| # taz.de -- „taz“ auf der Leipziger Buchmesse 2013: Schlechtes suspendieren | |
| > Die Startheoretiker der Rebellion, das Duo Antonio Negri/ Michael Hardt | |
| > schlagen wieder zu. In „Demokratie - Wofür wir kämpfen“ geht es ums | |
| > Ganze. | |
| Bild: Hoffnung für die Demokratie? | |
| Beide sind für linke und linksradikale Kräfte aus dem Kultur- und | |
| studentoiden Milieu seit vielen Jahren die wichtigsten Stichwortgeber - | |
| ihre, gemessen an Karl Marx, apokryphen Schriften zur grundsätzlichen | |
| Gesellschafts- und Staatsveränderung, also zur Hoffnung in und für die | |
| Revolution, genießen Auflagen in Höhen, von denen gewöhnlich-bürgerliche | |
| Buchclubs oft nur träumen können. | |
| Wer in den neunzigern und nuller Jahren seinen Negri, seinen Hardt nicht | |
| las, hatte nicht verdient, als gleichwertiger Rebell unter dem Himmel aller | |
| Volxbühnen der Republik ernstgenommen zu werden. Jetzt haben beide ein | |
| kleines Vademecum, ein Brevier des Aktuellen geschrieben. Es geht um | |
| Demokratie, um die Notwendigkeit, alle schlechten Verhältnisse zu | |
| suspendieren. Hardt und Negri schreiben auf wenigen Seiten sehr kompakt | |
| über Repression, Herrschaft (schlechte, weil seitens der Linken nicht | |
| innehabend), über Occupy und darüber, dass das, was es selbst in den | |
| westlichen Industrie- und Zivilisationsländern gibt, nicht als Demokratie | |
| begriffen werden darf. | |
| Ja, es fehlt überall an Demokratie - was Hardt und Negri allerdings nicht | |
| weiter begründen. Aber das dürfen sie ohnehin nicht, denn würden die | |
| theoretischen (und womöglich heilsgeschichtswissenschaftlichen) Wurzeln | |
| ihrer Sätze offenbar, erkennte man womöglich, dass sie luftig | |
| argumentieren, um nicht zu sagen: fragebedürftig. | |
| Michael Hardt, ein freundlicher, sehr sympathischer Mann aus den USA, ist | |
| momentan auf Europatournee mit seinem Buch - und auch auf der Leipziger | |
| Buchmesse am Stand des taz.studios. | |
| Michael Hardt/Antonio Negri: „Demokratie - Wofür wir kämpfen“. Campus | |
| Verlag, Frankfurt am Main 2013, 130 Seiten, 12,90 Euro. | |
| [1][Samstag, 16.3.2013, 15 Uhr im taz.studio: Der Autor Michael Hardt im | |
| Gespräch mit Jan Feddersen und Tania Martini.] | |
| 11 Mar 2013 | |
| ## LINKS | |
| [1] /programm/2013/buchmesse_leipzig/events/403.de.html | |
| ## AUTOREN | |
| Jan Feddersen | |
| Jan Feddersen | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Occupy-Bewegung | |
| Demokratie | |
| Philosophie | |
| Leipzig | |
| Schwerpunkt Occupy-Bewegung | |
| Freundschaft | |
| Euthanasie | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| 80. Geburtstag des Theoretikers: Vierhändig schreiben mit Toni Negri | |
| Michael Hardt denkt und schreibt mit dem Neomarxisten Negri zusammen. Zu | |
| dessen Geburtstag schreibt er über das Glück ihrer Begegnung. | |
| „taz“ & Cohn-Bendit auf der Buchmesse: „Ich halte Parteien nicht aus“ | |
| Daniel Cohn-Bendit diskutiert im taz-Gespräch auf der Buchmesse mit dem | |
| Sozialpsychologen Harald Welzer Sinn und Unsinn von Parteien im 21. | |
| Jahrhundert. | |
| „taz“ auf der Leipziger Buchmesse 2013: Spreewaldgurken und Weizenbier | |
| Der Schriftsteller Jakob Hein erklärt am taz-Stand, warum man seinem Ding | |
| keinen Mädchennamen gibt, und Waldi Hartmann hält Jogis Jungs für | |
| Waldorfschüler. | |
| „Demokratie!“ von Negri & Hardt: Gefangen im Manifest | |
| Toni Negri und Michael Hardt sind die wichtigsten Intellektuellen der | |
| globalisierungskritischen Linken. Jetzt haben sie eine Deklaration | |
| verfasst. | |
| Nominiert für den Leipziger Buchpreis: Lottas kalte Schulter | |
| In Lisa Kränzlers „Nachhinein“ erscheint die Sprache als heimliche | |
| Protagonistin. Die Hauptrollen spielen zwei präpubertäre Freundinnen. | |
| Götz Alys Buch über Euthanasie 1939-1945: In stillem Einvernehmen | |
| Götz Aly hat die Geschichte der NS-Programme zur Tötung behinderter | |
| Menschen gebündelt und erkannt: Perfektionswahn hatten nicht nur Nazis. |