erbitux nicht mehr
> an griechische Kliniken. Derweil droht dem Land eine neue Streikwelle.
Bild: Nichts für die Griechen: Gründerzeitpillen von Merck KGaA
FRANKFURT rtr | Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck liefert das
Krebsmedikament Erbitux nicht mehr an griechische Krankenhäuser. Das Mittel
sei in Griechenland aber weiter in Apotheken erhältlich, sagte ein
Merck-Sprecher. Das Unternehmen war im Frühjahr wie andere deutsche
Pharmakonzerne vom griechischen Schuldenschnitt betroffen.
Die Regierung in Athen beglich offene Rechnungen staatlicher Krankenhäuser
durch die Ausgabe von Anleihen. Diese werden erst in einigen Jahren fällig
– viele Unternehmen haben die erhaltenen Bonds daher mit hohen Abschlägen
verkauft.
Bereits im Juni hatte der auf Blutplasmaprodukte spezialisierte
Pharmakonzern Biotest seine Lieferungen nach Griechenland wegen unbezahlter
Rechnungen in Millionenhöhe eingestellt. Andere deutsche Pharmakonzerne –
darunter Merck – hatten erklärt, Griechenland trotz der Zahlungsprobleme
des staatlichen Gesundheitssystems weiter mit Medikamenten zu versorgen.
In den Kliniken soll es vor der Abstimmung des Parlaments über das neueste
Sparpaket am Mittwoch nur einen Notdienst geben. In der ganzen Woche rollt
eine Streikwelle über das Land. Am Mittwoch bleiben die Apotheken zu, die
Rechtsanwälte arbeiten bis Freitag nicht, U-Bahn, Tram und Taxis bleiben
Montag und Dienstag stehen. Am Dienstagmorgen streiken von zehn bis 13 Uhr
die Fluglotsen.
## Großdemos gegen Sparmaßnahmen
Für Dienstag und Mittwoch haben die beiden größten Gewerkschaftsverbände
des Landes einen zweitägigen Generalstreik angekündigt. An beiden Tagen
sind in Athen mehrere Großdemos gegen die Sparmaßnahmen geplant. Nach
bisherigen Plänen sollen die Abgeordneten in Athen am Mittwoch über ein
Spar- und Reformpaket abstimmen, mit dem eine Finanzierungslücke von 13,5
Milliarden Euro geschlossen werden soll.
Unterdessen wollen die Finanzminister der Eurozone einen Schuldenschnitt in
Griechenland auf Kosten ihrer Steuerzahler dem Spiegel zufolge mit einem
Bündel von Finanzierungshilfen abwenden. Unter anderem sollten die Zinsen
für die bereits gewährten Hilfskredite weiter gesenkt werden, berichtete
das Nachrichtenmagazin am Wochenende.
4 Nov 2012
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