# taz.de -- Netzaktivisten klagen gegen Facebook: Schlampereien beim Datenschutz | |
> Netzaktivisten aus Wien kritisieren, dass Facebook den Datenschutz nicht | |
> ausreichend verbessert hat und klagen nun. Es könnte ein wichtiges | |
> Musterverfahren werden. | |
Bild: Netzaktivisten in Wien heißen Facebook nicht unbedingt willkommen. | |
WIEN rtr | Facebook droht ein langwieriges Gerichtsverfahren in Europa: Die | |
österreichische Netztaktivistengruppe „Europe-v-Facebook“ will gegen die | |
Internet-Kontaktplattform wegen des Vorwurfs von mangelndem Datenschutz vor | |
Gericht ziehen, wie die Gruppe am Dienstag mitteilte. „Das Verfahren könnte | |
zu einem der größten Musterverfahren im Bereich Datenschutz werden und | |
hätte gute Chancen bis zum Europäischen Gerichtshof zu laufen“, hieß es | |
[1][in der Mitteilung]. | |
Die Studentengruppe fordert seit Längerem einen besseren Datenschutz für | |
Facebook-Nutzer und hat bereits etliche Anzeigen gegen die | |
Internetplattform eingebracht. Seither kümmert sich die zuständige | |
Datenschutzbehörde in Irland um den Fall – dort hat die Europa-Tochter von | |
Facebook ihren Sitz. | |
Zwar habe Facebook nun auf einige der Kritikpunkte reagiert und | |
beispielsweise die Gesichtserkennung abgeschaltet, Daten gelöscht und die | |
Datenschutzrichtlinie geändert, erklärten die Studenten. Dies sei jedoch | |
nicht ausreichend. „Bei genauerer Untersuchung traten teilweise extreme | |
Schlampereien hervor“, teilten sie mit. Weil eine „rechtskonforme Lösung | |
vor der irischen Datenschutzbehörde“ derzeit nicht absehbar sei, bereite | |
sich „Europe-v-Facebook“ auf ein Gerichtsverfahren vor. | |
Offen ist aber noch, wie die Studenten die Klage finanzieren. Nach | |
Einschätzung des Leiters der Initiative, Max Schrems, dürften die Studenten | |
rund 100.000 Euro benötigen - die sie unter anderem über eine | |
Spendenplattform im Internet einsammeln wollen. | |
Facebook ist immer wieder mit dem Vorwurf mangelnden Datenschutzes | |
konfrontiert. Zuletzt hatte auch der deutsche Bundesinnenminister | |
Hans-Peter Friedrich europaweit einheitliche und schärfere Regeln für | |
Suchmaschinen und soziale Netzwerke wie Google oder Facebook gefordert. | |
Damit will er erreichen, dass die Konzerne nicht unbegrenzt Daten über ihre | |
Nutzer speichern. | |
4 Dec 2012 | |
## LINKS | |
[1] http://www.europe-v-facebook.org/PR_4_12_de.pdf | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Facebook | |
Datenschutz | |
Netzaktivisten | |
Gericht | |
Schwerpunkt Facebook | |
Schwerpunkt Facebook | |
Schwerpunkt Facebook | |
Schwerpunkt Facebook | |
Schwerpunkt Facebook | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Rechtsstreit um Datenschutz: Klage gegen Facebook gescheitert | |
Das Wiener Landgericht hat die Sammelklage des Datenschutz-Aktivisten Max | |
Schrems zurückgewiesen. Es sei in dem Fall nicht zuständig. Vorbei ist | |
damit nichts. | |
Programm „Facebook Privacy Watcher“: Bunte Privatsphäre | |
Die Erweiterung „Facebook Privacy Watcher“ macht die Facebook-Nutzung | |
sicherer. Damit ist rasch erkennbar, was im eigenen Profil für wen sichtbar | |
ist. | |
Gesichtserkennung bei Facebook: Bei Biometrie droht Ohnmacht | |
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte nimmt das Verfahren gegen Facebook | |
wegen der Gesichtserkennungssoftware wieder auf. Was kann er damit | |
erreichen? | |
Facebook und Datenschutz: Der Mann, der nervt | |
Der österreichische Student Max Schrems hat 22 Beschwerden gegen Facebook | |
eingereicht. Irische Datenschützer wollen jetzt nicht mehr mit ihm reden. | |
Datenschutz-Abstimmung verfehlt Quorum: Facebook beendet Demokratie-Farce | |
Um von Facebook beachtet zu werden, hätten viel mehr Menschen über die | |
neuen Datenschutzregeln abstimmen müssen. Doch bei den wenigen Abstimmenden | |
gab es deutliche Ablehnung. | |
Facebook und der Datenschutz: Frist? Gefällt Facebook nicht | |
Facebook wollte bis Ende März dem Prüfbericht eines irischen Datenschützers | |
folgen und einige Änderungen vornehmen. Die Frist ist nun verstrichen und | |
geändert hat sich wenig. | |
Facebook trifft seinen prominentesten Kritiker: Ein Treffen mit Haken | |
Sechs Stunden im Flughafenhotel in Wien: Der Facebook-Kritiker Max Schrems | |
bekam Besuch vom obersten Europa-Lobbyisten des Konzerns. |