# taz.de -- Französische Verlage gegen Google: Keine Suchergebnisse | |
> Frankreichs Verlage wollen mehr als 50 Millionen Euro von Google. | |
> Staatspräsident François Hollande droht sogar mit einer „Google-Steuer“. | |
Bild: Soll für solche Ergebnisse zahlen, finden die französischen Verlage: Go… | |
Die Verleger streiten mit dem Google-Konzern darüber, ob und wie viel der | |
Suchmaschinenkonzern für die Inhalte der Medienhäuser im Internet zahlen | |
soll. In Frankreich soll Google jetzt 50 Millionen Euro angeboten haben – | |
das sei den Verlegern aber zu wenig, berichtet Le Monde. Diese verlangten | |
100 Millionen Euro. Der Konzern steht unter Druck: François Hollande, | |
französischer Staatspräsident, droht mit einer „Google-Steuer“, wenn es | |
keine Einigung gibt. | |
Google ist auf die europäischen Märkte angewiesen. Hier sitzen finanzstarke | |
Anzeigenkunden und ein Großteil der solventen Weltbürgerschaft. Deswegen | |
verhandelt Google überhaupt mit den Verlagen. | |
Der Konzern hat den Verlegern laut Le Monde ein Paket unterbreitet, das ihm | |
vor allem eines sichern würde: seine eigene Vormachtstellung. Kern des | |
Angebots sollen drei Elemente gewesen sein. Das erste wäre der garantierte | |
Kauf von Anzeigenplatz sowohl auf den Onlineangeboten als auch in den | |
Druckerzeugnissen der Verlage. Das zweite Element wäre eine Zusammenarbeit | |
zwischen der Suchmaschine und den Verlagen. Und das dritte Element wäre | |
eine garantierte Ausschüttung aus Googles | |
AdSense-Anzeigenschaltungsprogramm. | |
Dadurch würden die französischen Verleger allerdings noch abhängiger von | |
Google als bisher. Denn der Konzern würde profitieren, wenn er | |
Werbereichweite offline zum Festpreis bekäme, wenn ausschließlich die | |
eigene Suchtechnik in die Seiten der Verleger eingebaut würde und wenn die | |
Verlage auf das Google-Anzeigenprogramm setzen müssten, um Geld zu | |
verdienen. Google wird es weiter versuchen. | |
22 Jan 2013 | |
## AUTOREN | |
Falk Steiner | |
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