| # taz.de -- Kommentar Presseplätze im NSU-Prozess: Die Zufallspolitik der Tomb… | |
| > Die Verlierer mosern jetzt zwar, dass auch das Losververfahren Mist sei. | |
| > Doch auf jeden Fall ist es besser als das, was das Oberlandesgericht | |
| > bisher geboten hat. | |
| Bild: OLG-Präsident Karl Huber mit den Losboxen für die verschiedenen Medienk… | |
| Losverfahren sind Mist. Das betonen nun alle Medien, die keinen festen | |
| Platz für das NSU-Verfahren bekommen haben. Niemand weiß es besser als die | |
| taz. Immerhin hatte sich taz-Redakteur Wolf Schmidt im ersten Verfahren als | |
| Allererster gemeldet und ist nun im zweiten Verfahren leider nicht | |
| ausgelost worden. | |
| Auch die FAZ, Die Zeit und viele andere Medien, die einen sicheren Platz | |
| innehatten, wurden jetzt nicht aus dem Loskorb gezogen. C’est la vie. | |
| Trotz allem und trotz des Lospechs muss man das neue Verfahren als besser | |
| als das alte bezeichnen. Denn so wurde über feste Kontingente | |
| sichergestellt, dass auch türkische Medien sicher vom Prozess berichten | |
| können – bei acht türkischen Mordopfern eigentlich eine | |
| Selbstverständlichkeit. | |
| So hätte das Oberlandesgericht (OLG) München gleich verfahren müssen, dann | |
| wären dem Gericht und den Medien viel Ärger und Aufregung erspart | |
| geblieben. | |
| Auch das jetzt vorgesehene Modell der nachträglichen Poolbildung ist ein | |
| Fortschritt. Medien können sich zusammentun und einen Platz teilen. | |
| So wird das ausgeloste SZ-Magazin sicher der mütterlichen Süddeutschen | |
| Zeitung seinen Platz überlassen. Und auch die FAZ, Die Zeit und die taz | |
| werden bis zum Prozessbeginn am 6. Mai hoffentlich noch eine Lösung finden. | |
| ## Nachträgliche Klagen ohne Chance | |
| Dass bei der Wiederholung der Akkreditierung viel mehr Medien als zuvor | |
| einen Antrag stellen, war abzusehen. Deshalb wäre auch eine erneute Vergabe | |
| nach dem Windhundverfahren, also nach der Reihenfolge der Antragsstellung, | |
| ein Glücksspiel geworden. | |
| Dann hätten Zehntelsekunden über die Platzierung entschieden. Wäre das | |
| wirklich besser gewesen? | |
| Nachträgliche Klagen gegen die jetzt durchgeführte Platzvergabe haben kaum | |
| eine Chance. Das Bundesverfassungsgericht hat eine völlig neue | |
| Akkreditierungsrunde für zulässig erklärt. Diese Option hat das | |
| Oberlandesgericht gewählt. Karlsruhe wird nun sicher nicht erklären, dass | |
| es sich Anfang April geirrt hat. | |
| Aus dem gleichen Grund sind die Hoffnungen gering, jetzt auf dem Klageweg | |
| noch eine Verlegung des Prozesses in einen größeren Saal durchzusetzen – | |
| oder die Videoübertragung in einen zweiten Raum. | |
| Karlsruhe hat Anfang April ein außen- und integrationspolitisches Desaster | |
| vermieden, indem es eine Beteiligung von türkischen Medien erzwang. Diese | |
| Korrektur war nötig. Alles andere wird sich schon zurechtrütteln. | |
| 29 Apr 2013 | |
| ## AUTOREN | |
| Christian Rath | |
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