| # taz.de -- Leistungsschutzrecht im Bundestag: Light-Version in Planung | |
| > „Kleinste Textauschnitte“ weiterhin umsonst? Das Bundesjustizministerium | |
| > bringt einen Änderungsantrag in die Leistungsschutzrecht-Debatte ein. | |
| Bild: Der Internetkonzern Google verdient Millionen durch Werbung, während sic… | |
| BERLIN taz | Beim umstrittenen Leistungsschutzrecht für Presseverlage | |
| zeichnet sich eine Light-Version ab: Suchmaschinen wie [1][Google] sollen | |
| demnach einzelne Wörter und „kleinste Textausschnitte“ weiterhin auch | |
| umsonst in ihren Ergebnislisten anzeigen dürfen. Das sieht ein | |
| Änderungsantrag des FDP-geführten Justizministeriums vor, der am Mittwoch | |
| im Rechtsausschuss behandelt wird und der taz vorliegt. | |
| Der Ausschussvorsitzende Siegfried Kauder (CDU) geht davon aus, dass die | |
| Änderung angenommen wird und das Gesetz dann am Freitag vom Bundestag | |
| beschlossen wird. Zuvor hatte er rechtliche Bedenken geäußert und | |
| angekündigt, auch gegen die Mehrheitsmeinung seiner Fraktion den | |
| derzeitigen Gesetzentwurf abzulehnen. Sollte der jetzt eingebrachte | |
| Änderungsantrag angenommen werden, könne er mit dem Gesetz leben, sagte | |
| Kauder der taz. | |
| Durch das sogenannte Leistungsschutzrecht sollen Suchmaschinen und | |
| Internetseiten mit automatisch gesammelten Nachrichten zur Kasse gebeten | |
| werden. Der Internetkonzern Google etwa verdient Millionen durch Werbung, | |
| während sich viele Verlage um ihre Einnahmen im Netz sorgen. Die | |
| Nachrichtensuche „[2][GoogleNews]“ zeigt kurze Nachrichtenausschnitte an, | |
| zusammen mit einem Link zur Internetseite. Die Verlage profitieren also | |
| bereits von den Lesern, die so auf ihre Seite kommen. Deshalb wollen sie | |
| sich auch nicht von der Google-Liste runternehmen lassen – obwohl dies | |
| bereits technisch möglich ist. | |
| Nun darf Google seine Praxis wohl beibehalten. „Die freie, knappe, aber | |
| zweckdienliche Beschreibung des verlinkten Inhalts ist gewährleistet“, | |
| heißt es in dem Vorschlag des Justizministeriums. Die Abstimmung im | |
| Bundestag ist nun für Freitag vorgesehen. Zuvor war der Punkt von der | |
| Tagesordnung für Donnerstag gestrichen worden. | |
| Die Grünen und die Linken wollen gegen das Gesetz stimmen. | |
| Linken-Netzpolitiker Herbert Behrens sieht bereits heute genügend | |
| technische Möglichkeiten für Verlage, die ungewollte Übernahme von | |
| Textpassagen durch Google und Co. zu verhindern. Sollte das Gesetz in | |
| geänderter Fassung beschlossen werden, drohten Gerichtsstreits über die | |
| Frage, was „kleinste Textausschnitte“ sind. | |
| 26 Feb 2013 | |
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| ## AUTOREN | |
| Felix Werdermann | |
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