# taz.de -- „Feminismusverräterin“ berät SPD: Die Frauenversteher | |
> Die SPD hat ein Problem mit der F-Frage. Die US-amerikanische | |
> Politikwissenschaftlerin Ann-Marie Slaughter soll Abhilfe schaffen. | |
Bild: „Nicht emotional genug für Frauen“ beschreibt sich Kanzlerkandidat P… | |
Die SPD und die Frauen. Schwieriges Thema. Zuerst ein | |
Kanzlerkandidaten-Testosteron-Trio, dann ein Kandidat, der von sich | |
behauptet, "nicht emotional genug für Frauen" zu sein. Wie kommt eine | |
Partei im Umfragetief, die trotzdem ab Herbst das Land (mit)regieren will, | |
weg von einem solchen frauenfernen Image? Mit prominenter Hilfe. Klar. | |
Damit kennen sich die SPD-Herren bestens aus. | |
Wie wäre es mit Ann-Marie Slaughter, könnte jemand beim Brain-Storming im | |
Willy-Brandt-Haus in die Runde geworfen haben. - Was, diese Exberaterin von | |
Ex-US-Außenministerin Hillary Clinton? | |
Genau die, könnte die Antwort gewesen sein, die Slaughter weiß, was Frauen | |
wollen. Die hat doch selbst nach zwei Jahren den First-Class-Job wegen | |
ihrer beiden pubertierenden Kinder hingeschmissen und ist jetzt „nur noch“ | |
Uniprofessorin. Darüber hat sie einen viel beachteten [1][Artikel] | |
geschrieben: „Warum Frauen noch immer nicht alles haben können.“ Damit | |
können wir auch bei „unseren“ Frauen massig Meter machen. | |
Ob das Gespräch genauso lief, ist nicht überliefert - sicher ist aber, dass | |
Ann-Marie Slaughter am Montag Frauenkompetenzgast der SPD war. Zuerst beim | |
Mittagessen mit dem "unemotionalen" Peer Steinbrück und am Abend auf einem | |
Podium, moderiert von Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. | |
Schlecht scheint die Idee nicht gewesen zu sein: Der Name Slaughter hat so | |
stark gezogen, dass die Veranstaltung kurzfristig umziehen musste in ein | |
großes Theater. | |
Mit locker übereinander geschlagenen Beinen sagte Slaughter, die in den USA | |
wie in Europa als „Verräterin am Feminismus“ geschmäht wird, auf dem Podi… | |
Sätze wie: „Wir wertschätzen Menschen nicht genug, die sich um andere | |
Menschen kümmern.“ Und: „Ich würde niemanden einstellen, der sagt, seine | |
Arbeit ist ihm wichtiger als seine Familie.“ Das zieht. So was hören | |
berufstätige Frauen und Männer gern. Sie erleben täglich den Spagat | |
zwischen Kita und Büro. | |
Aber zieht das genug für die F-Frage der SPD? Bis zum Herbst, wenn ein | |
neuer Bundestag gewählt wird? Wohl eher nicht. | |
19 Mar 2013 | |
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[1] http://www.theatlantic.com/magazine/archive/2012/07/why-women-still-cant-ha… | |
## AUTOREN | |
Simone Schmollack | |
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