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# taz.de -- Europäische Solidarität: Meine, deine, unsere Botschaft
> Mit einem Hilferuf per Video wandten sich spanische AktivistInnen an die
> deutsche Bevölkerung. Jetzt gibt es die Antwort.
Bild: Ein deutscher Guy Fawkes grüßt Spanien.
Das siebenminütige Video, das die Aktivistinnen und Aktivisten der
spanischen Asamblea von Tres Campos erstellten, trägt einen stolzen Titel:
„[1][Mitteilung an das deutsche Volk zu der Sparpolitik in Spanien]“ heißt
es im Vorspann.
Und dann geht es los: Rund drei dutzend AktivistInnen treten mit
Pappschildern vor die Kamera. Darauf, in deutscher Schrift, begleitet von
deutschen Worten, folgt ihre Mahnung an die deutsche Bevölkerung: „Die
sogenannte Spanienrettung wird das Volk nicht vor Armut und
Arbeitslosigkeit schützen, sondern die Banken belohnen.“
Der eindrucksvolle Clip, der seit einigen Wochen im Netz zu betrachten ist,
endet mit einer klaren Botschaft: „Lasst uns das Europa der Händler zur
Geschichte machen. Lasst uns für ein Europa der Bürger kämpfen.“ Dann
recken die SpanierInnen ihre Waffen in die Höhe: Es sind ihre winkenden
Hände, friedliche Pranken, deren Symbolkraft erlösend wirkt. Ist das der
grenzübergreifende Handschlag der europäischen Bevölkerung?
Es ist zumindest eines: ein emotionales Video, anrührend. Unter deutschen
Bewegungsaktivisten hat es rasch die Runde gemacht. Nun gibt es die Antwort
darauf aus Deutschland.
Eng angelehnt an diese spanische Videobotschaft haben Occupy- und
Blockupy-AktivistInnen aus Frankfurt ihre Erwiderung präsentiert. In einem
ebenfalls siebenminütigen Video greifen sie die spanische Bildsprache auf:
Ebenfalls mit Pappschildern formulieren sie, diesmal auf spanisch, was sie
ihrerseits von der europäichen Krisenpolitik halten: Nix nämlich.
„Wir fühlen mit Euch, der spanischen Bevölkerung, der griechischen,
italienischen, portugiesischen, zypriotischen und der irischen Bevölkerung
und mit allen anderen Menschen Europas, die unter der Austeritätspolitik
leiden.“ Weiter heißt es: „Wir schämen uns, weil Merkel und die deutsche
Regierung diese Politik maßgeblich vorantreiben.“
Es ist ein Schulterschluss über die Landesgrenzen, wenn auch nur ein
symbolischer. Aber er hat seinen schönen Ort: eine selbstgewählte
Öffentlichkeit europäischer AktivistInnen, die zumindest hier einmal eines
betonen können: ihre Gemeinsamkeiten.
12 May 2013
## LINKS
[1] http://www.youtube.com/watch?v=ZOX-5zdPJA0
## AUTOREN
Martin Kaul
## TAGS
Spanien
Eurokrise
Soziale Bewegungen
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Europa
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