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# taz.de -- UN-Sanktionen gegen Nordkorea: Pjöngjang droht mit Aufrüstung
> Erstmals stimmt auch China im Weltsicherheitsrat der Verschärfung von
> Sanktionen zu. Nordkorea kündigt den Ausbau der „nuklearen Abschreckung“
> an.
Bild: Nordkorea setzt weiterhin auf eine Demonstration der Stärke.
PEKING taz | Nach außen hin richtet sich der Hass weiter gegen die USA.
Nordkorea werde „die militärischen Fähigkeiten zur Selbstverteidigung
ausbauen“, heißt es gestern in einer Stellungnahme des nordkoreanischen
Außenministeriums – auch mit nuklearen Mitteln. Die „feindliche US-Politik…
werde „mit Stärke, nicht mit Worten gekontert“.
Doch so sehr das Regime in Pjöngjang gegen die Amerikaner wettert –
verärgert ist es auch über Peking. Die chinesische Führung hat im
UN-Sicherheitsrat dieses Mal gegen Nordkorea gestimmt.
Bislang hatte China weitergehende Sanktionen stets blockiert. Noch vor
Beginn der Sitzung in New York am Dienstag mahnte der chinesische Vertreter
Zurückhaltung an. Dabei war zu diesem Zeitpunkt der Kompromiss, um den
China und die USA wochenlang gerungen haben, längst gefunden.
Auch diese Scheinheiligkeit des einstigen Verbündeten ärgert Pjöngjang.
Nordkorea war es am 12. Dezember gelungen, eine Langstreckenrakete ins All
zu schießen. Offiziell behauptet das Regime, es habe lediglich zu
Forschungszwecken einen Beobachtungssatelliten in den Orbit bringen wollen.
Südkorea und die USA vermuten jedoch die Vorbereitung eines dritten
Atomwaffentests.
Nachdem das Regime 2006 und 2009 schon einmal nukleare Sprengsätze zündete,
verhängte die UN Sanktionen, die Nordkorea den Einsatz von
Langstreckenraketen und nuklearen Waffen verbietet.
Peking beteuert, bei der neuen UN-Resolution gegen Nordkorea handele es
sich lediglich um eine Ausweitung der bestehenden Sanktionen mit nur
geringen Auswirkungen.
Tatsächlich sollen nur die Auslandskonten einiger Unternehmen und der
nordkoreanischen Raumfahrtbehörde eingefroren werden. Außerdem dürfen vier
Beamte, die an dem Raketenstart beteiligt waren, nicht mehr ins Ausland
reisen. In Nordkorea gibt es aber eh keine Reisefreiheit.
Dass China der Resolution zugestimmt hat, deutet dennoch auf einen Wechsel
im Umgang mit Nordkorea hin. In Peking ist es kein Geheimnis mehr, dass die
Führung genervt ist vom Geplänkel in Pjöngjang.
Ideologisch haben sich die Bruderstaaten schon lange nichts mehr zu sagen.
China setzt seit 30 Jahren auf Marktwirtschaft und eine Integration in die
Weltgemeinschaft. Der 2012 verstorbene Diktator Kim Jong Il hielt an der
Abschottung seines Landes fest. Von seinem Nachfolger kommen
widersprüchliche Signale.
Was die chinesische Führung bislang dennoch zu Nordkorea hielt, ist die
Sorge um die Stabilität in der Region. China sieht seine wirtschaftlichen
Interessen auf der koreanischen Halbinsel gefährdet, sollte der Konflikt
zwischen Nord- und Südkorea eskalieren.
23 Jan 2013
## AUTOREN
Felix Lee
## TAGS
Nordkorea
Nuklearwaffen
UN-Sicherheitsrat
Sanktionen
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Atomtest
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