Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Helmut Kohl über Türken in Deutschland: Ein Mann, ein Wort
> In den 80er Jahren wollte Helmut Kohl die Hälfte aller Türken in
> Deutschland loswerden. Das enthüllten britische Geheimdokumente. Jetzt
> verteidigt er seine Aussage.
Bild: Ganz der Alte: Helmut Kohl
BERLIN dpa | Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hat seine 30 Jahre alten
Äußerungen zur Ausländerpolitik verteidigt. Seine Aussage, er wolle die
Zahl der in Deutschland lebenden Türken halbieren, „war damals auch in
Deutschland bereits Teil einer hinreichend und breit geführten Debatte zur
Ausländerpolitik“, heißt in einer am Freitag von seinem Berliner Büro
verbreiteten Erklärung.
[1][Spiegel Online] hatte zuvor unter Berufung auf britische
Geheimprotokolle berichtet, Kohl habe kurz nach seiner Amtsübernahme im
Jahr 1982 die Hälfte der in Deutschland lebenden Türken nach Hause schicken
wollen. In einem Gespräch mit der britischen Premierministerin Margaret
Thatcher habe er gesagt, es sei unmöglich, die Türken in ihrer
gegenwärtigen Zahl zu assimilieren.
Der Erklärung zufolge, die Kohls Büro laut eigener Auskunft nach
persönlicher Rücksprache mit dem Altkanzler verfasst hat, ist Kohls
damalige Position in dem britischen Papier korrekt wiedergegeben. Ob er
auch heute noch zu seiner damaligen Meinung steht, blieb zwar offen. „Herr
Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl wird sich in der aktuellen Debatte nicht
weiter äußern“, erklärte sein Büro. Allerdings hatte Kohl den Ansatz von
1982 in seiner Politik später ohnehin nicht weiter verfolgt.
Zuwanderer reagierten auf die Enthüllungen gelassen. Der Vorsitzende der
Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, sagte der [2][Berliner
Zeitung]: „Heute kann sich die politische Klasse so etwas nicht mehr
leisten. Das ist ein Fortschritt.“ Der türkischstämmige
Bundestagsabgeordnete [3][Memet Kilic (Grüne) erklärte]: „Die Enthüllung
von Helmut Kohls Gedanken mag neu sein, jedoch sind diese Gedanken seit
Jahrzehnten die Linie der Unionsparteien.“
2 Aug 2013
## LINKS
[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kohl-wollte-jeden-zweiten-tuerken…
[2] http://www.berliner-zeitung.de/politik/helmut-kohl-kohl-wollte-haelfte-der-…
[3] http://www.memet-kilic-gruene.de/themen/allgemeines/details/art/pm-sind-die…
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
Deutschland
CDU
Helmut Kohl
CDU/CSU
Türken
Helmut Kohl
Schwerpunkt Rassismus
Hamburg
Flüchtlinge
## ARTIKEL ZUM THEMA
Altkanzler wollte Türken zurückschicken: Sohn distanziert sich von Kohl
Peter Kohl kritisiert die Ausländerpolitik seines Vater. Auch dessen
jetzige Reaktion auf das Bekanntwerden der Äußerungen sei unangemessen.
Anzeige wegen Volksverhetzung: „Sarrazin soll vor Gericht"
Der Berliner Rechtsanwalt Hans-Eberhard Schultz will die Justiz mit
zwingen, doch noch gegen Skandalautor Thilo Sarrazin vorzugehen.
Konflikt in Hamburg-Altona: Migranten präventiv durchsucht
Polizisten hätten migrantische Jugendliche wochenlang kontrolliert, sagt
der Hamburger Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei. Rassismus, sagen
Anwohner.
Asylbewerberheim in Hellersdorf: Lichtenhagen lässt grüßen
Politiker verurteilen die rechte Stimmungsmache gegen ein Asylbewerberheim
in Hellersdorf und fordern, sich von den Neonazis zu distanzieren.
Rassistische Ausfälle in Bremen: Angst vor der Fremdenangst
In Bremen fehlen 500 Plätze für Flüchtlinge. Nun werden neue
Massenunterkünfte geplant. In einem Teil der Bevölkerung regt sich
rassistisch motivierter Widerstand.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.