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# taz.de -- New Yorker Bürgermeister bedroht: Giftbrief abgefangen
> Wegen Unterstützung strikterer Waffenkontrollen: An den New Yorker
> Bürgermeister Michael Bloomberg ist ein Brief verschickt worden, der
> offenbar das Gift Rizin enthielt.
Bild: Streitet für ein strengeres Waffenrecht: NYCs Bürgermeister Michael Blo…
NEW YORK afp | Ein vergangene Woche abgefangener brief enthielt neben
Drohungen im Zusammenhang Bloombergs Unterstützung für striktere
Waffenkontrollen in den USA wohl auch das Gift Rizin.
Laut Polizei erhielt auch der Direktor der von Bloomberg ins Leben
gerufenen Organisation Bürgermeister gegen illegale Waffen, Mark Glaze,
einen Drohbrief. Der Vereinigung gehören nach eigenen Angaben mehr als 950
Bürgermeister aus den USA an, die ein schärferes Waffenrecht fordern. In
beiden Umschlägen sei bei ersten Tests Rizin festgestellt worden. Das Gift
lähmt die Atemwege und kann bei Verschlucken bereits in kleinsten Dosen
tödlich wirken.
Der Brief an Bloomberg sei in der Poststelle der New Yorker Stadtverwaltung
geöffnet worden, sagte Polizeisprecher Paul Browne. Bei einigen der
Polizisten, die dort mit der verdächtigen Substanz in Kontakt geraten
seien, seien leichte Anzeichen einer Rizinvergiftung aufgetreten.
Mittlerweile seien die Symptome wieder schwächer geworden. Bei Glaze, der
sein Schreiben am Sonntag in Washington geöffnet hatte, wurden dagegen
offenbar keine Symptome festgestellt.
Terrorexperten der Bundespolizei FBI schalteten sich in die Ermittlungen
ein. Laut Polizei enthielten die Schreiben „anonyme Drohungen“ im
Zusammenhang mit der Debatte um schärfere Waffengesetze in den USA. Der
Nachrichtensender CNN meldete, dass beide Briefe den gleichen Poststempel
gehabt hätten.
## Reformen scheitern an NRA
Bloomberg streitet bereits seit Jahren für ein strengeres Waffenrecht. Die
Debatte wurde durch den Amoklauf an der Grundschule von Newtown Mitte
Dezember angeheizt, als ein junger Mann 20 kleine Kinder erschoss. Der New
Yorker Bürgermeister unterstützte Obamas Forderungen, den Verkauf von
militärisch anmutenden Waffen an Privatleute zu verbieten und strengere
Überprüfungen von Waffenkäufern einzuführen. Die Reformvorhaben scheiterten
aber im Kongress, nachdem die mächtige Waffenlobby NRA gegen die Pläne
mobil gemacht hatte.
In den vergangenen Jahren waren in den USA immer wieder Briefe mit Rizin
verschickt worden. Zuletzt hatten Obama, ein Senator aus Mississippi sowie
eine Friedensrichterin in dem US-Bundesstaat Ende April Giftbriefe
erhalten. Die gefährlichen Sendungen alarmierte die Behörden wegen der
zeitlichen Nähe zum Anschlag auf den Bostoner Marathonlauf. Am Ende stellte
sich aber heraus, dass dahinter offenbar ein bizarrer Streit stand: Einem
41-jährigen Mann aus Mississippi wird vorgeworfen, er habe mit den
Giftbriefen einen Widersacher aus Rache ins Zwielicht rücken wollen.
30 May 2013
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