| # taz.de -- Rüstungsgeschäft mit Saudi-Arabien: Dingos gegen den Iran | |
| > Nach Zeitungsberichten soll der Bundessicherheitrat dem Verkauf von | |
| > gepanzerten Fahrzeugen an Saudi-Arabien zugestimmt haben. Das Land gilt | |
| > der Bundesregierung als Stabilitätsfaktor. | |
| Bild: Der „Dingo“ macht eine gute Figur in der Region. Im Bild: Bundeswehrs… | |
| BERLIN dpa | Saudi-Arabien soll laut einem Zeitungsbericht Interesse an | |
| einem weiteren Rüstungsgeschäft mit Deutschland angemeldet haben. Riad | |
| wolle für 100 Millionen Euro zunächst 30 ABC-Spürpanzer vom Typ „Dingo 2“ | |
| kaufen und sei langfristig an bis zu 100 Modellen interessiert, berichtet | |
| die Bild am Sonntag. | |
| Der geheim tagende Bundessicherheitsrat habe seine Zustimmung signalisiert | |
| und damit den Weg für Verhandlungen der Hersteller mit den Saudis | |
| freigemacht, das Geschäft aber noch nicht endgültig genehmigt. | |
| Rüstungsgeschäfte mit dem autoritär geführten Land sind wegen der dortigen | |
| Menschenrechtsverletzungen höchst umstritten. Erst Anfang des Monats hatte | |
| ein Spiegel-Bericht über eine Anfrage Saudi-Arabiens nach mehreren hundert | |
| Radpanzern „Boxer“ für Aufregung gesorgt. Nach einem früheren Bericht des | |
| Magazins ist Riad auch an bis zu 200 Kampfpanzern „Leopard“ interessiert. | |
| Die Bundesregierung äußert sich zu solchen Berichten üblicherweise nicht. | |
| ## Angst vor dem Iran | |
| Die zur Aufklärung atomarer, biologischer und chemischer Angriffe (ABC) | |
| ausgerüsteten „Dingos“ sollten die 36 Spürpanzer vom Typ „Fuchs“ erse… | |
| die Thyssen 1991 an Saudi-Arabien geliefert habe, berichtet die BamS. Mit | |
| dem Kauf wolle sich Riad auch auf einen befürchteten Angriff durch den Iran | |
| vorbereiten. | |
| Für die Verhandlungen habe das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und | |
| Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen positiven Vorbescheid an den Hersteller | |
| Krauss Maffei Wegmann geschickt, der den Spürpanzer mit der Firma Bruker | |
| Daltonik aus Leipzig produziere. Die Verhandlungen mit dem saudischen | |
| Verteidigungsministerium stünden nun kurz vor dem Abschluss. | |
| Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium habe auf Anfrage der Zeitung | |
| lediglich mitgeteilt, dass „die Bundesregierung grundsätzlich keine Angaben | |
| zu Voranfragen über die Genehmigungsfähigkeit bestimmter Ausfuhrvorhaben | |
| macht“. | |
| Trotz massiver Kritik der Opposition hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel | |
| (CDU) sich erst Anfang des Monats zu Rüstungsgeschäften mit Ländern wie | |
| Saudi-Arabien bekannt. Aus Sicht der Bundesregierung sei das Königreich ein | |
| „Stabilitätsfaktor“, hatte sie Regierungssprecher Steffen Seibert erklären | |
| lassen. | |
| Im vergangenen Jahr wurden Kriegswaffen im Wert von 30 Millionen Euro aus | |
| Deutschland nach Saudi-Arabien exportiert. Genehmigt wurden sogar Ausfuhren | |
| für 140 Millionen Euro. Dazu gehören unter anderem Bodenstationen für | |
| unbemannte Fluggeräte, Kampfflugzeug-Teile und Munition etwa für | |
| Granatwerfer, Haubitzen oder Mörser. Solche Geschäfte werden bislang erst | |
| mit monatelanger Verzögerung im Rüstungsexportbericht der Bundesregierung | |
| veröffentlicht. | |
| 30 Dec 2012 | |
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