| # taz.de -- Wegen unlauteren Geschäftspraktiken: Google macht Zugeständnisse | |
| > Die EU-Kommission verdächtigt Google, bei Suchergebnissen eigene Dienste | |
| > zuerst zu zeigen. Nun kommen sich Brüssel und der US-Konzern näher. | |
| Bild: Nutzt angeblich seine marktbeherrschende Stellung aus: Google. | |
| BRÜSSEL dpa | Im Streit mit der EU um den Vorwurf unlauterer | |
| Geschäftspraktiken hat der Suchmaschinenanbieter Google konkrete | |
| Zugeständnisse gemacht. Ein Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín | |
| Almunia bestätigte am Freitag in Brüssel, dass Google Vorschläge geschickt | |
| habe. „Wir haben diese erhalten und werden sie jetzt analysieren.“ Zum | |
| Inhalt machte der Sprecher keine Angaben. Der US-Konzern hat somit die von | |
| Brüssel gesetzte Frist – die am Donnerstag endete – eingehalten. | |
| Die EU-Kommission verdächtigt Google, seine marktbeherrschende Stellung | |
| auszunutzen. Die Kartellwächter gehen der Anschuldigung nach, der | |
| Internet-Riese reihe bei der Anzeige von Suchergebnissen eigene Dienste vor | |
| Angeboten von Wettbewerbern ein und benachteilige sie dadurch. | |
| Damit kommen sich Google und Brüssel näher, eine Beilegung des Streits | |
| scheint möglich. „Wir haben gesagt, man soll uns Vorschläge vorlegen, die | |
| eine gütliche Einigung ermöglichen könnten“, hatte Almunia vor wenigen | |
| Tagen gesagt. „Die Arbeiten laufen weiter.“ Mitte Januar hatte Almunia | |
| Druck gemacht und eine harte Gangart gegen den US-Konzern angekündigt. Die | |
| bisherigen Zugeständnisse reichten nicht aus. | |
| Eine Frist, die die Wettbewerbshüter einhalten müssten, gibt es wie in | |
| allen Kartellfällen nicht. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, könnte die | |
| EU-Kommission hohe Geldbußen von bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes | |
| verhängen. In den USA ist ein ähnliches Wettbewerbsverfahren für den | |
| Internet-Riesen glimpflich ausgegangen. | |
| 1 Feb 2013 | |
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