# taz.de -- Regierungskrise in Portugal: Portas ante Portas | |
> Die Regierungskrise in Portugal scheint vorerst beendet. Der rechte | |
> Koalitionspartner CDS-PP konnte dem Ministerpräsidenten Zugeständnisse | |
> abverhandeln. | |
Bild: Keiner von beiden ist links: Paulo Portas (l.) und Pedro Passos Coelho (r… | |
LISSABON rtr | Portugals Ministerpräsident Pedro Passos Coelho versucht die | |
jüngste Krise seiner Regierung mit deutlichen Zugeständnissen an den | |
kleineren Koalitionspartner zu beenden. Er beförderte am Samstag den gerade | |
erst zurückgetretenen Außenminister Paulo Portas zu seinem Vize. | |
„Wir haben eine solide und weitreichende Einigung erzielt“, sagte der | |
Regierungschef vor Journalisten. Dies werde bis zum Ende seiner Amtszeit | |
politische Stabilität garantieren. Zuletzt war nach mehreren Rücktritten | |
befürchtet worden, dass die Koalition aus den Sozialdemokraten von Passos | |
Coelho und der rechtgerichteten CDS-PP unter Führung von Portas | |
zusammenbricht. Das hatte an den Finanzmärkten für Verunsicherung gesorgt. | |
Portas bekommt außerdem die Aufgabe, die Verhandlungen mit der sogenannten | |
Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds | |
zu koordinieren. Portugal konnte in der Schuldenkrise die Staatspleite nur | |
dank Hilfen der internationalen Geldgeber in Höhe von 78 Milliarden Euro | |
abwenden und muss nun Reformen umsetzen und sparen. Das ist im Land und | |
teilweise auch in der Regierung umstritten, weil Portugal seit Jahren in | |
der Rezession steckt und die Arbeitslosenquote auf Rekordniveau von fast 18 | |
Prozent liegt. | |
Die CDS-PP stellt künftig auch den Wirtschaftsminister. Für diesen Posten | |
ist Antonio Pires de Lima vorgesehen, ein Freund von Portas. Die Einigung | |
innerhalb der Koalition muss noch vom Staatspräsidenten Anibal Cavaco Silva | |
abgesegnet werden, der sich am Montag und Dienstag zu Gesprächen mit den | |
Parteien treffen will. Die Opposition fordert Neuwahlen. | |
7 Jul 2013 | |
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