| # taz.de -- Anhörung im NSU-Ausschuss: „Der MAD stellt keine Soldaten ein“ | |
| > Im NSU-Ausschuss klagt der Ex-Chef des MAD, dass der Militärgeheimdienst | |
| > oft ignoriert wurde. Deshalb habe der Neonazi Uwe Mundlos den Wehrdienst | |
| > absolvieren können. | |
| Bild: Obwohl der MAD um seine rechte Gesinnung wusste, wurde Mundlos zweimal be… | |
| BERLIN dpa | Ein früherer leitender Mitarbeiter des Militärgeheimdienstes | |
| MAD hat eingeräumt, dass die Bundeswehr bis Ende der 90er Jahre nachlässig | |
| mit Rechtsextremen umgegangen sei. | |
| Der frühere Chef der Abteilung Rechtsextremismus beim MAD, Dieter Huth, | |
| sagte am Donnerstag im NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages, er habe | |
| sich selbst häufig darüber geärgert, dass die Arbeit seiner Behörde | |
| folgenlos geblieben sei. „Es macht traurig.“ Der MAD ist unter anderem | |
| dafür zuständig, Soldaten auf extremistische Einstellungen zu überprüfen. | |
| Huth sagte, der Militärische Abschirmdienst habe in vielen Fällen Soldaten | |
| als Rechtsextremisten eingestuft und die zuständigen Bundeswehr-Stellen | |
| informiert. Alles Weitere liege aber nicht im Einflussbereich des Dienstes. | |
| „Der MAD entlässt keine Soldaten und stellt auch keine Soldaten ein.“ | |
| Bis zum Ende der 90er Jahre seien rechtsextreme Wehrpflichtige fast nie | |
| vorzeitig entlassen worden. Danach sei per Erlass geregelt worden, dass | |
| Wehrpflichtige mit rechtsextremen Einstellungen nicht mehr als Zeitsoldaten | |
| übernommen werden dürfen. Bei gewalttätigen Wehrpflichtigen sei auch eine | |
| Entlassung möglich geworden. | |
| Auch der spätere NSU-Terrorist Uwe Mundlos war bereits während seines | |
| Wehrdienstes in den 90er Jahren mit seiner rechten Gesinnung aufgefallen | |
| und vom MAD befragt worden. Mundlos wurde trotzdem zweimal befördert und | |
| beendete seinen Wehrdienst planmäßig. Dem Nationalsozialistischen | |
| Untergrund (NSU) werden zwischen den Jahren 2000 und 2007 zehn Morde an | |
| türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern und einer Polizistin | |
| zur Last gelegt. | |
| 8 Nov 2012 | |
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