# taz.de -- Interview mit SPD-Politikerin: „Einigkeit mit den Grünen ist eno… | |
> Die SPD-Abgeordnete Hilde Mattheis über Gemeinsamkeiten mit den Grünen, | |
> eine Urwahl für die SPD und Altersunterschiede in der Politik. | |
Bild: Innige Umarmung von SPD und Grünen. Auch Hilde Mattheis sieht viele Geme… | |
taz: Frau Mattheis, die Grünen wählen eine Frau aus der bürgerlichen Mitte | |
an die Spitze. Welche Gemeinsamkeiten haben Rot und Grün noch? | |
Hilde Mattheis: Viele, zum Beispiel die Finanzmarktregulierung und der | |
ökologische Umbau. | |
Ihr Spitzenkandidat Peer Steinbrück steht eher für die alte | |
Industriepolitik. | |
Unsinn! Wir haben in der rot-grünen Koalition die Energiewende auf den Weg | |
gebracht. Da ist die Einigkeit enorm. Mit der CDU gibt es die nicht. Die | |
Unionspolitiker versuchen doch gerade über eine Diskussion der Strompreise | |
den Umschwung zu den erneuerbaren Energien aufzuhalten. | |
Die Basis der Grünen scheut den Schwenk zum Konservativen nicht, sonst | |
würde sie keine Frau wählen, mit der die Öffnung zu Schwarz-Grün denkbar | |
ist. | |
Natürlich spielt Katrin Göring-Eckardt einen eher bürgerlichen Part. | |
Göring-Eckardt hat in den letzten Wochen allerdings betont, dass für sie | |
kein Bündnis mit der CDU in Frage kommt. Außerdem haben die Grünen ihre | |
Strömungen schon immer auch an der Spitze abgebildet – diesmal mit dem | |
linken Trittin aus Westdeutschland und der eher bürgerlichen Frau aus dem | |
Osten. | |
Welche Wähler bleiben dann noch für die Steinbrück-SPD? | |
Ob die Grünen wie in Baden-Württemberg CDU-Wähler zu sich holen, wird sich | |
zeigen. Die Herausforderung der SPD ist es, diejenigen zu überzeugen, die | |
bisher nicht zur Wahl gegangen sind. Wir müssen mit einem klaren | |
sozialdemokratischen Profil punkten: Wir machen Politik, durch die jede und | |
jeder gut und sicher leben kann. Das Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit | |
ist in der Bevölkerung sehr groß. | |
Ist Steinbrück da der richtige? | |
Er ist Sozialdemokrat. Wir haben nicht nur ein Grundsatzprogramm, sondern | |
wir werden uns auch ein Regierungsprogramm geben, wo diese Ausrichtung ganz | |
deutlich wird … | |
… Steinbrück hat Beinfreiheit gefordert … | |
… aber er weiß, dass er die Partei braucht und nur über einen starken | |
sozialen Gerechtigkeitsanspruch auch überzeugen kann. | |
Trittin und Göring-Eckardt sind jetzt basisdemokratisch legitimiert – warum | |
macht die SPD keine Urwahl? | |
Der Wunsch in der Partei war groß. Jetzt ist es anders passiert. Die | |
Mitglieder werden bei der Erarbeitung des Regierungsprogramm sehr stark | |
einbezogen, durch Diskussionen im Internet und Dialogveranstaltungen. | |
Am Ende entscheiden wenigeMänner über die SPD-Linie – Steinbrück hat keine | |
Frau im Kern-Wahlkampfteam. | |
Die Bildung des Wahlkampfteams ist nicht abgeschlossen, außerdem gehört | |
natürlich unsere Generalsekretärin Andrea Nahles dazu. Aber richtig ist, | |
dass wir die gleiche Beteiligung von Frauen einfordern. | |
Trotzdem wird der 64-jährige Peer Steinbrück alt aussehen gegen die | |
46-jährige Katrin Göring-Eckardt. | |
Göring Eckardt ist nicht die Neue, sondern schon lange dabei. Sowieso ist | |
Politik keine Frage des Alters. | |
12 Nov 2012 | |
## AUTOREN | |
Hanna Gersmann | |
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