Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Asienreise von Barack Obama: Der „Pazifik-Präsident“
> Die pazifische Region wird zum Dreh- und Angelpunkt der weltpolitischen
> Interessen der USA. Menschenrechte spielen dabei eine untergeordnete
> Rolle.
Bild: Hervorragende Verbündete: Barack Obama und Hillary Clinton besuchen ein …
BANGKOK taz | Alles ist wohl orchestriert: Den Auftakt der Reise von
US-Präsident Barack Obama nach Südostasien bildete am Sonntag Thailand. Mit
dem Besuch, bei dem der US-Präsident von Thailands König Bhumibol Adulyadej
empfangen wurde und sich anschließend mit Premierministerin Yingluck
Shinawatra traf, unterstreicht Washington die Tatsache, dass Thailand der
älteste US-Verbündete in der Region ist.
So erhielt das südostasiatische Land 2004 den Status eines
US-Hauptverbündeten außerhalb der Nato. „Es ist sehr wichtig, dass mich
meine erste Reise nach der Wahl nach Thailand führt – einem so
hervorragenden Verbündeten“, sagte Obama.
Obama, der sich als „Pazifik-Präsident“ bezeichnete, hat vor allem eines
vor Augen: Washington will Asien verstärkt zum Dreh- und Angelpunkt seiner
sicherheits- und wirtschaftspolitischer Interessen machen: „Die
Entscheidung des Präsidenten, nach Asien zu reisen, spricht für die
Wichtigkeit, die er der Region zumisst,“ so Tom Donilon, nationaler
Sicherheitsberater.
Die Menschenrechte anzumahnen, spiele da wohl eine eher untergeordnete
Rolle, fürchten Kritiker. Zwar habe Donilon betont, der US-Präsident werde
gegenüber allen drei Gastgebern die Menschenrechte ansprechen, schreibt das
Portal Asia Times Online. Vor allem in Birma wolle Obama, der das
ressourcenreiche Land am Montag als erster US-Präsident besucht, darauf
bestehen, dass alle politisch Inhaftierten frei gelassen und ethnische
Konflikte beendet werden. Doch den Löwenanteil seiner Rede habe Donilon den
US-amerikanischen Interessen in Asien-Pazifik gewidmet.
## Kein Minderheitenschutz, keine Amnestie für poitische Gefangene
Kritikern, die seine Visite nach Birma für verfrüht halten, erteilte der
US-Präsident in Bangkok eine Absage: Der Besuch diene dazu, Birma zu
weiteren Reformen zu ermutigen. Etliche Dissidenten hatten zuvor erklärt,
Washington belohne die quasi-zivile Regierung unter Präsident Thein Sein
für brüchige Reformen.
So sind bei der jüngsten Amnestie keine politischen Häftlinge frei
gekommen. Auch führen Truppen der Regierung weiter Krieg gegen die Rebellen
der ethnischen Kachin-Minderheit im Norden. Und im Westen geht die
Regierung gegen die muslimischen Rohingya vor, die in Birma nicht als
ethnische Minderheit anerkannt sind.
Auch anderswo in Südostasien werden die Menschenrechte mit Füßen getreten.
Dass diese jemals den verdienten Schutz genießen werden, wird stärker
bezweifelt denn je: Gerade haben sich die zehn Asean-Länder auf ihrem
Treffen in Kambodscha, wo Obama am Dienstag eintrifft, auf eine Erklärung
verständigt, die die nationalen Sicherheitsinteressen über den Schutz der
Menschenrechte stellt.
18 Nov 2012
## AUTOREN
Nicola Glass
## TAGS
Barack Obama
Thailand
Schwerpunkt Myanmar
Kambodscha
Menschenrechte
Barack Obama
Schwerpunkt Myanmar
Asien
Gemeinwohl
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Nachruf
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kommentar Obamas Südostasientour: Der Leisetreter aus Washington
Obama versucht mit seiner Reise, China in die Schranken zu weisen.
Machtpolitik verbietet offenbar eine ernsthafte Asueinandersetzung mit der
Menschenrechtslage.
Obama in Birma: Bei neuen Freunden
Der US-Präsident war nur wenige Stunden im Land. Neben Lob für den
Reformkurs der Regierung gab es auch mahnende Worte.
Erster Besuch eines US-Präsidenten: Birma euphorisch über Obama
„Sie sind unser Held“: US-Präsident Obama hat bei seinem ersten Besuch in
Birma Begeisterung ausgelöst. Er lobte die ersten Reformschritte im Land,
forderte aber noch mehr Anstrengung.
Schlagloch Wohlstand: Alles hängt am „Wir“
Das Beste steht uns noch bevor, sagte Obama zum Antritt seiner zweiten
Präsidentschaft. Das heißt: Wir können das Gemeinwohl stärken, wenn wir es
wollen.
USA und Gaza-Konflikt: Obamas viele neue Probleme
Solidarisch mit Israel sein und den neuen ägyptischen Präsidenten nicht
verprellen: Der Gaza-Konflikt treibt die USA in die Klemme.
Kambodschas Ex-König Sihanouk ist tot: „Der Prinz, der einmal König war“
Der schillernde Exkönig Norodom Sihanouk war eine der wichtigsten Figuren
in Kambodschas Geschichte. Am Montagmorgen ist er in Peking verstorben.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.