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# taz.de -- Kommentar Obamas Südostasientour: Der Leisetreter aus Washington
> Obama versucht mit seiner Reise, China in die Schranken zu weisen.
> Machtpolitik verbietet offenbar eine ernsthafte Asueinandersetzung mit
> der Menschenrechtslage.
Barack Obama tourt im Eiltempo durch drei Länder Südostasiens. Bei dem
Versuch, den US-Führungsanspruch in Asien-Pazifik auszubauen und das
zuletzt immer mächtiger werdende und militärisch aufstrebende China in die
Schranken zu weisen, stattet der US-Präsident Ländern einen Besuch ab,
deren Menschenrechtslage immer wieder massiv in der Kritik steht. Aber
Machtpolitik verbietet offenbar eine ernsthafte Auseinandersetzung.
Washington war zwar stets an vorderster Front dabei, wenn es darum ging,
lautstark politischen Druck auf Birmas frühere Militärjunta auszuüben und
Menschenrechtsverletzungen anzuprangern. Was jedoch die Entwicklungen in
den Nachbarländern angeht, erscheinen die USA eher als Leisetreter. Dabei
werden auch in Thailand und Kambodscha, den beiden anderen Stationen von
Obamas Reise, die Menschenrechte beinahe täglich mit Füßen getreten.
Heute wie vor Jahrzehnten ist Thailands Militär für zahlreiche
Menschenrechtsverletzungen mitverantwortlich. Heute wie damals gehen die
für politische Gewalt mutmaßlich Verantwortlichen in Thailand so gut wie
immer straffrei aus. Thailand ist der älteste US-Verbündete in der Region.
Katastrophal ist auch die Situation in Kambodscha: Gerade hat Human Rights
Watch dokumentiert, dass unter der Herrschaft von Premier Hun Sen in den
vergangenen 20 Jahren mehr als 300 politische Morde verübt wurden. Hun Sen,
einst ein Offizier der Roten Khmer, erfährt durch den Besuch Obamas im Land
eine enorme politische Aufwertung. Noch 2006 hatte das FBI sogar einen
mutmaßlichen Menschenrechtsverletzer ausgezeichnet – für dessen
Unterstützung der USA im Kampf gegen den Terror.
19 Nov 2012
## AUTOREN
Nicola Glass
## TAGS
Barack Obama
Schwerpunkt Myanmar
China
Thailand
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Asien
Barack Obama
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