| # taz.de -- Zuwanderung aus Südosteuropa: Kölner Grüne werden populistisch | |
| > In Köln wollen CDU, SPD, FDP und Grünen die Migration von Bulgaren und | |
| > Rumänen begrenzen. Nach Kritik wurde ein Antrag im Rat nun geändert. | |
| Bild: „Et hät noch emmer joot jejange“, sagen die Kölner. Hoffentlich auc… | |
| BERLIN taz| Die Grünen im Kölner Stadtrat finden, es reicht allmählich mit | |
| der Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien. Gemeinsam mit CDU, SPD und FDP | |
| haben sie deswegen einen Antrag an den Rat der Stadt Köln gestellt. Dessen | |
| ursprüngliche Kernforderung, zu Papier gebracht Anfang März, lautete: | |
| „Migration deutlich reduzieren und die soziale Balance in den Städten | |
| erhalten.“ | |
| Zur Begründung heißt es, „auch in Köln häufen sich die Probleme im | |
| Zusammenhang mit dem Zuzug der Menschen aus diesen Ländern.“ Die Fraktionen | |
| aller vier Parteien, in Köln stellen SPD und Grüne die Mehrheit, sehen ein | |
| Problem darin, dass die Städte und Kommunen verpflichtet seien, „den | |
| Zuwanderern Unterkünfte und Wohnungen zur Verfügung zu stellen, für die | |
| medizinische Grundversorgung aufzukommen sowie weitere Sozialleistungen zu | |
| übernehmen.“ Das überfordere einzelne Städte, so der Antrag. | |
| Doch die Kernforderung nach einem Stopp der Zuwanderung ging dann wohl doch | |
| zu weit. Sie wurde kurz vor der Abstimmung aus dem Antrag gestrichen. Zuvor | |
| hatte die Grüne Jugend NRW protestiert: „Kommunen dürfen nicht mit | |
| (rechtem) Populismus oder der Dramatisierung der Zustände auf ihre | |
| finanzielle Engpässe aufmerksam machen. Die Forderung nach einer | |
| finanziellen Mehrausstattung teilen wir – eine Einschränkung oder | |
| Verminderung der Migration lehnen wir aber klar ab“, lautete die Kritik der | |
| Jung-Grünen. | |
| In dem neuen Antrag werden Bundesregierung und EU nun aufgefordert, die | |
| Lebensbedingungen in Rumänien und Bulgarien zu verbessern, damit | |
| Zuwanderung nicht aus struktureller Not entstehe. Der FDP passte das | |
| allerdings nicht mehr. Sie zog ihre Unterstützung für den Antrag | |
| mittlerweile zurück. | |
| Die übrigen Ratsfraktionen sind weiterhin alarmiert: „Auch in Köln häufen | |
| sich die Probleme im Zusammenhang mit dem Zuzug der Menschen aus diesen | |
| Ländern“, heißt es weiterhin. Und: „Mit dem Inkrafttreten der vollständi… | |
| Arbeitnehmerfreizügigkeit am 1. Januar 2014 wird die Zuwanderung mit großer | |
| Wahrscheinlichkeit noch zunehmen und die Kommunen vor noch größere Probleme | |
| stellen.“ | |
| In der Abstimmung am Dienstagabend stimmten SPD, Grüne, CDU und die als | |
| rechtsextrem geltende Bürgerbewegung Pro Köln für den geänderten Antrag, | |
| wie die Kölner Internetzeitung [1][report-k berichtet]. Ossi Helling, | |
| sozial- und migrationspolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion | |
| entschuldigte sich für den „ersten missverständlichen Textentwurf, der | |
| vermittelt habe, dass es sich um eine repressive Forderung gehandelt habe, | |
| die so nicht gemeint gewesen sei“. | |
| 19 Mar 2013 | |
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| [1] http://www.report-k.de/Politik/Lokales/Ratssitzung-Bunte-aber-ernst-gemeint… | |
| ## AUTOREN | |
| Celestine Hassenfratz | |
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