Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- SPD im Wahlkampf: Plakat sorgt für Trubel
> Mit lächelnden Reinigungskräften wirbt die Partei für einen gesetzlichen
> Mindestlohn. Gebäudereiniger fühlen sich verunglimpft. SPD spricht von
> einem Missverständnis.
Bild: Sehr gut ausgerüstete HausmeisterInnen - oder doch GebäudereinigerInnen?
BERLIN taz/dpa | Die SPD steht erneut wegen ihrem Wahlkampfmaterial in der
Kritik. Grund für die Aufregung ist eines der [1][Plakate], die
Kanzlerkandidat Peer Steinbrück Anfang der Woche gemeinsam mit
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles vorgestellt hat.
Neben dem Schriftzug „Wir für den gesetzlichen Mindestlohn“ sind dort zwei
Reinigungskräfte mit einem Besen und einem blauen Wagen voller Putzmittel
in einem langen Flur mit grauem PVC und weißen Wänden zu sehen. Der
Geschäftsführer der Gebäudereiniger-Innung, Johannes Bungart, sagte dazu in
einem Gespräch mit [2][ZEIT ONLINE]: „Es wäre wünschenswert, mit
Berufsgruppen zu werben, die wirklich betroffen sind.“
„Aus Sicht des Verbandes ist die Partei mit ihrem Motiv veralteten
Klischees aufgesessen“, heißt es in dem Beitrag weiter. „Leider regiert in
den Köpfen der Menschen immer noch das Bild der „armen“ Reinigungskraft“,
sagte Bungart. Die Wahlkampagne der SPD sei für die
Gebäudereinigungsunternehmen und ihre Mitarbeiter „sehr unglücklich“.
Die Gebäudereiniger beziehen seit Beginn diesen Jahres in den meisten
Teilen Deutschlands einen [3][branchenbezogenen Mindestlohn]. Im Westen
liegt er bei 9,00 Euro pro Stunde, im Osten bei 7,56 Euro.
Hat die SPD das übersehen? Dabei betonte Nahles bei der Vorstellung der
Plakate Anfang der Woche noch, dass die SPD bei dem Thema sehr gut Bescheid
wisse. In Bezug auf die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn sagte
sie: „Wir bieten Klartext statt Merkeleien“.
## Hausmeister oder Gebäudereiniger?
Eine Sprecherin des SPD-Parteivorstandes spricht auf taz-Anfrage von einem
Missverständnis. „Wir wollen auf dem Bild keine bestimmte Berufsgruppe
abbilden“, sagte Anja Strieder. Man wolle vielmehr „einen einheitlichen
flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von 8,50€ pro Stunde nicht nur
für eine bestimmte Berufsgruppe fordern, sondern für alle Menschen in ganz
Deutschland“, sagte Strieder weiter.
In Deutschland seien nach aktuellen Zahlen 6,8 Millionen Menschen für
weniger als 8,50 Euro die Stunde beschäftigt. Die Mindestlohn-Forderung der
SPD komme diesen Menschen zu Gute, die entweder in Branchen arbeiten, in
denen es noch keine Regelungen gebe. Oder in Branchen, in denen es bereits
einen gesetzlichen Mindestlohn gibt, der aber unter 8,50 Euro pro Stunde
liegt.
Bereits im April war die SPD mit dem Wahlkampfmotto „Das Wir entscheidet“
[4][angeeckt]. Der Slogan wird schon seit Jahren von der Leiharbeitsfirma
Propartner genutzt. Der Spruch steht nach wie vor auf der [5][Homepage] des
Unternehmens. Der Deutschland-Chef des Unternehmens, Christophe Cren, sagte
damals, dass man den Spruch vor der SDP gehabt habe, schon seit 2007. Da
die Formulierung aber nicht rechtlich geschützt war, verklagte das
Unternehmen die SPD nicht.
2 Aug 2013
## LINKS
[1] http://www.spd.de/wahl2013/105376/plakatmotive.html
[2] http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-08/mindestlohn-spd-wahlplakat-g…
[3] http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2013/01/2013-01-22-abfallw…
[4] /!114289/
[5] http://www.propartner.net/
## AUTOREN
Alexander Kohn
## TAGS
Peer Steinbrück
Andrea Nahles
SPD
Wahlkampf
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Peer Steinbrück
FDP
SPD
Umfragewerte
Schwerpunkt AfD
Thomas de Maizière
## ARTIKEL ZUM THEMA
Politdoku über Steinbrück: Grüße aus der Eierschleifmaschine
„Kante Klartext Kandidat“ ist ein gelungenes Stück Fernsehen. Es
porträtiert Steinbrück nicht als Gescheiterten – sondern als Irrtum der
Parteiführung.
Wahlkampf ist eröffnet: Piraten üben sich in Demut
Seit dem Wochenende dürfen die Parteien die Stadt mit Wahlplakaten für die
Bundestagswahl zupflastern. Selbstkritisch zeigen sich nur die Piraten.
Wahlkampf der SPD: Steinbrück auf der Himmelsleiter
Die Umfragewerte sinken, der Kanzlerkandidat der SPD steigt. Auf einen
bayerischen Berg, wo er mit der Basis spricht. Eine Reportage aus 1.373
Meter Höhe.
Umfragehoch für Union und FDP: Es gibt keine Wechselstimmung
Laut ARD-„Deutschlandtrend“ bekäme Schwarz-Gelb eine Mehrheit, wenn am
Sonntag Wahlen wären. Die Eurokrise müsste wieder akut werden, damit es
anders aussähe.
AfD-Netzpolitikerin über das WWW: „Das Internet ist das Universum“
AfD-Politikerin Michaela Merz behauptet, sie habe das Internet gegründet.
War das aber eigentlich nicht ein Brite? Und wie genau gründet man Technik?
Kommentar de Maizière: Nur noch Taktik
Viel Geld, wenig Transparenz und keine Entlastung für Thomas de Maizière.
Vor allem sein positives Image wird ihm nun zum Verhängnis.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.