| # taz.de -- Verdacht auf Preisabsprachen: EU lässt Ölkonzerne durchsuchen | |
| > Shell, BP und Statoil stehen im Verdacht, die Preise für Ölprodukte | |
| > manipuliert zu haben. Die Konzerne haben der EU-Kommission ihre | |
| > Zusammenarbeit angeboten. | |
| Bild: Farblich Ton in Ton: Benzin in schöner Landschaft. | |
| BRÜSSEL rtr | Die EU-Kommission hat am Dienstag mehrere Ölkonzerne wegen | |
| des Verdachts auf Preismanipulationen durchsuchen lassen. Ermittler der | |
| Brüsseler Behörde hätten Unternehmen in zwei Mitgliedstaaten sowie in einem | |
| weiteren europäischen Land ins Visier genommen, teilte die Kommission am | |
| Dienstag in Brüssel mit. | |
| Die Firmen sind demnach im Geschäft mit Rohöl, Biokraftstoffen sowie | |
| Ölprodukten tätig. Die Unternehmen könnten der EU zufolge | |
| zusammengearbeitet haben, um die Preise bei dem Energieinformationsdienst | |
| Platts zu verzerren, der diese Angaben veröffentlicht. Zu den durchsuchten | |
| Konzernen zählten Shell, BP und Statoil. Die betroffenen Unternehmen und | |
| Platts kündigten an, mit der Kommission zusammenarbeiten zu wollen. | |
| Preisagenturen wie Platts stellen aufgrund von Angaben der Rohstoffhändler | |
| den aktuellen Preis für Ölprodukte fest. Diese Preise bieten wiederum die | |
| Grundlage für milliardenschwere Geschäftsabschlüsse im Handel mit den | |
| Ölprodukten. Platts gehört zu dem US-Finanzkonzern McGraw-Hill. Zudem | |
| könnten die Unternehmen andere Firmen davon abgehalten haben, sich an der | |
| Preisfeststellung zu beteiligen, befürchtet die Kommission. Selbst kleine | |
| Abweichungen dabei könnten sehr große Auswirkungen auf die Ölpreise haben | |
| und so den Verbrauchern Schaden zufügen. | |
| Der französische Ölgigant Total gab bekannt, dass es in seinen Gebäuden | |
| keine Durchsuchungen gegeben habe. Statoil teilte mit, dass sich die | |
| Behörde die Preise seit 2002 ansehe. Die Durchsuchungen bedeuten der EU | |
| zufolge allerdings nicht, dass die Unternehmen tatsächlich die Preise | |
| manipuliert hätten. | |
| Seit Aufdeckung des Libor-Skandals sehen Finanzaufseher und | |
| Wettbewerbshüter bei Referenzpreisen genauer hin. Dabei sollen Händler von | |
| mehr als einem Dutzend Banken vor und während der Finanzkrise durch falsche | |
| Meldungen die Zinsen zu ihren Gunsten verzerrt und dadurch Handelsgewinne | |
| eingestrichen haben. | |
| 15 May 2013 | |
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