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# taz.de -- Irakische Militärgefängnisse: Folter mit US-Expertise
> Die USA sollen im Irak brutale Foltergefängnisse aufgebaut und sogar
> selbst geleitet haben. Das berichten britische Medien.
Bild: War Folter systematisch geplant? Das Abu Ghraib-Gefängnis.
WASHINGTON dpa | Hochrangige Kriegsveteranen aus den USA sollen laut
britischen Medien geheime Foltergefängnisse im Irak aufgebaut und geleitet
haben. Zwei Leiter, James Steele und James Coffman, hätten direkt Bericht
an Verteidigungsminister Donald Rumsfeld beziehungsweise US-General David
Petraeus erstattet, zitierten der Guardian und die BBC Zeugen.
Beide sollen für die USA bereits in den "schmutzige Kriege" genannten
Einsätzen in Mittelamerika während der 1980er Jahre gefoltert haben,
berichtete die Zeitung am Mittwoch online.
Die Polizeigefängnisse im Irak gelten als Ort schlimmster Folter während
des US-Militäreinsatzes von 2003 bis 2011. Sollten sich die gemeinsam mit
der BBC veröffentlichten Recherchen erhärten, würde sich damit Folter bis
in hohe Ränge der US-Regierung nachweisen lassen.
Bisher hatten die USA stets behauptet, dass die Folterfälle, beispielsweise
im Militärgefängnis Abu Ghraib, auf das Fehlverhalten einzelner Soldaten
zurückzuführen sei.
Coffman habe sich in der US-Militärzeitung „Stars and Stripes“ als
Petraeus' „Augen und Ohren vor Ort“ bezeichnet. „Sie arbeiteten Hand in
Hand“, zitiert der Guardian einen General. „Beide wussten von allem, was
dort passierte ... der Folter, den schlimmsten Arten von Folter.“
US-Medien hatten die Geschichte zunächst nicht aufgegriffen. Auch das
Pentagon war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, da die Mitarbeiter
der US-Behörden am Mittwoch wegen eines angekündigten Schneesturms zu Hause
bleiben durften. Auslöser für die britischen Recherchen waren Dokumente der
Enthüllungsplattform Wikileaks.
7 Mar 2013
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