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# taz.de -- Staatsanwalt verteidigt Wulff-Anklage: „Bösartige“ Unterstellu…
> Die Hannoveraner Staatsanwälte bekomen Rückendeckung von ihrem
> Vorgesetzten: Die Beweise gegen Wulff seien „sehr stark“, sagt der
> Generalstaatsanwalt.
Bild: Die Staatsanwaltschaft in Hannover bleibt dran am Fall Christian Wulff.
HANNOVER/CELLE dpa | Nach der massiv kritisierten Anklage gegen den
früheren Bundespräsidenten Christian Wulff hat die Staatsanwaltschaft
Hannover Rückendeckung von ihrem Vorgesetzten erhalten: Die Beweise, dass
Wulff sich bestechen ließ, seien „sehr stark“, sagte der Celler
Generalstaatsanwalt Frank Lüttig dem Magazin [1][Focus]. Im
[2][//magazin.spiegel.de/reader/index_SP.html#j=2013&h=17&a=92536965:Spiege
l] betonte Lüttig: „Weder die Ermittler noch ich sind von Jagdeifer
getrieben. Wir haben einen gesetzlichen Auftrag zu erfüllen.“
Vor zehn Tagen hatte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Wulff erhoben.
Die Behörde war zuvor wegen Indiskretionen und der langen Verfahrensdauer
wiederholt von Juristen und Medien kritisiert worden. Lüttig sagte hingegen
dem Focus, die Staatsanwaltschaft habe „exzellent und sehr zügig
gearbeitet“.
Im Spiegel wies er zudem Vorwürfe zurück, die Justizbehörde in Hannover
habe das Privatleben Wulffs bis ins intimste Details ausgeleuchtet.
„Ermittler haben manchmal auch eigene Ideen, was ermittelt werden sollte.“
Abstrusen Vorwürfen sei jedoch nicht nachgegangen worden.
In dem Fall geht es um Wulffs Verbindung zu dem ebenfalls angeklagten
Filmproduzenten David Groenewold. Dieser hatte 2008 einen Teil der Kosten
für einen Oktoberfestbesuch des Ehepaares Wulff in München übernommen.
Wulff wusste davon nach eigenen Angaben nichts. Aus Sicht der
Staatsanwaltschaft sollte er jedoch motiviert werden, für ein Filmprojekt
Groenewolds zu werben, was er später auch tat. Anfang April hatten Wulff
und Groenewold es abgelehnt, eine Geldauflage zu zahlen, damit das
Verfahren eingestellt wird.
„Wulff hätte mit der Zahlung anerkannt, dass er sich nicht korrekt
verhalten hat, und dass an den Vorwürfen etwas dran ist“, erklärte Lüttig
im Focus. Er bestritt Vorwürfe, wonach die Staatsanwaltschaft bereit war,
mit Wulff zu dealen: „Es wurde nie um einen Deal gefeilscht. Etwa nach dem
Motto: Die Staatsanwaltschaft schwächt den Vorwurf ab und gibt sich mit
weniger Geld zufrieden.“
## Prozess noch in diesem Jahr
Lüttig geht davon aus, „dass ein Prozess in diesem Jahr beginnt, wenn die
Anklage zugelassen wird“. Für den Fall, dass das Landgericht Hannover die
Anklage nicht annimmt, kündigte Lüttig eine Überprüfung an. Danach werde
man entscheiden, „ob wir Beschwerde beim Oberlandesgericht einlegen oder
nicht", sagte er der Zeitung [3][Die Welt.]
Der Generalstaatsanwalt ließ erheblichen Ärger über die Kritik an seinen
Juristen erkennen: „Wenn behauptet wird, die Anklage sei das Papier nicht
wert, auf dem sie stehe, nenne ich das bösartig“, sagte Lüttig dem Spiegel.
Die Unterstellung, die Staatsanwaltschaft habe Wulff die Einstellung des
Verfahrens gegen Zahlung einer Geldauflage angeboten, weil sie sich
verrannt habe, greife „die Berufsehre an und unterstellt Rechtsbruch“.
Vielmehr sei das Angebot „eine Wohltat für Wulff“ gewesen. Man habe dem
Ex-Präsidenten „die Weiterungen einer Hauptverhandlung ersparen“ wollen.
21 Apr 2013
## LINKS
[1] http://www.focus.de/politik/deutschland/wulff-unter-druck/staatsanwalt-vert…
[2] http://https
[3] http://www.welt.de/politik/deutschland/article115454723/Wir-haben-kein-Inte…
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