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# taz.de -- Im Kampf gegen HIV und AIDS: Neue Richtlinien für HIV-Behandlung
> Die Weltgesundheitsorganisation verschafft zehn Millionen HIV-Infizierten
> eine frühere Behandlung ihrer Krankheit. Ziel ist es, das
> Übertragungsrisiko zu senken.
Bild: Die vorgezogene Behandlung des HI-Virus soll in den nächsten zwölf Jahr…
GENF afp | Nach einer Veränderungen der UN-Richtlinien für die Behandlung
von HIV-Infizierten können fast zehn Millionen mehr Betroffene künftig
kostenlosen Zugang zu Medikamenten erhalten. Die
Weltgesundheitsorganisation WHO veränderte am Sonntag ihre Vorgaben, so
dass eine Behandlung der HIV-Infektion bereits viel früher beginnen kann.
Nach Abwägung der Effizienz der Medikamente, der Vorteile für das
Immunsystem und möglicher Nebeneffekte sei die Organisation zu dem Schluss
gekommen, den empfohlenen Behandlungsbeginn vorzuziehen, hieß es in einer
Erklärung.
Laut den WHO-Richtlinien von 2010 wurde eine Behandlung empfohlen, wenn die
Zahl der CD4-Abwehrzellen, die vom HI-Virus angegriffen werden, unter 350
pro Mikroliter Blut sinkt. Unter den veränderten Richtlinien wird dies nun
bereits ab einer Schwelle von 500 Zellen empfohlen.
Zudem sollen künftig infizierte Schwangere, Kinder unter fünf Jahren und
andere besonders anfällige Gruppen unabhängig von der Anzahl der CD4-Zellen
mit dem Medikamentencocktail behandelt werden. Damit steigt die Zahl der
Patienten, für die eine Behandlung empfohlen ist, weltweit um fast zehn
Millionen.
„Menschen mit HIV früher zu behandeln, kann sie gesünder erhalten und
reduziert die Menge des Virus im Blut, wodurch das Risiko der Übertragung
an jemand anderes gesenkt wird“, erklärte die WHO. Im Jahr 2011 lebten nach
WHO-Angaben weltweit rund 34 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, davon 70
Prozent in Afrika südlich der Sahara. Bisher wurde für 16,7 Millionen
Menschen in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen die kostenlose
Behandlung mit dem Medikamentencocktail empfohlen, der zwar die Krankheit
nicht heilen, aber ihre Folgen verringern kann.
„Diese Richtlinien bedeuten einen weiteren Sprung nach vorn im Trend zu
immer höheren Zielen und immer größeren Erfolgen“, sagte die
WHO-Generaldirektorin Margaret Chan. Sie äußerte die Hoffnung, dass durch
die Behandlung von zusätzlich knapp zehn Millionen Menschen die
Immunschwächekrankheit zurückgedrängt werden könnte.
Allerdings wird für die Ausweitung des Medikamentenprogramms deutlich mehr
Geld nötig werden. „Es kommt nicht umsonst“, gestand der
AIDS-HIV-Abteilungsleiter Gottfried Hirnschall. Doch könnten damit bis 2025
drei Millionen Todesopfer sowie 3,5 Millionen Neuinfektionen verhindert
werden.
30 Jun 2013
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