# taz.de -- Insolvenz von Traditionsverlag: dtv will bei Suhrkamp einsteigen | |
> Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens signalisiert der Deutsche | |
> Taschenbuch Verlag Interesse an Suhrkamp. Wie die Beteiligung aussehen | |
> kann, ist noch offen. | |
Bild: Alles so schön bunt im Suhrkamp-Laden. Trotzdem geht´s den Bach runter | |
MÜNCHEN dpa | Der Deutsche Taschenbuch Verlag (dtv) will beim insolventen | |
Suhrkamp-Verlag einsteigen. „Die Gesellschafter des Deutschen Taschenbuch | |
Verlags haben zusammen mit dem dtv den Gesellschaftern von Suhrkamp | |
Interesse an der Übernahme einer Beteiligung signalisiert“, heißt es in | |
einer Mitteilung vom Freitag. | |
„Mit einer Beteiligung der familiengeführten, unabhängigen Verlage ist | |
intendiert, Suhrkamp operativ zu stärken, die Unabhängigkeit langfristig zu | |
sichern und in den sich rapide verändernden Marktbedingungen gemeinsame | |
Synergien zu verwirklichen.“ | |
Bei den vier familiengeführten Unternehmen, die am dtv beteiligt sind, | |
handelt es sich um die Ganske-Verlagsgruppe, den Hanser-Verlag sowie die | |
Verlage C.H. Beck und Oetinger. Wie genau eine Beteiligung aussehen könnte | |
und für wann sie erwogen wird, konnte beim dtv-Verlag zunächst niemand | |
sagen - ebenso wenig, ob die Verhandlungen mit Geschäftsführerin Ulla | |
Unseld-Berkéwicz laufen sollen oder mit Minderheitsgesellschafter Hans | |
Barlach. | |
Bisher hat keiner der beiden Suhrkamp-Gesellschafter, die sich seit Jahren | |
in zahlreichen Verfahren vor Gericht juristisch bekämpfen, Interesse an | |
einem Verkauf seiner Anteile signalisiert. Bei Suhrkamp war am Freitag | |
niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. | |
Erst am Mittwoch war die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen den | |
traditionsreichen Suhrkamp-Verlag bekanntgeworden. Das Verfahren soll in | |
Eigenverwaltung durchgeführt werden und nicht mit einem Insolvenzverwalter. | |
Der bei Gericht vorgelegte Insolvenzplan sieht vor, den Verlag in eine | |
Aktiengesellschaft umzuwandeln. | |
## Weiterer Interessent | |
Barlach, dem 39 Prozent am Unternehmen gehören, müsste dann auf zahlreiche | |
Sonderrechte verzichten. Seinen Antrag, Verlagschefin Unseld-Berkéwicz die | |
Geschäftsführung zu entziehen, hatte das Landgericht Berlin am Donnerstag | |
in einem Eilverfahren zurückgewiesen. Damit kann die Verlegerwitwe auch | |
während des laufenden Insolvenzverfahrens die Leitung des Hauses behalten. | |
Neben dem dtv hat die Darmstädter Unternehmerfamilie Ströher Interesse an | |
einem Einstieg bei dem Traditionsverlag, wie Suhrkamp-Sprecherin Tanja | |
Postpischil bestätigte. Darüber hatte, ebenso wie über das Interesse des | |
dtv, zuerst die Zeitung Die Welt berichtet. | |
9 Aug 2013 | |
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