Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Waffen auf Kreationisten-Campus: Geladene Knarren im Hörsaal erlau…
> Evangelikale Studenten sind für den Verteidigungsfall gerüstet: An einer
> Universität in Virginia dürfen sie ab sofort auch in Gebäuden scharfe
> Waffen tragen.
Bild: Wir lassen das mal so stehen...
BERLIN taz | Die private christliche „Liberty Universität“ im
US-Bundesstaat Virginia hat die Waffenvorschriften auf dem Campus deutlich
gelockert. Die Studierenden dürfen nun geladene Feuerwaffen mit in die
Hörsäle bringen, berichtet der Sender „WSET“.
Jura-Student Josh Hetzler findet das gut: „Studenten sollten das Recht
haben, sich selbst zu schützen.“ Das Waffentragen auf dem Campus war
bereits ab März 2011 möglich – allerdings nicht in Gebäuden. Ein Jahr
später wurden die Vorschriften nun weiter gelockert. Die Regelung gilt
selbstverständlich auch für Lehrkräfte und Besucher.
Weiterhin keine geladenen Waffen spazieren tragen darf, wer rechtskräftig
verurteilt wurde, auf Bewährung ist oder gegen die Schulvorschriften
verstoßen hat. Das Vorrecht, Schlafsäle mit scharfer Knarre zu betreten,
genießt weiterhin nur der Direktor.
An der christlich-fundamentalistischen Bildungsanstalt wird der
Kreationismus geleht, der die Evolutionslehre ablehnt und die Auffassung
vertritt, die Welt sei vor maximal 10.000 Jahren erschaffen worden. Die
Liberty Universität wurde 1971 von dem Fersehprediger Jerry Falwell
gegründet. Immatrikuliert sind knapp 75.000 Studenten, über 60.000 davon
belegen nur Online-Kurse.
Die Schulordnung ist hart: Unter anderem ist den Studierenden der Besuch
von Tanzveranstaltungen untersagt, ebenso wie Trinken und Rauchen, das
Betreten eines Schlafzimmers des anderen Geschlechts und das Ansehen von
Filmen mit einer Altersfreigabe ab 17 Jahren.
Im Sommer 2005 wurden für die Liberty-Studenten die Kleidungsvorschriften
etwas gelockert. Kurze Hosen und Männerhemden ohne Kragen sind aber nach
wie vor verboten. Dafür darf man nun geladene Knarren mit in den Unterricht
bringen. Die Uni befindet sich in der Stadt „Lynchburg“. Insgesamt sind in
den USA mittlerweile an 25 Universitäten in Colorado, Utah, Virginia und
Michigan Waffen auf dem Campus erlaubt.
5 Apr 2013
## AUTOREN
Patrick Loewenstein
Patrick Loewenstein
## TAGS
USA
Evangelische Kirche
Waffen
Schusswaffen
Waffengesetze
Barack Obama
Waffenlobby
Waffen
Amoklauf
## ARTIKEL ZUM THEMA
Waffengesetze in den USA: Lasst uns über Knarren debattieren
Die Diskussion über ein schärferes Waffenrecht spaltet den US-Senat. Auch
innerhalb der Parteien gibt es große Differenzen. Ein Gesetz wird nun
zumindest erwogen.
Waffengesetze in den USA: Knarren werden Pflicht in Nelson
Obama fordert strengere Waffengesetze. Der Bundesstaat Conneticut setzt
genau das um, während eine Kleinstadt im Süden der USA zum Waffenbesitz
verpflichtet.
Verschärfung des US-Waffengesetzes: Die Sturmgewehre bleiben
In Zukunft sollen Waffenbesitzer in den USA stärker kontrolliert werden.
Doch die Schusswaffenlobby hält dagegen – mit Erfolg.
Robert Heinemann über Amokläufe: „Ein latentes Risiko“
Zum Schutz vor Amokläufern fordert die CDU, Klassenzimmer künftig mit
schusssicheren Türen und Alarmknöpfen auszustatten. Leben wir in Gefahr?
Feuerwaffen in Europa: Schießen bis in Ewigkeit
Die Kriege des 20. Jahrhunderts haben Europa in ein Waffenarsenal
verwandelt. Das Gerede über Kontrollen ist unnütz und heuchlerisch.
Pro Waffenrecht: Das Recht, zu schießen
Wegen Amokläufen strengere Waffengesetze zu fordern, ist falsch.
Gesellschaftliche Probleme löst man nicht durch Verbote.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.