| # taz.de -- Kampfabstimmung über Tierschutzgesetz: „Die Sache ist wackelig“ | |
| > SPD und Grüne wollen die Vorlage des neuen Gesetzes im Bundesrat | |
| > verschärfen. Am Freitag wollen Aktivisten gegen das Tiersexverbot | |
| > demonstrieren. | |
| Bild: SPD und Grüne wollen, dass männlichen Ferkeln schon ab 2017 statt 2019 … | |
| BERLIN taz | Im Bundesrat steht am Freitag eine Kampfabstimmung über das | |
| neue Tierschutzgesetz an. Von SPD- und Grünen geführte Länder fordern, dass | |
| die Vorlage des Bundestags nicht in Kraft tritt, sondern in den | |
| Vermittlungsausschuss geht. Sie wollen mehr Tierschutz im Gesetz. | |
| So, dass männlichen Ferkeln schon ab 2017 statt 2019 nur noch unter | |
| Betäubung die Hoden abgeschnitten werden dürfen. Auch die Freunde von Sex | |
| mit Tieren setzen auf den Ausschuss. Die [1][Zoophilen] wollen, dass das | |
| vom Bundestag beschlossene [2][generelle Verbot] ihrer Praktiken gestrichen | |
| wird. | |
| Der Agrarausschuss der Länderkammer verlangte zudem, das Einbrennen von | |
| Zeichen ins Fell und die Haut von Pferden zu untersagen. Ebenso möchte er | |
| die Pelztierhaltung und Versuche an Menschenaffen verbieten. Zudem solle | |
| das Gesetz so überarbeitet werden, dass noch erlaubte Eingriffe an Tieren – | |
| wie das Kürzen von Schwänzen oder Schnäbeln – nur noch in Einzelfällen | |
| vorkommen. | |
| All das fehlt dem Ausschuss im [3][Gesetzentwurf], den die | |
| Bundestags-Mehrheit aus CDU/CSU und FDP im Dezember verabschiedet hat. Also | |
| empfahl er dem Bundesrat, den Vermittlungsausschuss einzuschalten. Doch ob | |
| das Plenum das tut, ist fraglich. „Die Sache ist wackelig“, sagt der | |
| Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, der taz. | |
| Es hänge zum Beispiel an Mecklenburg-Vorpommern, dessen Regierungskoalition | |
| aus CDU und SPD laut Agrarministerium in Schwerin erst am Donnerstagabend | |
| ihre Haltung festlegen wollte. Schröder erinnerte die Bundesregierung | |
| daran, dass „das Thema Tierschutz in der Landwirtschaft Millionen Menschen | |
| bewegt“. | |
| Das generelle Verbot von Sex mit Tieren begrüßt Schröder allerdings, auch | |
| wenn er noch höhere Strafen als bisher vom Bundestag vorgesehen verlangt. | |
| Der Verein „Zoophiles Engagement für Toleranz und Aufklärung“ (Zeta) | |
| dagegen will das Verbot verhindern. Die Aktivisten haben deshalb eine | |
| Demonstration mit 25 Teilnehmern auf dem Potsdamer Platz angemeldet. | |
| In einem Flugblatt, das sie dort verteilen wollen, schreiben sie zum | |
| Beispiel: „Wir können nichts dafür, dass wir zoophil sind.“ Und: „Warum | |
| sollen sexuelle Mensch-Tier-Kontakte unter Strafe gestellt werden, an denen | |
| das Tier Spaß hat?“ | |
| 31 Jan 2013 | |
| ## LINKS | |
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| [2] /Verbot-von-Sodomie/!106256/ | |
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| ## AUTOREN | |
| Jost Maurin | |
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