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# taz.de -- Die Ehefrau des KP-Chefs: Xi Jinpings bessere Hälfte
> Sie war Chinas großer Fernsehstar, jetzt muss Peng Liyuan zurücktreten.
> Denn ihr Mann wird neuer KP-Chef und Staatspräsident.
Bild: Peng Liyuan, 49, Chinas schillernde künftige First Lady.
Auf die Frage „Wer ist Xi Jinping?“ gab es bisher in China vor allem eine
Antwort: „Der Mann von Peng Liyuan.“ Denn die Volksmusiksängerin Peng war
jahrelang der Star in der Neujahrsgala von Chinas Zentralfernsehen, der
meist gesehenen TV-Show der Welt.
Diese beliebte Sängerin, die als Generalmajorin das Gesangs- und
Tanzensemble der Volksbefreiungsarmee leitet, ist seit 1987 mit Xi Jinping
verheiratet. Der dröge Kader war damals Vizebürgermeister der
Ostküstenstadt Xiamen. Nächste Woche soll er Chinas neuer KP-Chef und im
März Staatspräsident werden.
Damit bekommt China erstmals seit Jahrzehnten einen Führer, der vom Glanz
seiner Frau überstrahlt wird, wovon er und die Partei sich ein besseres
Image erwarten können. Manche vergleichen Peng, die schnulzige Lobeshymnen
auf die KP singt, auch schon mit schillernden Präsidentengattinnen wie
Carla Bruni oder Michelle Obama.
Seit dem Ende von Maos Witwe Jiang Qing, die mit der „Viererbande“ selbst
nach der Macht griff, waren Chinas First Ladys zu einem Schattendasein bis
zur Unkenntlichkeit verdammt. Mit Peng ändert sich dies, doch muss sie
dafür ihre Rolle wechseln.
## Die schillernden Auftritte sind vorbei
Weil sie ihren Mann nicht mehr überstrahlen darf, seit er Vizepräsident und
damit designierter Parteichef wurde, trat sie nicht mehr in der
Neujahrsgala auf. Vielmehr engagiert sie sich seitdem zunehmend sozial, wie
es typisch für Gattinnen von Staatsoberhäuptern ist, etwa für HIV-Kranke
oder gegen das Rauchen.
Peng, die noch in diesem Monat 50 wird, stammt aus einem Dorf in Shandong.
Mit 18 ging sie zur Armee, mit 20 wurde sie dort als Sängerin entdeckt, mit
23 trat sie der KP bei. Über ihr erstes Treffen mit dem zehn Jahre älteren
Xi, das Freunde arrangiert hatten, gibt es zwei Versionen: Inoffiziell fand
sie ihn zunächst zu alt und zu hölzern, auch wollten ihre Eltern keinen
Kader als Schwiegersohn. Offiziell war es hingegen Liebe auf den ersten
Blick. Zumindest heirateten beide bald. Die gemeinsame Tochter studiert
heute in Harvard.
Noch unklar ist, ob Peng bald auch international zum Einsatz kommt und
ihren Mann zu Staatsbesuchen ins Ausland begleitet. Davon könnte Chinas
Image profitieren.
11 Nov 2012
## AUTOREN
Sven Hansen
## TAGS
KP-Chef
China
Xi Jinping
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Tibet
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Barack Obama
USA
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