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# taz.de -- Prozess um Organspende-Skandal: Verteidigung nennt Vorwürfe absurd
> Im Prozess in Göttingen beteuert der angeklagte Arzt seine Unschuld.
> Vorgeworfen wird ihm in mehreren Fällen versuchter Totschlag und
> Körperverletzung mit Todesfolge.
Bild: Am Montag im Gerichtssaal in Göttingen: Der angeklagte Mediziner, inmitt…
GÖTTINGEN/BERLIN dpa | Zum Auftakt des [1][Prozesses um den
Organspende-Skandal] hat der angeklagte Mediziner alle Vorwürfe entschieden
zurückgewiesen. Der frühere Leiter der Göttinger Transplantationsmedizin
bestritt am Montag im Landgericht Göttingen in einer schriftlichen
Erklärung seiner Verteidiger, Manipulationen bei der Verteilung von Organen
vorgenommen oder veranlasst zu haben.
Die Staatsanwaltschaft in Niedersachsen wirft dem 46-jährigen Arzt
versuchten Totschlag in elf und Körperverletzung mit Todesfolge in drei
Fällen vor. Der Mediziner soll manipulierte medizinische Daten an die
zentrale Vergabestelle Eurotransplant gemeldet haben, um schneller
Spenderorgane für seine Patienten zu bekommen. Dabei soll er in Kauf
genommen haben, dass andere schwer kranke Menschen kein Spenderorgan
erhielten und deshalb möglicherweise starben.
Die Staatsanwältin forderte während der Verlesung der Anklage, dem Arzt
müsse die Ausübung seines Berufes verboten werden. Die Verteidigung
bezeichnete die Vorwürfe dagegen als absurd. Selbst wenn wahrheitswidrige
Angaben bei Eurotransplant gemacht worden wären, wäre dies kein Fall für
den Strafrichter, weil es eine entsprechende Strafvorschrift zum
maßgeblichen Zeitpunkt noch nicht gegeben habe.
Etwa 12.000 Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan. Doch das
Vertrauen in die Transplantationsmedizin ist seit dem Organspende-Skandal
erschüttert, die Spendenbereitschaft in Deutschland sank im vorigen Jahr
auf den niedrigsten Stand seit 2002. Im ersten Halbjahr 2013 ging die Zahl
weiter zurück.
19 Aug 2013
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